Till-Moyland. International anerkannte Expertin für zeitgenössische Kunst ist neu im Museum Schloss Moyland. Darum hält sie Joseph Beuys für aktueller denn je.

Judith Waldmann ist die neue Kuratorin am Museum Schloss Moyland. Judith Waldmann M. A. (*1985 in Tübingen) ist Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst. Sie studierte Kunstgeschichte in Hamburg, Florenz und Freiburg und entwickelte Ausstellungen an nationalen und internationalen Institutionen. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind transdisziplinäre und gesellschaftspolitische künstlerische Positionen. Anfang des Jahres trat Judith Waldmann ihre Stelle als Kuratorin am Museum Schloss Moyland an.

An einer strategischen Neuausrichtung des Ausstellungsprogramms mitwirken

Zuvor war sie kuratorische Leiterin am Kunsthaus Meran (2020–2023) in Südtirol. Dort zeigte sie umfangreiche Gruppenausstellungen wie Turning Pain Into Power (mit Marina Abramović und Ulay, Monica Bonvicini, Regina José Galindo, Philipp Gufler und weiteren Künstler:innen, 2022) oder The Poetry of Translation (u. a. mit Anri Sala, Christine Sun Kim, Kader Attia, 2021). Von 2018 bis 2021 war Waldmann Assistenz-Direktorin der Adrian Piper Research Archive Foundation Berlin. Am Kasseler Kunstverein oder dem OGR Torino in Italien organisierte sie als freie Kuratorin Einzel- und Gruppenausstellungen. Unter ihrer (Mit-)Herausgeberschaft erschienen zahlreiche Kataloge und Sammelbände.

Angesichts der Klimakrise ist Joseph Beuys wichtiger und aktueller denn je

Judith Waldmann ist gespannt, im Museum Schloss Moyland an der strategischen Neuausrichtung des Ausstellungsprogramms mitzuwirken und innovative, interdisziplinäre und experimentelle Ausstellungsformate zu entwickeln: „Das Museum ist weltweit dafür bekannt, die umfangreichste Sammlung an Werken von Joseph Beuys zu besitzen. Ich freue mich sehr auf die spannende, herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgabe, das Werk dieses großen Künstlers aus zeitgenössischer Perspektive heraus zu beleuchten.“ Und weiter: „Angesichts der Klimakrise sowie unserer tief gespaltenen Gesellschaft ist das künstlerische Vermächtnis von Joseph Beuys wichtiger und aktueller denn je. Mit Arbeiten wie 7000 Eichen hat Beuys bereits in den 80er Jahren dazu aufgefordert, durch konkretes ökologisches Handeln aktiv zu werden und einen Wandel anzustoßen. Auch sein Ansatz, auf Dialog und Austausch mit dem Publikum zu setzen, um – im Sinne der Sozialen Plastik – auf soziale, politische und gesellschaftliche Strukturen einzuwirken, ist nicht minder zeitgenössisch.“

Sie ist eine international anerkannte Expertin für zeitgenössische Kunst

Dr. Antje-Britt Mählmann, Künstlerische Direktorin des Museums Schloss Moyland, freut sich, mit Sammlungsleiter Dr. Alexander Grönert und mit ihrem Team auf neue und wegweisende Akzente. „Mit Judith Waldmann haben wir eine international anerkannte Expertin für zeitgenössische Kunst gefunden, die auch die kritischen Diskurse unserer Zeit beherrscht und entsprechend für das künftige Programm des Hauses anwenden kann. Darüber hinaus ist sie dafür bekannt, dass sie führende internationale künstlerische Positionen mit jenen aus der Region verbindet. Dieses Zusammenspiel aus internationalen und lokalen Perspektiven ist für das Museum Schloss Moyland am Niederrhein ideal“, so Mählmann.

Sensible Ansprache diverser Zielgruppen und die Steigerung digitaler Angebote geplant

Gemeinsam mit der zeitnah zu besetzenden Leitung des Joseph-Beuys Archivs ist Judith Waldmann eine Schlüsselperson, um das Archiv, die Kunstvermittlung und den kuratorischen Bereich weiter miteinander zu vernetzen und die Ergebnisse in den Ausstellungsräumen erlebbar zu machen. „Dazu gehört der intensivierte Dialog mit zeitgenössischen Themen und Medien, die Stärkung einer proaktiven und sensiblen Ansprache diverser Zielgruppen und die Steigerung digitaler Angebote“, heißt es. Joseph Beuys bleibt als zentraler Künstler der Sammlung ein wichtiger Bezugspunkt der Forschung und Ausstellungstätigkeit des Hauses. Darüber hinaus werden zukünftig bislang nicht oder wenig untersuchte und gezeigte Werke neu betrachtet und ausgestellt.