Kreis Kleve. Die versammelte Riege der Kreis Klever Bundes- und Landtags-Abgeordneten beschwert sich beim Bahn-Chef Lutz. Die Forderungen nach den Chaostagen.
Die Deutsche Bahn strapaziert derzeit erneut die Geduld der Reisenden auf der Linie RE 10. Die letzten Tage waren geprägt von Chaos und Kommunikationspannen. Wer mit dem Zug von Kleve nach Düsseldorf fahren will, muss sich auf viele Unwägbarkeiten einstellen.
Politiker äußern sich sehr verärgert gegenüber dem Bahn-Chef
Für die geballte politische Prominenz im Kreis Kleve ist jetzt das Maß voll. In einem Brandbrief, der der NRZ vorliegt, stellen die Landräte der Kreise Kleve und Viersen sowie mehrere Landtags- und Bundestagsabgeordnete aus Kleve, Viersen, Duisburg, Düsseldorf, Mönchengladbach und Krefeld Bedingungen an Bahnchef Richard Lutz und machen ihrem Ärger Luft: „Es ist für uns nicht mehr nachvollziehbar, dass sich die Betriebsqualität trotz Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe auch nach fast einem Jahr nicht verbessert hat“, schreiben sie.
Die Politiker glauben der DB Netz AG nicht mehr, dass die Zuverlässigkeit der Infrastruktur durch die digitale Stellwerkstechnik verbessert wird.
Verspätungen und Zugausfälle sind nach wie vor an der Tagesordnung. Von Juni bis Oktober 2023 seien von insgesamt 9100 Zugfahrten knapp 1350 Züge (gut 15 Prozent) ganz oder teilweise ausgefallen. Die Gründe lägen zu 70 Prozent im Verantwortungsbereich der DB Netz AG, so die Politiker. Meist handele es sich um Stellwerks- oder Signalstörungen, unbesetzte Stellwerke oder Störungen an Bahnübergängen.
Viele Züge fallen aus oder sind verspätet
22 Prozent der verkehrenden Züge waren mehr als fünf Minuten verspätet. Auch hier liegen die Ursachen hauptsächlich bei der DB Netz AG, so die Politiker
Die Politiker machen ihrem Unmut Luft: Der Zustand des RE 10 zwischen Kleve und Düsseldorf sei völlig inakzeptabel und eine Zumutung für die Fahrgäste. Die Strecke werde täglich von 20.000 Menschen genutzt.
Politiker erwarten jetzt konkrete, schnelle Maßnahmen
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und Umland
Abschließend heißt es in dem Brief, dass man von der DB Netz AG einen konkreten Zeitplan erwarten, der die Beseitigung der Infrastrukturprobleme aufzeige. Die Politiker fordern, dass die DB Netz AG gemeinsam mit der RRB und dem VRR „mit Hochdruck“ an einer zuverlässigen, fahrgastfreundlichen Kommunikation von Zugverspätungen und Zugausfällen arbeitet und dies zeitnah abstellt. Die leidtragenden Fahrgäste sollen unbürokratisch und angemessen entschädigt werden.
Die Politiker laden Bahnchef Richard Lutz ein, im Landtag NRW über das Thema zu sprechen. Der Brief wurde unter anderem von Landrat Christoph Gerwers, den Landtagsabgeordneten Günther Bergmann und Stephan Wolters (CDU) sowie Volkhard Wille (Grüne) unterschrieben. Als Bundestagsabgeordneter unterzeichnete unter anderem Stefan Rouenhoff für den Kreis Kleve.