Essen. In Essen wird ein neuer Schriftzug gesucht, der am Tor zur Innenstadt stehen soll. Nun lässt die Verwaltung über diese drei Vorschläge abstimmen.

Welcher Schriftzug prangt bald vom historischen Handelshof am Tor zur Essener Innenstadt? Das steht noch immer nicht fest, aber die Stadtverwaltung meldet am Montag (20.11.), dass jetzt drei Vorschläge zur Auswahl stehen. Bis einschließlich Sonntag, 26. November, können Essenerinnen und Essener online (www.essen.de/SchriftzugHandelshof) ihre Stimme für einen von diesen drei Vorschlägen abgeben:

  • Essen – voller Energie
  • Essen – Willkommen
  • Essen – Die Folkwangstadt

„Der Vorschlag mit den meisten Stimmen wird dem Rat der Stadt Essen in seiner kommenden Sitzung am Mittwoch, 29. November, zur abschließenden formalen Entscheidung vorgelegt“, heißt es seitens der Stadtverwaltung.

Schriftzug auf dem Handelshof: Diskussion seit Anfang 2022

Über die leuchtenden Buchstaben an so prominenter Stelle wird spätestens seit Anfang 2022 lebhaft in der Stadt diskutiert. Da wurde öffentlich, dass darüber nachgedacht werde, den jahrzehntealten Slogan – „Essen. Die Einkaufsstadt“ – möglicherweise verschwinden zu lassen. Viele empfanden die Buchstaben, die das erste Mal am 3. Dezember 1950 erstrahlten, in Anbetracht des Zustands der Innenstadt als nicht mehr zeitgemäß. Zudem hatte die 28 Meter lange Installation regelmäßig mit Ausfällen von Neon-Röhren und somit Buchstaben zu kämpfen; was zwischenzeitlich durchaus zur Folge hatte, dass Essen schon mal die „Inka-Stadt“ wurde...

Schlussendlich blieb die Installation aber auf dem Handelshof. Temporär, für ein Jahr, sollte sie angepasst werden – und die Stadt Essen „Folkwangstadt“ sein. Zeitlich passte dieser Werbeslogan in das Jubiläumsjahr des Museum Folkwang, das 2022 seinen 100. Geburtstag feierte. Ganz explizit sollte es sich aber um eine temporäre Lösung handeln. Und danach?

„Essen. Die Folkwangstadt“ als temporäre Lösung angedacht

Ein Jahr nachdem die „Folkwangstadt“ angeknipst worden war, präsentierte die Verwaltung dann einen Plan, wie der Weg für eine dauerhafte Lösung geebnet werden soll. Im Frühjahr 2023 wurde ein „Beteiligungsprozess“ gestartet. Zunächst sollten Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Vorschläge einreichen. „Alles ist erlaubt, auch die schrägsten Einfälle, denn es geht um Ihre Ideen und um Ihre (spontanen) Gedanken zur Stadt Essen“, hieß es in dem Aufruf.

Insgesamt gingen im Rathaus 2000 Vorschläge per E-Mail ein. Die Zehntausenden anderen Ideen, die sich in den sozialen Medien in den Kommentarspalten fanden, wurden nicht berücksichtigt. Gesichtet wurden die Einsendungen von einer Jury, die von einem Fachbeirat beraten wurde. Während eines Treffens Ende September einigten sich die Jury-Mitglieder auf elf Vorschläge, die sie an eine Werbeagentur schickten.

Die Aufgabe des Texters, der nach Angaben von Stadtsprecherin Silke Lenz nicht aus Essen stammt: Die von der Jury ausgewählten Slogans sichten und daraus eine professionelle Werbebotschaft entwickeln. Zu dem Zeitpunkt war spätestens klar, dass es der Vorschlag „Essen diese“ nicht wird. Dieser Vorstoß war früh in der Debatte von der gleichnamigen Essener Meme-Seite gemacht worden. Vor allem jüngere Menschen konnten sich auf die Formel einigen. Stadtsprecherin Silke Lenz sagte vor einigen Wochen über den Beteiligungsprozess im Frühjahr: „’Essen diese’ war nicht der meistgenannte Vorschlag.“ Sie ergänzte: „Aber er war natürlich einer der Highscorer.“

Rat der Stadt Essen stimmt über finalen Vorschlag ab

Nun lässt die Stadtverwaltung über die drei ganz oben genannten Vorschläge final abstimmen. Der Slogan mit den meisten Stimmen soll es dann tatsächlich werden. Wer die Abstimmung im Netz ansteuert, der liest: „Sie haben hier die Chance, für einen der aufgeführten Vorschläge Ihre Stimme abzugeben. Die Abstimmung läuft bis einschließlich 26. November um 23.59 Uhr. Sie können nur ein Mal für einen der möglichen Schriftzüge abstimmen. Motivieren Sie gerne auch Freunde und Bekannte, Ihre persönliche Wahl zu treffen.“ Eine einfache Mehrheit für einen Vorschlag reiche aus.

Dann sei es nur noch am Rat der Stadt Essen, in der Sitzung am 29. November final eine Entscheidung zu fällen...

>>> INFO: Optik soll erhalten bleiben

Die Optik der Installation auf dem Handelshof soll weitestgehend gleich bleiben: Blechhohlkörper bleiben bestehen, es werde eine Änderung in der Darstellung der Konturen sowie der Leuchtwirkung geben. Verbaut werden soll in der neuen Installation LED-Technik.

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig & Werden + Borbeck & West | Alle Artikel aus Essen]