Kreis Wesel. Die meisten Menschen im Kreis Wesel verlassen ihren Wohnort, um zu arbeiten. Wo gibt es einen Pendlerüberschuss? Wo arbeiten die Kreis Weseler?

Die meisten Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr nicht im Home Office gearbeitet – das hat eine Befragung des Statistischen Landesamts gezeigt. Das bedeutet: Für viele Menschen in NRW beginnt der Arbeitstag offenbar mit dem Weg zur Bushaltestelle, zum Bahnhof oder mit der Autofahrt, manch einer kann vielleicht sogar zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad ins Büro oder die Firma fahren.

Wie viele Menschen im Kreis Wesel haben 2021 ihren Wohnort verlassen, um zu arbeiten? Wie viele Menschen kamen derweil zur Arbeit in die Städte und Gemeinden des Kreises? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der Pendleratlas, den die statistischen Ämter der Länder aus den Ergebnissen ihrer Pendlerrechnung für 2021 zusammengestellt haben und der online auch in Form einer interaktiven Karte zu finden ist.

Einpendelüberschuss: Eine Kommune im Kreis Wesel sticht heraus

Für den Kreis Wesel zeigt sich: Insgesamt arbeiten 77.917 Menschen in ihrem Wohnort, mit 151.428 Bürgerinnen und Bürger arbeitet der Großteil derweil in einer anderen Stadt oder Gemeinde, innerhalb oder außerhalb des Kreises. Als einzige Kommune des Kreises verzeichnet das Statistische Landesamt in Wesel ein positives Pendelsaldo – hier liegt ein Einpendelüberschuss (plus 4220) vor, es kommen mehr Menschen zum Arbeiten nach Wesel, als auspendeln, hier bleiben auch fast 50 Prozent zum Arbeiten am Wohnort (siehe Grafik).

Demnach halten sich tagsüber mehr Menschen in Wesel auf, als eigentlich gemeldet sind. Laut Statistischem Landesamt war die Zahl der einpendelnden Personen nur in 90 der 396 Kommunen in NRW höher als die der auspendelnden. Andersherum betrachtet: Am Arbeitstag schrumpft die absolute Zahl der Menschen in Voerde im Vergleich zur eigentlichen Einwohnerzahl kreisweit am stärksten – um 6693.

Kreis Wesel: Wer hat die höchste, wer die niedrigste Pendelquote?

Die höchste Auspendelquote – der Anteil aller Erwerbstätigen, die an einem Ort wohnen, ihn aber zur Arbeit verlassen – hat Hünxe. 81,2 Prozent verlassen die Gemeinde den Daten zufolge, um zur Arbeit zu fahren. Dahinter folgen Alpen (75,5 Prozent), Rheinberg (74,5 Prozent). Die niedrigsten Auspendelquoten verzeichnen Wesel (51,4 Prozent), Moers (62,0 Prozent) und Dinslaken (64,1 Prozent) – die drei größten Städte des Kreises.

Bei der Einpendelquote – dem Anteil der Einpendler an allen Erwerbstätigen am Ort – liegt Sonsbeck (71,7 Prozent) vorn. Die niedrigsten Einpendelquoten verzeichnen Xanten (49,6 Prozent), Hamminkeln (52,8 Prozent) und Wesel (57,4 Prozent). Ebenfalls interessant: Die Statistik zeigt die Pendlerströme – also wo zieht es die Menschen zum Arbeiten hin – andersherum: Woher kommen die Pendler?

Pendelströme im Kreis Wesel: Viele zieht es nach Duisburg

Das lässt sich für jede Kommune einsehen. So zeigt sich, dass viele Menschen aus dem Kreis nach Duisburg zur Arbeit pendeln – oder auch aus Duisburg zur Arbeit in den Kreis kommen. Die meisten Einpendler nach Dinslaken, Moers und Rheinberg kommen aus der Ruhrgebietsstadt.

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Bei den Pendlern aus Alpen, Dinslaken, Moers, Rheinberg und Wesel liegt Duisburg ebenfalls auf Rang eins. Darüber hinaus spielen bei den Pendlerströmen weitere Ruhrgebietsstädte, etwa Oberhausen, Bottrop oder Mülheim an der Ruhr, eine Rolle, genauso fällt beispielsweise die Landeshauptstadt Düsseldorf oder die Stadt Krefeld darunter sowie die angrenzenden Kreise Kleve, Borken und Recklinghausen.

Großer Pendleratlas vom Statistischen Landesamt: Hier gibt es weitere Infos

  • Das Statistische Landesamt veröffentlicht seit Anfang der 90er Jahre die Verflechtung der Pendler zwischen den Kommunen in NRW. Die Daten basieren auf Zahlen zu Wohn- und Arbeitsort. Sie geben damit nur die potenzielle Mobilität an. „Der Weg zum Arbeitsort muss nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden“, heißt es zur Erläuterung.
  • In diesem Jahr gibt es deutschlandweite Ergebnisse, unter anderem lassen sich Zahlen zum Geschlecht, Alter oder Arbeitsumfang finden. Das Portal zum Pendleratlas kann unter folgendem Link eingesehen werden: https://pendleratlas.statistikportal.de/