Goch. Zum 1. August soll eine Kita im Garten der ehemaligen Liebfrauenkirche in Containern eröffnen. Welche Vorbereitungen dafür nötig sind.

„Die Stadt Goch benötigt dringend Kitaplätze“, machte die zuständige Fachbereichsleiterin Judith Boell in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause noch einmal deutlich. Deshalb wird am Emmericher Weg ein neuer Kindergarten errichtet, dessen Notwendigkeit – anders als die neue Stadtbücherei im selben Gebäude – in der Politik völlig unstrittig ist. Weil sich das beschlossene Projekt allerdings noch im Planungsstadium befindet, der Bedarf an neuen Kitaplätzen jedoch bereits jetzt groß ist, muss die Stadt Goch zum kommenden Kindergartenjahr 2023/2024 zwei Übergangsgruppen schaffen.

Die katholische Kirchengemeinde St. Arnold Janssen als Träger der neu zu bauenden Kita hat sich mit der Stadtverwaltung auf eine Interimslösung in Containerbauweise auf dem kirchlichen Grundstück im Garten der ehemaligen Liebfrauenkirche an der Weberstraße verständigt.

Außengelände wird hergerichtet und eingezäunt

Die Zeit drängt bis zum angepeilten Start der Übergangs-Kita am 1. August. Deshalb haben Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm und die beiden Fraktionsvorsitzenden Andreas Sprenger (CDU) und Udo Wennekers (BFG) bereits am 22. Mai in einer Dringlichkeitsentscheidung dem Antrag der Kirchengemeinde entsprochen, die Herstellungskosten in Höhe von 181.000 Euro und den noch nicht genau benannten Differenzbetrag zwischen den tatsächlich zu zahlenden Mietkosten für die Container und dem KiBiz-Mietzuschuss zu übernehmen. Der Stadtrat genehmigte nun einstimmig diese Dringlichkeitsentscheidung.

„Wir können nicht zwei Container auf eine Wiese stellen und dann ist das eine Kita“, stellte Judith Boell fest. Das Außengelände müsse hergerichtet und eingezäunt, Anschlüsse gelegt und die Betriebserlaubnis vom Landschaftsverband eingeholt werden. „Das kann man nicht in drei oder sechs Wochen machen“, erklärte die Fachbereichsleiterin die Dringlichkeitsentscheidung.

Stadt Goch deckt Kosten mit Gewerbesteuerüberschuss

Bislang geht die Kirchengemeinde St. Arnold Janssen davon aus, die zweigruppige Übergangskita mindestens zwei Jahre zu betreiben, „wobei dieser Zeitraum durch den geplanten Neubau und die aktuelle Marktsituation im Baugewerbe nur geschätzt werden kann“. Die außerplanmäßigen Kosten deckt die Stadt mit einem Teil des Überschusses aus der Gewerbesteuer. Wie aus der Vorlage für den Stadtrat hervorgeht, wurde der Planansatz der Gewerbesteuer in Höhe von 18,5 Millionen Euro zum 22. Mai um gut 1,8 Millionen Euro überschritten.