Essen-Vogelheim. Die A42 bleibt noch Monate gesperrt. Die Umleitung führt unter anderem durch Essen-Vogelheim und soll jetzt optimiert werden. Das ist geplant.

Aufgrund von Schäden an der Rhein-Herne-Kanalbrücke ist die A42 voraussichtlich noch bis Mitte April zwischen den Anschlussstellen Bottrop-Süd und Essen-Nord voll gesperrt. Umleitungen führen über die A2 und die A40, der Verkehr in Richtung Osten wird aktuell über das Essener Stadtgebiet umgeleitet, was sich unter anderem in Vogelheim durch lange Staus bemerkbar macht. Die Stadt Essen will jetzt prüfen, wie sich die Situation für alle Beteiligten verbessern könnte und ist bereits aktiv geworden.

Im Fokus steht insbesondere die Kreuzung Vogelheimer Straße/Gladbecker Straße. Autofahrer müssen mitunter mehr als 15 Minuten warten, bis sie abbiegen können. Den Stau gibt es in Stoßzeiten auf der gesamten, etwa eineinhalb Kilometer langen, Vogelheimer Straße – zum Unmut von Verkehrsteilnehmern und Anwohnern. Die Stadt hat nun mitgeteilt, dass bis Mitte Januar Optimierungsmöglichkeiten, speziell für diesen stark belasteten Kreuzungsbereich, geprüft und schnellstmöglich umgesetzt werden sollen. Darunter beispielsweise die Anpassung der Ampelschaltungen für die verschiedenen Richtungen oder eine Anpassung der Linksabbiegemöglichkeiten, um so mehr Verkehre von der Vogelheimer Straße in die Gladbecker Straße in Richtung A42 abwickeln zu können.

Verkehr staut sich auch ohne A42-Umleitung auf Gladbecker Straße in Essen

Fraglich dürfte in diesem Zusammenhang sein, wie die Experten verhindern können, dass sich dadurch der Verkehr auf der Gladbecker Straße als Hauptverkehrsachse noch mehr staut als ohnehin. Es gilt, die Ampel an der Kreuzung so zu schalten, dass Lkw- und Autofahrer diese in annehmbarer Zeit passieren können. Derzeit sind sie vor allem verärgert und genervt. Die Stadt teilt mit, dass ein Ingenieurbüro beauftragt worden sei, das in der kommenden Woche eine Verkehrszählung der zusätzlichen Verkehre an diesem Knotenpunkt durchführen solle.

Entspannen könnte sich die Situation zudem, wenn die Arbeiten auf der Baustelle im Kreuzungsbereich Gladbecker Straße/Krablerstraße schnellstmöglich beendet werden könnten – ein Abzweig vor der Problemkreuzung mit der Vogelheimer Straße. Die Stadtwerke arbeiten dort seit Ende November an einer Erdgas-Versorgungsleitung und haben stadtauswärts eine Spur gesperrt. Auf Anfrage erklärt Stadtwerke-Sprecher Roy Daffinger, dass die Mannschaft vor Ort jetzt mit der Einbindung der Erdgasleitung begonnen hat. In der kommenden Woche müssten dann noch Restarbeiten, beispielsweise zum Korrosionsschutz, durchgeführt werden.

Ab Mitte Januar soll die Baugrube verfüllt und die Straße neu asphaltiert werden. Dauer: etwa eine Woche. Daffinger: „Aufgrund der aktuellen Wetterlage kann es eventuell zu Verzögerungen kommen, da wir bei starkem Regen oder Temperaturen unter fünf Grad Celsius die Tätigkeiten an den Oberflächen nicht durchführen können.“

A42: Stadt Essen will weitere Umleitungsmöglichkeit prüfen

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Eine weitere Hoffnung gestresster Auto- und Lkw-Fahrer sowie Anwohner, die sich durch Lärm und Abgase belästigt fühlen, ruht auf einer alternativen Umleitungsstrecke für die gesperrte A42. Diese könnte direkt durch die Straße „Am Stadthafen“ führen, die nördlich der Vogelheimer Straße liegt. Allerdings ist diese lediglich für Werksverkehr freigegeben – was in der Praxis bereits von vielen ignoriert wird. Diese Alternative verspricht die Verwaltung jetzt für den Lkw-Verkehr zu prüfen. Die Straße ist allerdings nicht öffentlich gewidmet und wird teilweise von Bahnschienen mit Güterverkehr gekreuzt. Es müsse demnach geprüft werden, inwiefern diese Strecke genutzt werden kann.

Die komplette Berichterstattung zur A42-Sperrung mit Hintergründen, Interview und Fotos finden Sie hier: waz.de/thema/a42-sperrung/

Oberbürgermeister Thomas Kufen hat am Donnerstag (4.1.) zudem die Essener Bundestags- und Landtagsabgeordneten über die Auswirkungen und Maßnahmen auf Essener Stadtgebiet informiert und berichtet, dass die Städte Essen und Bottrop sich in einem gemeinsamen Brief an die Verkehrsministerien von Bund und Land gerichtet haben. Darin bitten die beiden Oberbürgermeister dringend um Unterstützungs-, Hilfs- und Entlastungsmöglichkeiten, um die Einschränkungen der Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen sowie die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft so gering wie möglich zu halten.

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