Kalkar. Der neue niederländische Eigentümer „De Fabrique“ möchte kräftig in den Freizeitpark investieren. Diese Umgestaltungspläne gibt es bereits.

Der Freizeitpark Wunderland Kalkar soll ein neues Gesicht bekommen. Der niederländische Investor „De Fabrique Holding“ stellte der NRZ exklusiv seine Pläne für die nahe Zukunft vor. Bereits ab dem nächsten Jahr wird sich der Freizeitpark peu à peu von einem Park der Attraktionen zu einem Themenpark entwickeln. An einem entsprechenden Konzept wird aktuell gearbeitet.

Der Park soll einen neuen Charakter bekommen

Marten Foppen, Geschäftsführer der Eigentümergesellschaft „De Fabrique Holding“ aus Utrecht, sieht noch viel Potenzial für das Wunderland-Areal. „Der ehemalige Schnelle Brüter hat eine einzigartige Geschichte und es gibt noch viele Möglichkeiten, die wir nutzen können“, so Foppen. Vor allem der Charakter des Freizeitparks soll sich ändern: „Wir wollen gerne einen Themenpark rund um die Figur „Kernie“ entwickeln. Kernie benötigt eine eigene Geschichte“, sagt Foppen. Entsprechend werde man auch das Marketing und die Dekorationen auf dem Gelände anpassen.

Marten Foppen ist der Geschäftsführer des neuen Eigentümers von Wunderland Kalkar. Er möchte den Freizeitpark weiterentwickeln und ihm neue Impulse geben. 
Marten Foppen ist der Geschäftsführer des neuen Eigentümers von Wunderland Kalkar. Er möchte den Freizeitpark weiterentwickeln und ihm neue Impulse geben.  © NRZ | Andreas Gebbink

Mit der neuen Marketingstrategie sollen auch neue Anschaffungen gezielt getätigt werden. Foppen verspricht für das nächste Jahr eine neue große Anschaffung, die im April eröffnet werden soll. Und auch die bestehenden Veranstaltungen sollen erneuert werden. „Jedes Fahrgeschäft muss eine eigene Geschichte erhalten“, so Foppen. Der Besucher müsse die Welt von Kernie und seine Freunde betreten. Wie viel der Investor gewillt ist zu investieren, möchte Foppen noch nicht offenlegen. Man werde das zielgerichtet tun.

Besucherzahlen sollen sich verdoppeln

Was die Entwicklung der Besucherzahlen angeht, hat er konkretere Vorstellungen: Diese sollen sich verdoppeln. Von rund 200.000 Besuchern aus den Vor-Corona-Jahren zu 300.000 oder gar 400.000 Besucher. Und dies gehe nur, wenn man ein besseres Angebot mache. Die Zielgruppe seien weiter Familien mit Kindern zwischen vier und zwölf Jahren.

Schon in diesem Jahr wird es neben der bereits angekündigten Halloween-Party auch ein zusätzliches Halloween-Event geben, welches sich über fünf Wochen erstrecken soll. „Nach 18 Uhr wird es richtig gruselig“, verspricht Foppen. Das Event ist dann auch nur für Erwachsene zugelassen. Auf dem Gelände gebe es so viele Räumlichkeiten, in denen man sich wirklich gruseln könne - das Wunderland sei die richtige Location für solche Veranstaltungen.

Großes Lichterfest in den Wintermonaten

Für die Monate Dezember, Januar und Februar ist ein großes Lichterfest in der Planung. Dies werde von einer externen Agentur geplant. Foppen verspricht „wunderschöne Lichtobjekte“, die man im Park bestaunen kann. Das Ganze soll zu einem Themenrundgang von anderthalb Stunden zusammengesetzt werden.

Mit der Umsetzung des neuen Konzepts soll sich auch die Preisstruktur ändern. Man wolle einen Preis und eine Qualität. Rabatte solle es dann nicht mehr geben. Bleiben wird das All-inclusive-Angebot. Wer einen Preis gezahlt hat, der erhält weiterhin Pommes frites und Getränke gratis dazu. Diese Strategie habe sich bewährt, so der Manager.

Zusätzliche Messen werden geplant

Mehr Nachdruck werde man auch dem Messegeschehen verleihen. Die Anzahl der Messen soll aufgestockt werden und die Messehalle soll künftig für Unternehmerveranstaltungen geöffnet werden. Bislang gibt es zehn Messen im Jahr. Wie viele hinzukommen sollen, wollte der Manager noch nicht sagen. Dies müsse sich entwickeln. Fest stehe allerdings, dass eine Messe für französische Autos in Vorbereitung ist - die Kalkar Classica. Drei Tage lang sollen Fans französischer Fahrzeuge nach Kalkar gelockt werden, mit einem entsprechenden kulinarischem Angebot.

Der einst geplante Schiffsanleger sei nach wie vor nicht vom Tisch: „Wir schließen nichts aus“, sagt Foppen. Nach wie vor suche man weiteres Personal. Interessenten könnten sich jederzeit melden. In allen Bereichen suche man Kräfte.

>> Das ist der Investor

De Fabrique-Holding betreibt in den Niederlanden mehrere Freizeiteinrichtungen in Enschede und Utrecht. In Enschede ist es der Flughafen Twente, in Utrecht ist es eine Karthalle, ein Kletterpark, ein Online-Buchungssystem für Tickets und ein Verleihsystem für Dekorationen.

De Fabrique ist ein Familienunternehmen. Eigentümer ist die Familie van Eck aus Maarssen. „Wir geben grundsätzlich langfristige Bindungen ein und sind nicht wieder nach fünf Jahren weg“, betont Marten Foppen. Seit August 2022 gehört das Wunderland dem neuen Investor.

Die Besucher des Freizeitparks in Kalkar kommen zu 45 Prozent aus den Niederlanden und zu 55 Prozent aus Deutschland. „Unsere Zielgruppen liegen in einem Umkreis von einer Autostunde“, so Foppen.

Geschäftsführer von Wunderland Kalkar bleibt weiterhin Han Groot-Obbink.