Goch-Kessel. Eine drohende Schließung der Grundschule in Kessel schreckt das Dorf auf. Heimatverein und Bürger fordern den Erhalt. Das sind ihre Argumente.
Ein Dorf kämpft um den Erhalt seiner Schule. „Es ist uns ein ganz wichtiges Anliegen, dass die Grundschule in Kessel erhalten bleibt. Das ist wichtig für die hier wohnenden Familien, für das gesamte Dorfleben und für die Zukunftsfähigkeit unseres Dorfes“, sagt Bernd Thönnesen, Vorsitzender des Verkehrs- und Heimatvereins Kessel.
Wegen einer immensen Baukostensteigerung hatte die Gocher Stadtverwaltung den geplanten und politisch beschlossenen Umbau der Niers-Kendel-Schule im vergangenen Jahr vorerst gestoppt. Eine Schließung der Schule mit zwei Standorten muss dies jedoch nicht zwangsläufig zur Folge haben. Ein im Schulausschuss im November vorgestelltes Gutachten des Fachbüros „biregio“ zeigte drei Optionen auf: Festhalten an den (teuren) Umbauplänen; Standortschließung in Kessel und Erweiterung in Asperden; oder Verringerung der Züge in Kessel.
Kesseler Bürger erarbeitet Machbarkeitsstudie
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„Soweit wir wissen, wird sich die Politik der Stadt Goch in den kommenden Wochen ausgiebig mit der Standortfrage befassen. Ganz Kessel ist über eine drohende Schließung der Grundschule bestürzt. Dies zeigen über 980 Unterschriften und das klare Bekenntnis aller Kesseler Vereine für den Erhalt der Grundschule beim jüngsten Runden Tisch am 12. Januar“, betont Bernd Thönnesen.
Die Sorgen um die Gesamtattraktivität von Kessel greift auch eine Machbarkeitsstudie und Stellungnahme zum „biregio“-Gutachten auf, die der engagierte Kesseler Bürger Lars Wagner erarbeitet und nun Bürgermeister Ulrich Knickrehm und weiteren Gocher Politikern zugesandt hat. Diese Untersuchungen wurden durch die Beauftragung des Architekten Gunnar Ader aus Kalkar ergänzt. Kernthese der Ausarbeitungen ist, dass kleine Erweiterungen in Asperden und Kessel kostengünstiger und flexibler sind als ein zentraler Neubau in Asperden bei einer einhergehenden Schließung des Grundschulstandorts Kessel.
Lars Wagner: „Stärkung beider Schulstandorte ist kostengünstiger“
„Die Stärkung beider Schulstandorte in Asperden und Kessel ist nicht nur kostengünstiger – sie entspricht auch dem Willen der Schulkonferenz, die sich eindeutig für den Erhalt beider Standorte ausgesprochen hat. Zudem werden die Fahrten der Schülerinnen und Schüler (u.a. zur Nutzung der Sporthalle und des Schwimmbades) reduziert. Ein gesundes Wachstum an beiden Standorten bietet überdies die Möglichkeit, in Zukunft flexibler auf möglicherweise weiter steigenden Schülerzahlen zu reagieren“, hebt Lars Wagner hervor.
„Wir können derzeit keinen Grund erkennen, der für eine Schulschließung in Kessel spräche. Vielmehr kann die Stadt Goch durch eine Stärkung der Grundschulstandorte in Asperden und Kessel ihren Anspruch als familienfreundliche Kommune mit einem wohnortnahen Grundschulangebot festigen“, so Norbert Wilder vom Verkehrs- und Heimatverein. Der Verein appelliert an den Bürgermeister und den Stadtrat: „Beachten Sie die ,Kesseler Argumente’ und sichern Sie den Grundschulstandort Kessel.“