Kreis Wesel. Die Postbank hat analysiert, wie sich die Preise für Eigentumswohnungen im Kreis Wesel entwickelt haben. Diesen Trend zeigen die Zahlen.

Die Preise für Eigentumswohnungen im Kreis Wesel sind im vergangenen Jahr gesunken. Das geht aus dem Preisatlas der Postbank hervor, der die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt in allen deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten abbildet. Demnach kostete der Quadratmeter im Kreis Wesel 2316 Euro, im Vorjahr waren es noch 2373 Euro. Das entspricht einem Rückgang von 2,4 Prozent. Rechnet man die Inflation von 5,9 Prozent mit, sanken die Preise sogar um 8,3 Prozent.

Zur Einordnung der Zahlen: Im deutschlandweiten Vergleich liegt der Kreis Wesel damit beim Preisverfall unter dem Durchschnitt. Über al­le Ge­bie­te hin­weg gin­gen die Prei­se ge­gen­über 2022 in­fla­ti­ons­be­rei­nigt um 10,1 Pro­zent zu­rück. In no­mi­na­ler Rech­nung, al­so nicht in­fla­ti­ons­be­rei­nigt, san­ken die Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen im Durch­schnitt über al­le Krei­se und kreis­frei­en Städ­te um 4,2 Pro­zent ge­gen­über 2022, heißt es in einer Mitteilung der Postbank.

Weniger Eigentumswohnungen auf dem Markt im Kreis Wesel

Einen Rückgang gab es auch bei den Angeboten auf dem Immobilienmarkt, laut Postbank wurden im Kreis Wesel insgesamt 1008 Eigentumswohnungen angeboten, im Jahr zuvor waren es noch 1079. Eine andere Entwicklung zeigte sich hingegen bei der Kaltmiete, sie kletterte von 7,60 Euro pro Quadratmeter auf 8,01. Das ergibt einen Anstieg von 5,39 Prozent – zieht man die Inflation mit in die Berechnung ein, ergibt das einen leichten Rückgang von 0,51 Prozent.

Laut Postbank kann­te der Im­mo­bi­li­en­markt fast ein Jahrzehnt lang nur den stei­len Weg nach oben. Die Trend­wen­de kam 2022 und ver­fes­tig­te sich im ver­gan­ge­nen Jahr, das ge­prägt war von ei­ner Re­zes­si­on, deut­lich ge­stie­ge­nen Hy­po­the­ken­zin­sen, glo­ba­len Un­si­cher­hei­ten und ei­ner leicht nach­las­sen­den Nach­fra­ge nach Wohn­ei­gen­tum.

So sieht es in der Nachbarschaft des Kreises aus

„In vie­len Re­gio­nen Deutsch­lands sind die Prei­se für Ei­gen­tums­woh­nun­gen ge­sun­ken, da die Nach­fra­ge leicht nach­ge­las­sen hat – ei­ne Fol­ge von stei­gen­den Zin­sen, un­si­che­ren Rah­men­be­din­gun­gen be­züg­lich För­de­run­gen fal­len­den Re­al­löh­nen und hö­he­ren Kos­ten für Le­bens­hal­tung, Bau und Re­no­vie­run­gen“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, Lei­ter Pro­dukt­ma­nage­ment Im­mo­bi­li­en der Pri­vat­kun­den­bank in Deutsch­land. „Da wir nur von ei­ner Preis­del­le aus­ge­hen, auf die wie­der er­höh­te Kauf­prei­se für Wohn­im­mo­bi­li­en fol­gen, kann sich jetzt ei­ne In­ves­ti­ti­on loh­nen. Ob sich die Fi­nan­zie­rung ei­ner Im­mo­bi­lie tat­säch­lich rech­net, hängt in je­dem Ein­zel­fall von der Fi­nanz­kraft des Käu­fers oder der Käu­fe­rin und der La­ge des Ob­jek­tes ab.“

Nach den Untersuchungen der Postbank fiel der Rückgang in Großstädten stärker aus als in vielen Landkreisen. Das bestätigt bis auf eine Ausnahme auch der Blick ins Umland. So lagen die Kreise Kleve (minus 5,87 Prozent) und Borken (minus 6,41 Prozent) inflationsbereinigt beim Preisverfall noch unter dem Kreis Wesel, während die Großstädte Duisburg (minus 10,46 Prozent), Krefeld (minus 9,64 Prozent) und Oberhausen (minus 8,88 Prozent) darüber lagen. Lediglich der Kreis Viersen bildet mit einem Rückgang von 13,86 Prozent eine Ausnahme.

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