Kleve. Der Klever Bauausschuss diskutierte über eine 7 Hektar große Gewerbefläche und die Errichtung eines Radweges am Kanal. Diese Hürden gibt es.

Der Bauausschuss in Kleve hat den Weg freigemacht für eine Erweiterung des Gewerbegebietes im Bereich der Karl-Kisters-Straße in Kleve-Rindern. Die Erweiterungsfläche erstreckt sich von der neuen Karl-Kisters-Straße bis zur Straße Spyckscher Baum und umfasst sieben Hektar. Gleichzeitig soll in dem geänderten Flächennutzungsplan ein Radweg entlang des Spoykanals festgesetzt werden, der an der Straße Spyckscher Baum mündet.

Gewerbegebiet soll erweitert werden

Die Änderung des Flächennutzungsplanes, die für eine Erweiterung des Gewerbegebietes grundlegend ist, soll am 10. Mai im Hauptausschuss nochmals besprochen und am 17. Mai im Rat beschlossen werden. Für die Gewerbefläche gebe es bereits konkrete Nachfragen von Investoren, so Stadtsprecher Niklas Lembeck.

Hinsichtlich des Artenschutzes hat die Untere Naturschutzbehörde mittlerweile keine Bedenken mehr. Im September 2020 wies die Behörde noch darauf hin, dass das Vorkommen von Steinkauz und Kiebitz bekannt ist und weitere Arten wie Feldlerche und Rebhuhn nicht ausgeschlossen werden. Die von der Stadt Kleve vorgesehenen Maßnahmen zum Schutz von Rebhuhn und Steinkauz seien „grundsätzlich geeignet, um negative Auswirkungen auf diese Arten zu verhindern.“

Eine Fuchsfamilie lebt in der Nähe

Vorsicht an der Straße Spyckscher Baum: Hier lebt jetzt eine Fuchsfamilie. 
Vorsicht an der Straße Spyckscher Baum: Hier lebt jetzt eine Fuchsfamilie.  © NRZ | Leonard Gebbink

Nach NRZ-Informationen lebt in einem kleinen Büschchen an der Straße Spyckscher Baum aktuell auch eine Fuchsfamilie mit mindestens fünf Jungtieren. Der Fuchs zähle aber nicht zu den planungsrelevanten Arten, so die Stadt Kleve. Das Vorkommen des Fuchses stelle somit kein Hindernis für die Entwicklung des Gewerbegebietes da.

Auch bezüglich des geplanten Radweges merkte die Naturschutzbehörde 2020 kritisch an, dass der Radweg zwischen Gewerbegebiet und Spoykanal in der vorbereitenden Bauleitplanung nicht erwähnt werde. Hinsichtlich der Vorgaben werde dem Natur- und Landschaftsschutz sowie dem Gewässerschutz zu wenig Raum gegeben. Daher sollte zwischen den Gewerbeflächen und dem Spoykanal ein 20 Meter breiter Streifen zum Spoykanal zur Entwicklung der Natur Raum gelassen werden.

Radweg muss ausreichend Abstand zum Spoykanal haben

Im Februar 2023 weist der Kreis Kleve erneut daraufhin, dass ausreichend Platz zwischen dem Fuß- und Radweg und dem Spoykanal zu halten ist, da an dieser Stelle der Kanal noch relativ naturnah sei und künftig auch Maßnahmen für die EU-Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt werden müssen. Der Fuß- und Radweg sollte möglichst weit weg von der Uferkante verlaufen.

Die Stadt Kleve sieht einen Gewässerrandstreifen von fünf Metern vor. Baudezernent Jürgen Rauer teilte den Ausschussmitgliedern mit, dass man eine artenschutzrechtliche Prüfung bereits vorgenommen habe. Im Wesentlichen gehe es um die Schnatterente im Bereich des Spoykanals, die umgesiedelt werden müsse.