Kranenburg. Nach dem Tötungsdelikt in Kranenburg-Wyler nimmt der Geschäftsführer des Leiharbeiterunternehmens HET aus Nimwegen gegenüber der NRZ Stellung.
Geschäftsführer Rutger van Lee vom Nimweger Leiharbeitsunternehmen HET nimmt Stellung zum Tötungsdelikt in einem Leiharbeiterhaus in Kranenburg-Wyler. Die NRZ hatte ihm einen Fragenkatalog zu den Missständen in der Einrichtung geschickt, in der es bereits mehrfach zu Gewalt und Ausschreitungen kam (wir berichteten).
Die Situation in der Einrichtung
Van Lee schreibt der NRZ, dass das Unternehmen geschockt sei über die schrecklichen Ereignisse. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“, so van Lee.
Das Zweifamilien-Haus werde seit 23 Jahren von HET genutzt und hier würden neun Personen leben. Das Haus sei SNF-zertifiziert. SNF ist eine Abkürzung für die niederländische Stichting Normering Flexwonen. „Die Bewohner wohnen allein oder zu zweit in einem Zimmer, wenn es sich um ein Paar handelt. Die Bewohner sind sehr zufrieden mit dieser Einrichtung und wollen auch so schnell wie möglich wieder zurück, weil sie sich dort zu Hause fühlen“, so van Lee.
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In der Nacht des Tötungsdelikts seien alle Bewohner direkt versorgt worden und vom Facility-Team in Nimwegen betreut worden, so van Lee. Die Bewohner hätte dort auch geschlafen, da die Polizei die Einrichtung in Wyler in der Nacht geschlossen hatte. Die persönlichen Sachen (Kleidung, Auflader fürs Telefon etc.) mussten die Leiharbeiter zurücklassen. „Wir haben alle Maßnahmen getroffen, um für die Mitarbeitenden die richtige soziale und psychische Begleitung zu gewährleisten“, so van Lee.
Kontrolle in den Häusern
Auch habe man noch jüngst Kontakt mit den Nachbarn aufgenommen. Diese hätten nie Probleme bemerkt. „Unsere Häuser werden wöchentlich durch unser Facility-Team kontrolliert“, so van Lee. Man kontrolliere die Hygiene, die Privatsphäre, die Sicherheit, den Brandschutz und alle übrigen Notwendigkeiten. Das Facility-Team sei den Nachbarn bekannt.
Nachbar Theo Leenders, bei dem die Leiche des Leiharbeiters vor den Treppenstufen lag, sagte der NRZ, dass sich bislang niemand von dem Leiharbeitsunternehmen bei ihm gemeldet habe. Man könne daran erkennen, wie diese mit Menschen umgehen würden, so der Nachbar. Auch berichtete er darüber, dass bereits häufiger Gewalt ein Thema in dem Haus war. Die Nachbarschaft werde daher jetzt einen Brief an die Gemeinde Kranenburg schreiben, mit der Bitte, sich um die Missstände zu kümmern. „Dies kann so nicht weitergehen“, sagte Leenders.