Neukirchen-Vluyn. Die Planungen für das Wohnquartier Sittermannstraße in Neukirchen-Vluyn können weiter gehen. Aber eine zweite Zufahrt wird es nicht geben.
Beim geplanten Baugebiet Sittermannstraße geht es weiter. Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss am Mittwochabend mehrheitlich die von der Verwaltung vorgeschlagene Änderung des Flächennutzungsplanes. Ziel ist, die Sportplatzanlage Jahnplatz zu einem Wohnquartier mit rund 80 Wohneinheiten zu entwickeln. Der Sport soll, wie berichtet, zu einer zentralen Fußballanlage an der Tersteegenstraße ziehen.
„Ansonsten kommt es zum dort Verkehrschaos“
Zuvor war es zu einer kontroversen Diskussion um einen Antrag der CDU gekommen. Die Christdemokraten forderten darin mit Unterstützung durch NV AUF, eine zusätzliche, zweite Verkehrsanbindung für das Baugebiet. Geplant werden sollte sie als Fahrradstraße, die für die Anwohner auch mit Pkw zu nutzen wäre. „Ansonsten kommt es dort zum Verkehrskollaps“, warnte der Planungspolitischer Sprecher der CDU, Thomas Stralka, der darauf verwies, dass aufgrund der Kindertagesstätte und der Antoniusschule insbesondere morgens viele „Eltern-Taxis“, aber auch Schulkinder mit Fahrrädern unterwegs seien. Dazu kommen Linien- und Schulbusse.
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Bei den Anwohnern der Sittermannstraße kam der Vorschlag gut an. In der Einwohnerfragestunde vor der Sitzung berichteten sie, dass es jetzt schon insbesondere morgens chaotisch zugehe, die Fahrt aus der Straße heraus ein einziger Slalom sei und viel Zeit erfordere. Was in der Straße während der Bauphase mit den entsprechenden Fahrzeugen los sein werde, wolle man sich gar nicht ausmalen. Im Übrigen habe man in der Anhörung 2019 eine zweite Zufahrt zum künftigen Wohngebiet gefordert.
„Wir wissen, dass wir einigen Bürgern vor den Kopf stoßen“
SPD, Grüne und FDP mochten trotzdem nicht zustimmen. Richard Stanczyk (SPD) sagte, man sei sich durchaus bewusst, „dass wir einigen Bürgern damit vor den Kopf stoßen. Wir haben uns die Entscheidung auch nicht leicht gemacht.“ Das Nein zur zweiten Zufahrt sei Ergebnis einer Abwägung. Die Politik habe seinerzeit dem Vorhaben zugestimmt, weil das städtebauliche Konzept des Investors überzeuge. Jetzt mit dem Planen einer weiteren Zufahrt zu beginnen, werde das Bauvorhaben blockieren. Und zwar mindestens ein halbes Jahr, wie Fraktionskollege Günter Zeller assistierte. Die Politik müsse die Interessen der gesamten Stadt beachten, so Zeller weiter. Dazu gehöre nicht nur, dass an der Sittermannstraße unter anderem bezahlbarer Wohnraum entstehe: „Wir müssen auch bedenken, dass wir den Erlös des Grundstücks für die Haushaltssicherung der Stadt benötigen.“
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Obwohl der Zufahrt-Antrag durchfiel, wollte sich die CDU nicht gleich gegen das gesamte Bauvorhaben stellen. In der Frage der Änderung des Flächennutzungsplanes enthielt sich die Fraktion. SPD, Grüne und FDP stimmten dafür, NV AUF dagegen.