Neukirchen-Vluyn. In der letzten der vier Bürgerversammlungen in Neukirchen-Vluyn ist wieder munter geredet worden. Ein Thema war auch wieder einmal das Hochhaus.

Die Stadt hat einen erneuten Antrag auf Zwangsversteigerung des Hochhauses am Vluyner Nordring 59 gestellt. Das hat Bürgermeister Harald Lenßen am Montagabend in der Kulturhalle in Vluyn bei der letzten der vier Bürgerversammlungen gesagt.

Wie er ausführte, habe man festgelegt, dass ein neuer Antrag gestellt werde, sobald neue Forderungen fällig würden. Das scheint somit offenkundig jetzt der Fall zu sein. Angesichts dessen, dass ein Verkehrswertgutachten bereits erstellt sei, könne das Verfahren schneller gehen als beim letzten Mal. Gleichwohl muss die Stadt abwarten, ob der Antrag angenommen wird.

Ein Zwangsversteigerungstermin beim Gericht in Moers war im September des vergangenen Jahres in letzter Minute gekippt, weil Forderungen beglichen worden waren.

Neukirchen-Vluyner arbeiten an der Sanierungssatzung

Stadtverwaltung und Politik arbeiten weiter an einer Sanierungssatzung für das Gebiet. Aber: „Das ist ein Thema, das uns bestimmt noch fünf Jahre beschäftigen wird“, sagte der Bürgermeister in der gut besuchten Versammlung.

Mit dem Eigentümer des Hochhauses sei nicht zu rechnen. „Der ist entweder auf Aruba oder in Amsterdam“, ärgerte sich Lenßen. Für das Geschehen in der Nachbarschaft des Hochhauses hatte er aber auch positive Worte übrig. Da sei die dortige Eigentümerin, die Peach Property Group, gerade dabei, Wohnungen zu sanieren. Der Vluyner Nordring 55 und 57 würden noch in diesem Jahr saniert.

Der Bürgermeister spannte in seinem Vortrag wieder einen inhaltlichen Bogen von der Beteiligung an der Extraschicht, den Entwicklungen auf der Niederberg-Fläche, Kitas und Schulen, der Umgestaltung von Plätzen, der Haushaltssituation bis zum Thema Klimaschutz, bei dem Lenßen die Stadt gut aufgestellt sieht.

Wieso der Klimanotstand ausgerufen worden sei und wie er sich auswirke, wollte ein Bürger in der folgenden Fragerunde wissen. Zuvor hatte Lenßen erwähnt, er sei im Sommer „irritiert“ über den betreffenden Beschluss gewesen und der Klimanotstand sei „mehr symbolisch“ über die Stadt ausgehängt.

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Antwort auf die Frage: Jede Entscheidung, die Stadt und Politik zu treffen haben, wird nun auf ihre Klimarelevanz hin überprüft. Die Anschlussbemerkung, dass dann nur noch Flächen bebaut werden dürften, auf denen vorher Gebäude abgerissen worden sind, vermochte Lenßen nicht zu teilen: „Wir wollen die Stadt entwickeln.“

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„Wann kommt die Niederrheinbahn?“ wollte ein anderer Bürger wissen. Ob und wann sie käme, wisse er nicht, sagte der Bürgermeister und verwies auf das Gutachten. Die Politik habe gerade eine Ausarbeitung „druckfrisch auf dem Tisch“. Eine Umsetzung sei sehr teuer.

Die Niederrheinallee in der Ortsdurchfahrt war ebenfalls ein Thema, hier ging es um das Miteinander von Auto- und Radfahrern. Mit Blick auf eine Tempo-30-Beschränkung ist die Stadt im Gespräch mit dem Straßenbaulastträger Straßen.NRW.

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Und es kam die Frage auf, ob die Bücherei – wie nun die in Moers – auch am Wochenende öffnen werde. Die Erste Beigeordnete Margit Ciesielski kündigte an, dass eine Ausweitung der Zeiten auf den Samstag noch für dieses Jahr vorgesehen sei.