Neukirchen-Vluyn. In einer Videokonferenz haben Stadt, IHK und Werbering über mögliche Öffnungsstrategien gesprochen. Einigkeit gibt es bei einer Maßnahme.

Wie geht es nach dem Lockdown weiter? Wann können die Geschäfte wieder halbwegs normal öffnen? Und mit welchen Entscheidungen kann die Politik die Entwicklungen unterstützen? Auf diese und ähnliche Fragen sollte es im Zuge einer Videokonferenz am Mittwochabend Antworten geben. Eingeladen hatten die IHK, die Stadt und der Werbering, geleitet wurde der virtuelle Austausch vom IHK-Geschäftsführer Michael Rüscher. Man habe das Gefühl, dass „wir bald alle den Überblick verlieren“, sagte Rüscher eingangs mit Blick auf die Irritationen zu den aktuellen Corona-Maßnahmen.

Wie Bürgermeister Ralf Köpke betonte, sollte mit den Teilnehmenden auch über die Nöte, Sorgen und Ängste der Gewerbetreibenden gesprochen werden. Köpke: „Es geht aber auch um Perspektiven.“

Was bereits am Mittwochabend deutlich wurde: Zumindest die beiden großen Fraktionen im Stadtrat unterstützen den Verzicht auf Sondernutzungsgebühren auch für 2021. Das betonten die SPD-Chefin Elke Buttkereit und der CDU-Vize Heiko Haaz unisono. „Alles, was hilft, wird der Rat unterstützen“, sagte Haaz.

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Ferner sollen die Stadtmarketingarbeitskreise ihre Arbeit wieder aufnehmen. Es wird zudem über eine Veranstaltungs-Offensive gesprochen; hierzu seien das Stadtmarketing und der Werbering im Austausch, sagte der Bürgermeister. Die Stadt beteiligt sich an einem Förderprogramm zum Leerstandsmanagement; 120.000 Euro stehen für Neukirchen zur Verfügung. Wie Köpke sagt, habe man bisher vier Mietverträge abschließen können. Liefererangebote sollen ausgebaut werden. Eine mögliche Einführung eines digitalen Stadtgutscheins haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zumindest andiskutiert.

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Eine kommunale Teststrategie soll vorbereitet werden, hieß es ebenfalls am Ende im Fazit zur Veranstaltung. Köpke: „Wir werden vorbereitet sein.“ Der Kreis Wesel will im Schulterschluss mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern seine Bewerbung als Modellregion für eine Öffnungsstrategie vorbereiten.

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Im Videoaustausch hatten zuvor Jan-Christian Schneider von High Class Foto sowie Lukas Stappmann und Tim Gebauer vom Averdunkshof berichtet, in welcher Situation sie sich befinden. Er habe bereits im ersten Lockdown auf die digitale Vermarktung gesetzt, sagte Schneider. Seinen Lieferdienst habe er vor Weihnachten ausgebaut. Damit habe am selben Tag der Bestellung ausliefern können. „Man musste echt schnell sein“, sagte Schneiders. „Wer zögert, hat verloren.“ Ein Kernproblem aus seiner Sicht: „Es fehlt an Planungssicherheit.“

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Das konnten Stappmann und Gebauer unterstreichen. Für die Gastronomen war 2020 doppelt schwierig, weil sie den Averdunkshof erst im Frühjahr übernommen hatten und ihr Restaurant nach nur kurzer Zeit wieder schließen mussten. Die vergangenen Monate haben sie mit Renovierungen und Büroarbeit verbracht. „Wir müssen aber auch mal wieder Umsätze generieren“, betonten beide.