Kleve. In Kleve kann man ab jetzt die Küche Portugals genießen. Das Bistro Casa Algarve ist eröffnet. Hier liegt der kulinarische Fokus.

Seit nunmehr einer Woche gibt es ein drittes Bistro in Kleve: Mitten in der Stadt in der Kavarinerstraße, direkt neben dem immer noch geschlossenen Café No. 3, hat Christina Silva ein kleines Lokal namens Casa Algarve eröffnet. Die Algarve ist zwar weit weg, aber ein Großbildschirm zeigt in Endlosschleife die weiten Strände der südwesteuropäischen Atlantikküste und führt den Besucher schon mal optisch in portugiesische Gefilde.

Dafür, dass dann auch andere Sinne zum Zuge kommen, sorgt das kulinarische Angebot im Casa Algarve. Die Küche Portugals ist bekannt für beachtliche Kreationen wie beispielsweise die Pastel de Natas, kleine Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung, die schon vor dem 18. Jahrhundert von den Mönchen des Mosteiro dos Jerónimos in Belém (Lissabon) kreiert wurden.

Pastéis de Nata von der Pastelaria

Als das Hieronymus-Kloster 1834 geschlossen wurde, verkauften die Mönche ihr Rezept an eine Zuckerraffinerie. Seit 1837 werden die Pastéis de Nata von der Pastelaria (Konditorei) Casa Pastéis de Belém vertrieben. Das Pastel gilt heute auch international als bekanntester Vertreter der traditionellen portugiesischen Süßspeisen – und macht nun auch Kleve ein Stück weit internationaler.

Der Fokus auf liegt auf Süßspeisen, die teils selbst hergestellt, teils aus Portugal importiert werden.
Der Fokus auf liegt auf Süßspeisen, die teils selbst hergestellt, teils aus Portugal importiert werden. © NRZ | Ralf Daute

Dazu trinkt man einen Espresso, der allerdings in Portugal nicht Espresso heißt, sondern Bica, was wörtlich übersetzt Ausguss bedeutet, aber auch ein Akronym darstellt: Beba Isto Com Açúcar (Trink dies mit Zucker). Die ordnungsgemäße Bestellung lautet: „Uma bica, faz favor!“ Christina Silva versteht aber auch alle anderen Sprachen. In ganz Portugal gehört es zum guten Ton, sich täglich mindestens zwei bis drei Mal in seinem Stammcafé blicken zu lassen, eine Bica zu schlürfen und aktuellen Klatsch auszutauschen. Sämtliche anderen Kaffeespezialitäten sind auch im Angebot.

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Der Fokus liegt auf Süßspeisen

Christina Silva stammt aus Sines (südlich von Lissabon), hat aber auch lange in Den Haag gelebt und sich nun mit ihrem Mann in Kleve niedergelassen, weil sie die Stadt so lebendig findet. Das Bistro befindet sich noch in der Startphase, sie wartet noch auf die Konzession, um auch alkoholische Getränke ausschenken zu können sowie auf die Genehmigung, auch draußen Tische aufstellen zu dürfen. Doch schon das jetzige Angebot – definitiv mit dem Fokus auf Süßspeisen, die teils selbst hergestellt, teils aus Portugal importiert werden – lässt das Herz des niederrheinischen Kaffeeliebhabers höher schlagen.

Doch schon jetzt gibt es mehr als Kaffee und Süßspeisen: zum Mitnehmen beispielsweise tiefgekühlte Fertiggerichte (auf Holzkohle gegrillte Hähnchen), die ganze Bandbreite der portugiesischen Softdrinks, eine beachtliche Auswahl von Weinen sowie Schalen, Kasserollen und andere Behältnisse aus Steingut.

Das Casa Algarve, Kavarinerstraße 28, ist täglich geöffnet von 8.30 bis 18 Uhr, im Sommer länger.