Essen. Den Essener Handelsverband überzeugen die Vorschläge für einen neuen Werbespruch nicht. Er bedauert das Verschwinden der „Einkaufsstadt“.

Der Handelsverband in Essen war ohnehin nie begeistert, dass der Slogan „Essen - Die Einkaufsstadt“ am Handelshof weichen musste. Doch die drei neuen Vorschläge überzeugen auch ihn nicht: „Ob einer dieser Slogans wieder einen solchen Bekanntheitsgrad entwickeln wird, wage ich zu bezweifeln“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Marc Heistermann. Den Gruß „Willkommen“ finde man nahezu an jeder Ortseinfahrt. „Essen - voller Energie“ sei eher etwas für Informierte, die sich mit der Wirtschaftsstruktur der Stadt auskennen.

Marc Heistermann, Geschäftsführer des Handelsverbandes in Essen, hätte sich eine andere technische Lösung für die Werbung auf dem Handelshof gewünscht.
Marc Heistermann, Geschäftsführer des Handelsverbandes in Essen, hätte sich eine andere technische Lösung für die Werbung auf dem Handelshof gewünscht. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Vor diesem Hintergrund bedauert Heistermann, dass die „Einkaufsstadt“ über dem Handelshof aufgegeben wurde. Der Slogan war 1950 auf Betreiben der lokalen Händlerschaft installiert worden. Auch wenn der Inhalt nicht mehr so gepasst hat wie noch vor Jahrzehnten, so sei der Slogan eine Marke gewesen. „Man konnte sich sicher streiten, ob er noch mit Leben gefüllt war. Doch auf diese Weise ist der Werbespruch immer im Gespräch geblieben“, erinnert Heistermann.

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Nach einem aufwändigen Findungsprozess mit Bürgerbeteiligung und Expertenrunden hatte die Stadt am Montag drei Vorschläge für einen neuen Spruch auf dem Handelshof präsentiert. Bis einschließlich Sonntag, 26. November, können die Bürger und Bürgerinnen noch abstimmen. Am Mittwoch kommender Woche entscheidet der Stadtrat. Zur Auswahl stehen:

  1. Essen — voller Energie
  2. Essen — willkommen
  3. Essen — Die Folkwangstadt

Handelsvertreter Heistermann hätte sich gewünscht, dass es keinen festen Slogan mehr am Tor zur Innenstadt gibt. Stattdessen, so Heistermann, hätte eine LED-Wand die Chance gegeben, wechselnde Anlässe dort zu präsentieren. So hätte beispielsweise auch die „Einkaufsstadt“ wieder aufleben können, beispielsweise wenn es in der City einen verkaufsoffenen Sonntag gibt. „Das wäre eine Variante gewesen, die vielem Rechnung getragen hätte.“ Der Stadtrat hatte sich allerdings aus Kostengründen gegen diese Option entschieden.

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