Kleve. Keine Entspannung beim Bahn-Chaos auf der Strecke des Niersexpress. Es kommt weiterhin zu Störungen. Dieses Mal ist es kein Stellwerk-Problem.
Nachdem bereits am 7. und 8. November die Fahrgäste am Bahnhof Kleve aufgrund einer erneuten Stellwerkstörung erhebliche Einschränkungen im Verkehr zwischen Kleve und Düsseldorf in Kauf nehmen mussten, gibt es jetzt neues Ungemach.
Aktuell gibt es einen Kabelschaden am Stellwerk Kleve, von dem die Züge der Linie RE 10 betroffen sind. Man arbeite unter Hochdruck daran, den Schaden zu beheben, allerdings könnte noch keine verlässliche Prognose gegeben werden, wann die Züge wieder planmäßig fahren können, heißt es auf NRZ-Anfrage bei der Pressestelle der Deutschen Bahn.
Züge aus Kleve fahren bis Kevelaer
Rhein-Ruhr-Bahn Pressesprecher Tim Nowak bestätigt, dass die Arbeiten aktuell andauern, versichert aber: „Wir bekommen auf jeden Fall die Fahrgäste von A nach B, so dass Züge an den unterschiedlichen Punkten genutzt werden können.
Züge ab Düsseldorf (Start) enden und beginnen in Nieukerk, Züge aus Kleve fahren bis Kevelaer. Busse zwischen Kevelaer und Nieukerk seien eingerichtet. Weiter Informationen zum Ersatzkonzept gibt es unter www.zuginfo.nrw oder auf der Internetseite der Rhein-Ruhr-Bahn.
Politik mit deutlicher Kritik an DB Netz Bahn AG
Zur aktuellen Situation der Bahnstrecke Kleve-Düsseldorf äußerte sich jetzt auch der Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff: Die Situation sei nach einem Hoffnungsschimmer im Frühjahr und Sommer erneut katastrophal. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Bahnkunden, die nach der Modernisierung der Strecke auf eine deutliche Verbesserung der Betriebsqualität vertraut haben.“ Den Ankündigungen auf Verbesserungen könne keiner mehr Glauben schenken. „Die Fahrgäste haben mittlerweile die Nase gestrichen voll, und zwar zurecht.“
Landrat Christoph Gerwers, die CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Günther Bergmann und Stephan Wolters, die CDU-Kreistagsfraktion mit ihrem Vorsitzenden Paul Düllings und Stefan Rouenhoff fordern die DB Netz AG mit Nachdruck dazu auf, „endlich umfassend und unverzüglich ihren Verpflichtungen nachzukommen und eine funktionierende Infrastruktur bereitzustellen. Sollten Nachbesserungen kurzfristig nicht möglich sein, so steht die DB Netz AG in der Verantwortung, Ersatzverkehre zu schaffen und die von Verspätungen und Zugausfällen betroffenen Bahnkunden zu entschädigen.“
Zudem müssten Fahrgäste schnell und umfassend über Zugverspätungen und -ausfälle informiert werden. Das Thema sei für die DB Netz AG, die RheinRuhrBahn und den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr nicht neu.