Neukirchen-Vluyn. Am Vluyner Nordring führt kein Weg vorbei. Auch 2019 nicht. Es hat allerdings durchaus einige neue und wieder aufgefrischte Facetten gegeben.

Kein Jahresrückblick ohne den Vluyner Nordring 59. Im September schien es – zumindest oberflächlich betrachtet –, als könnte es eine positive Wendung im allgemeinen Drama um den Schandfleck geben. Die Zwangsversteigerung für den Turm stand an.

Allerdings währte die Freude bei der Stadt, das Gebäude womöglich erwerben und dann die Fläche endlich entwickeln zu können, nur kurz. 45 Minuten, bevor es losgehen sollte, wurde der Termin vor dem Amtsgericht Moers abgesagt. Der Eigentümer hatte die letzten Außenstände an die Stadt gezahlt. Bürgermeister Harald Lenßen quittierte das Geschehen seinerzeit mit den Worten: „Ärgerlich, ärgerlich, einfach nur ärgerlich.“

Aber: Außenstehende Gutachten hat der Eigentümer weiterhin nicht eingereicht. Die Kommunikation mit ihm gestaltete sich extrem schwierig. Über die allgemeine Enttäuschung konnte auch die Aussage der NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach nicht hinwegtrösten, dass es künftig einfacher für Kommunen sein soll, Schrottimmobilien abzureißen.

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Im Oktober hat die Stadt dann überraschend Besuch bekommen. David Willis, der Kopf der Eigentümer-Gesellschaft, ist mit seinem Anwalt und einem Brandschutzexperten vorbeigekommen, um seinen Besitz in Augenschein zu nehmen und – nach 2016 – ein weiteres Mal anzukündigen, was er mit dem Gebäude vorhat. Er möchte sanieren, hat Willis angekündigt und von altersgerechtem Wohnen gesprochen.

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Einen Teilabriss schloss er aus. Alle notwendigen Gutachten würden eingereicht werden. Aber nicht sofort. „Wir warten, bis die Sanierungssatzung aufgestellt ist“, hat Anwalt Ulrich Ide aus Hamburg gesagt.

An der Sanierungssatzung arbeiten Stadtverwaltung und Politik derweil weiterhin parallel. Bis eine solche auf den Weg gebracht werden kann, ist allerdings viel bürokratische Vorarbeit nötig.