Essen. Zur ausgewiesenen Umleitung gebe es keine Alternative. Stadtverwaltung sei selbst von der kurzfristigen Sperrung überrascht worden

Obwohl die Vollsperrung der A42 im Essener Norden seit Tagen im Berufsverkehr zu Staus und übervollen Straßen führt, sieht die Stadt Essen keine Möglichkeit, den Verkehrsfluss zu verbessern. Für den Durchgangsverkehr seien nur die eingerichteten Umleitungsstrecken in Essen und Bottrop nutzbar, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage der Redaktion.

Am Spieltag von RWE wird die Umleitung geändert und über die Grillostraße geführt

Eine Änderung kündigt die Stadtverwaltung allerdings für den kommenden Freitag, 15. Dezember, an, wenn am Abend Rot-Weiss Essen im Stadion an der Hafenstraße gegen den VfB Lübeck antritt. Der Verkehr auf der Umleitungsstrecke wird dann bereits voraussichtlich ab 8 Uhr nicht mehr über den Sulterkamp geleitet, sondern weiter über die Bottroper Straße bis zur Grillostraße und von dort auf die Gladbecker Straße. Diese Strecke wird noch ausgeschildert.

Die Stadt Essen war am Montag, 4. Dezember, von der Autobahn GmbH Westfalen darüber informiert worden, dass die Autobahn eine Woche später zwischen den Anschlussstellen Bottrop-Süd und dem Autobahnkreuz Essen-Nord wegen Brückenarbeiten voll gesperrt werden würde - und das bis voraussichtlich Samstag, 16. Dezember, 20 Uhr.

Schäden an der Rhein-Herne-Kanalbrücke waren am 8. November festgestellt worden

Wegen der Dringlichkeit der anstehenden Arbeiten habe es keine Möglichkeit gegeben, auf den Termin Einfluss zu nehmen, obwohl die betroffenen Kommunen dies versucht hätten.

Nach Angaben der Autobahn GmbH Westfalen waren bei einer sogenannten Hauptprüfung am 8. November an der Brücke über den Herne-Kanal Schäden festgestellt worden. In den darauf folgenden Wochen fanden nach Angaben der Behörde weitere Prüfungen statt. Die Vollsperrung der Autobahnbrücke sei kurzfristig terminiert worden, um zu verhindern, dass es zu schwerwiegenderen Schäden kommt.

Die Autobahn GmbH erklärt damit, warum die Arbeiten nicht in der Ferienzeit durchgeführt werden, wenn erfahrungsgemäß weniger Verkehr herrscht. An der Brücke finden derzeit Schweißarbeiten statt.

Auf der Umleitungsstrecke herrschte in den vergangenen Tagen dichter Verkehr, insbesondere ab den Nachmittagsstunden. Auch auf weiteren Straßen kam es zu Staus, so auf der Krablerstraße, auf der Hafenstraße und auf der Hövelstraße.

Der Stadthafen scheidet laut Stadt Essen als Umleitung aus

Die Grün- und Rotphasen an den Ampeln sind dort unverändert. Für eine Umprogrammierung seien in der Regel mehrere Monate an Vorlauf notwendig, erklärte die Stadt auf Anfrage. Dabei wäre auch zu berücksichtigen gewesen, ob der Stau dadurch nicht lediglich auf andere Straßen verlagert würde. Zudem stellten sich technische Fragen. Nicht jede Ampelschaltung lässt sich aufgrund der Steuergeräte ohne weiteres umprogrammieren. Die Vorlaufzeit von nur vier Tagen sei in jedem Fall zu kurz gewesen.

Gab es zur gewählten Umleitungsstrecke keine Alternative? Der Stadthafen scheidet als solche nach Angaben der Stadt jedenfalls aus, da es sich dort nicht um öffentlich gewidmete Straßen handelt, sondern um Privatstraßen. Was Besucher bei Heimspielen von Rot-Weiss Essen übrigens nicht davon abhält, diese Strecke auf dem Weg zum Stadion an der Hafenstraße zu wählen.

Geprüft worden sei im Vorfeld, ob der Verkehr über die Hövelstraße geführt werden könne. Aufgrund einer Höhenbeschränkung sei die Straße als Umleitungsstrecke für den Durchgangsverkehr aber nicht geeignet.

So bleibt bis Samstagabend alles wie gehabt. Laut Autobahn GmbH ist der Spuk dann wieder vorbei.

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