Kalkar. Die DeFabrique-Holding aus Utrecht hat das Wunderland übernommen. Was sie mit dem Freizeitpark vorhaben.
Erste Kontakte zwischen Hennie van der Most und der Familie van Eck gab es schon vor zwei Jahren, doch damals konnten sich der Besitzer des Wunderlands Kalkar und die Eventgastronomie-Familie aus Utrecht noch nicht auf eine Übernahme des erfolgreichen Freizeitparks auf dem Gelände der Kernkraftwerksruine „Schneller Brüter“ einigen. „Das ging jetzt relativ kurzfristig über die Bühne“, sagt Carolin Semelka, Sprecherin des Wunderlands.
Am Freitag besiegelten Hennie van der Most, der Investor mit der visionären Idee, das Gelände für eine Art immerwährende Kirmes zu nutzen, und die Familie des neuen Eigentümers bei einem Pressetermin des Stabwechsel – nach 27 Jahren gab van der Most die Zügel aus der Hand. Auch die Kalkarer Bürgermeisterin Britta Schulz und der Wirtschaftsförderer Bruno Kettelaer waren bei dem Termin zugegen.
Kaufpreis bleibt geheim
Über den Kaufpreis wurde nichts gesagt – allerdings dürfte die Summe nicht mehr so groß gewesen sein wie noch vor der Corona-Pandemie. Damals wollte van der Most für sein Lebenswerk 18 Millionen Euro haben.
„Die Chemie stimmt“, sagte der Unternehmer, der den neuen Besitzern in Zukunft beratend zur Seite stehen will. Die Familie van Eck, angeführt von Vater Jan van Eck, hat sich unter dem Namen DeFabrique-Holding in Holland mit Eventgastronomie einen Namen gemacht. Sie betreibt verlassene Industriestandorte, die dann für Großveranstaltungen genutzt werden können. Insofern passt die Übernahme eines nie ans Netz gegangenen Kernkraftwerks ins Portfolio der niederländischen Unternehmer. Jan van Eck: „Wir sind Hennie van der Most sehr dankbar, dass er uns das Wunderland Kalkar übergeben hat und dass er uns die Weiterentwicklung seiner Location zutraut.“ Mit der Übernahme stelle sich DeFabrique internationaler auf. Am 1. August wurde der Eigentümerwechsel besiegelt.
Mehr als eine halbe Million Besucher pro Jahr
Die neuen Betreiber kündigten an, zunächst einmal den Betrieb genau beobachten zu wollen. Erst dann wolle man entscheiden, ob und wie Veränderungen vorgenommen werden sollen. An der Aufstellung mit den Bereichen Freizeitpark, Gastronomie und Veranstaltungen soll aber festgehalten werden. Prinzipiell war das Wunderland vor der Pandemie ein erfolgreicher Freizeitpark und Veranstaltungsort, der jährlich mehr als eine halbe Million Menschen nach Kalkar zog.
In den nächsten Wochen werden die neuen Eigentümer mit den wichtigsten Kunden sprechen. Zugleich soll überlegt werden, ob es neue Veranstaltungsformate gibt, mit denen sich die Massen nach Kalkar locken lassen. Denkbar sind Märkte oder auch großformatige Vergnügungsveranstaltungen.
„Er ist ein großer Visionär“
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Kleve und Umland
- Kleve: Kleves erstes Töpferstudio
- Kreis Kleve: Diese leckeren Pilze bieten unsere Wälder
Bedburg-Hau: Jetzt gibt es Karten für den Moyländer Weihnachtsmarkt - Kalkar: Das schönste Bauprojekt in Kalkar
- Lesen Sie hieralle Artikel aus Kleve und Umland
Hennie van der Most ist mittlerweile 72 Jahre alt und hatte zunächst innerhalb der Familie nach einem Nachfolger für das Wunderland gesucht, war aber nicht fündig geworden. Nun fand sich glücklicherweise mit Jan van Eck ein Bruder im Geiste. „Hennie van der Most ist mein Lehrmeister“, sagte Jan van Eck. „Er ist ein großer Visionär.“