Kalkar. Die Anmietung von Containern für Flüchtlinge ist eine Notlösung, denn eine echte Alternative gab es nicht. Worauf es nun in Kalkar ankommt.

Die kurzfristige Containerlösung zur Unterbringung von geflüchteten Menschen in Kalkar ist kein großer Durchbruch, sondern eine zwingende Notwendigkeit. Eine andere Wahl hatte der Stadtrat, nüchtern betrachtet, nicht. Der wahre Erfolg von Verwaltung und Politik liegt in der vernünftigen Diskussionskultur und der einstimmig demonstrierten Geschlossenheit. Nach einiger Unruhe im Vorfeld hat die Stadt bei diesem höchst brisanten Thema sachlich einen Konsens gefunden – zumindest für die kurzfristige Perspektive.

Es braucht viele Wohnungen zur dezentralen Unterbringung

Denn die weitaus schwierigere Aufgabe kommt erst jetzt. Für die gewünschte und sinnvolle dezentrale Unterbringung der Geflüchteten muss die Stadt Kalkar mittel- und langfristig viele Wohnungen auftun. Bürgermeisterin Britta Schulz und andere Ratsmitglieder mahnten, dies nicht auf die lange Bank zu schieben. Daran werden sie sich messen lassen müssen, spätestens wenn in zwei Jahren der Mietvertrag für die Container ausläuft. Der Druck wird dann nicht kleiner geworden sein.

Für die neue Arbeitsgruppe und den Rat im Gesamten geht es jetzt darum, keine Zeit zu verlieren – und die Bürgerinnen und Bürger ernsthaft mitzunehmen. Nie in den vergangenen Jahren war der Ratssaal so voll wie am Donnerstagabend, das Interesse der Kalkarer an der Unterbringung der Flüchtlinge in ihrer Stadt ist groß. Deshalb müssen Verwaltung und Politik die Arbeit ihres Arbeitskreises so transparent wie möglich machen.