Emmerich/Kleve. . Vor dem Klever Landgericht mussten sich jetzt insgesamt fünf Angeklagte, zum Teil aus Duisburg, verantworten. Die Bande soll in Emmerich-Elten nachts einen Jugendlichen im eigenen Elternhaus mit einem Handykabel gefesselt und einem Messer bedroht haben. Der Prozess wird forgesetzt.

Soviel steht fest: Dieses Quintett hat es faustdick hinter den Ohren. Denn bereits vor dem Duisburger Landgericht wurde der Fünfer-Bande (vier Männer, eine Frau) der Prozess gemacht – herauskamen langjährige Haftstrafen, die vor allem die Männer der Bande schon jetzt hinter Gittern verbüßen müssen.

Um an Geld für Drogen und mehr zu kommen, waren sie in der Vergangenheit gemeinsam immer wieder auf Diebestour unterwegs. Angefangen hat dieser Teil der langen kriminellen Karriere der Angeklagten in Elten.

Bande überfiel Jugendlichen

Und für genau diesen Vorfall mussten sich die Angeklagten vor dem Klever Landgericht verantworten. Am 4. Januar 2013 hatten sie einen 16-Jährigen, der allein im elterlichen Reihenhaus war, überfallen. Und das nicht ganz unvorbereitet.

Denn der 16-Jährige ist ein Freund des Sohnes der 31-jährigen Angeklagten. Wie deren ebenfalls angeklagter Mann erzählte, habe der Junge ihm, während des gemeinsamen Drogenkonsums, Fotos gezeigt, auf denen er mit vielen Geldscheinen posierte und zudem erzählt, dass seine Eltern nicht zuhause seien. Erwähnung im Gespräch fand auch, wo ein Schlüssel zum Haus im Vorgarten versteckt sei.

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Erster Versuch scheiterte

Schnell rottete sich der Trupp, zunächst drei Männer und die Frau als Fahrerin zusammen, entschlossen mittels eines Einbruchs sich neues Geld zu beschaffen. „Wir hatten nie vor, einen schweren Raub zu begehen“, beteuerten die Angeklagten. Doch der ältere Bruder des 16-Jährigen war zuhause, der Trupp kehrte um und kam wenige Tage später wieder.

Mit Verstärkung, wie vier von ihnen behaupten. Ein Angeklagter hatte seinen Bruder – der das ganze Geschehen abstreitet – als Verstärkung mitgebracht, „weil dieser nicht zimperlich ist, falls was passiert“. Während die Angeklagte im Auto wartete, verschafften sich die Männer – dank des Schlüssels aus dem Vorgarten – Zugang zum Haus.

Männer bedrohten Jungen mit Messer

Als sie auf den Jungen trafen, ergriffen zwei schnell die Flucht. Die anderen zwei sollen ihn mit einem Messer bedroht haben. Er musste Handy und den Schlüssel zum elterlichen Geschäft rausrücken. Zudem entwendeten sie, laut Anklage, mehrere Hundert Euro aus dem Zimmer seines Bruders und eine Waffe.

Bis auf einen räumten die Angeklagten die Tat ein. Angespannt war die Stimmung im Saal. Vor allem zwischen den angeklagten Brüdern, die beide schon erstmals mit 14 im Gefängnis landeten. Der Prozess wird am 12. Juni fortgesetzt. (seul)