Kleve. Zum Start des Kinofilms Creed III eskalierten Kinder und Jugendlich im Tichelpark Kino. Der negative Einfluss von Social Media ist erschreckend.

Für gewöhnlich stört beim Kinobesuch schon das Rascheln von Gummibärchentüten, Kaugeräusche oder ewigwährendes Gequassel während einer Filmvorführung – von wegen Ruhe im Saal… Was jetzt im Klever Kino wie auch in anderen Städten passiert ist, verschlägt einem allerdings die Sprache.

Kein Grund stolz zu sein

Die Jungs und Mädels zwischen elf und 15 Jahren, die an der Verwüstung beteiligt waren, werden vermutlich in die Geschichte der Tichelpark-Kinos eingehen – kein Grund stolz zu sein. Wem nichts Besseres einfällt, als einen Kinosaal zu verwüsten, anderen Kinobesuchern den Abend zu vermiesen und das Personal fassungslos und schweißüberströmt zurückzulassen, der sollte sich schämen.

Von Lebensmittelverschwendung und Energiekrise mal ganz abgesehen. Ein Kino zu verwüsten, das in der Coronazeit ums Überleben kämpfen musste, ist kein Kinderstreich und an Dummheit kaum zu überbieten. Sollten die Jugendlichen tatsächlich der Botschaft eines Videoportals gefolgt sein, muss am Verstand gezweifelt werden. Etliche Videos, auch aus anderen Städten, mit dieser Challenge, wie man am schnellsten aus einem Kinosaal geworden wird, sind viral gegangen. Herzlichen Glückwunsch zu Klicks und Likes.

Verantwortung für das eigene Handeln

Gott sei Dank ist es zumindest in Kleve nicht zu Gewalt gekommen, was nicht heißt, dass es nicht hätte passieren können. Die empfundene Wichtigkeit von Klicks, Social Media und Influencern befreit nicht von der Verantwortung für das eigene Handeln.