Emmerich. Grünes Licht fürs Wasserversorgungskonzept. Damit können Stadtwerke Emmerich diese Pläne in Angriff nehmen, um Trinkwasser zu sichern.
- Die Stadtwerke Emmerich errichten zwei neue Trinkwasserbrunnen
- Am Wasserwerk Kapellenberger Weg ist ein neuer Trinkwasserbehälter geplant
- Das Emmericher Trinkwasser ist mikrobiologisch unbedenklich
Der Rat der Stadt Emmerich hat das Wasserversorgungskonzept beschlossen. Nach dem Landeswassergesetz ist die Kommune verpflichtet, die Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund wurde das Konzept ergänzt. Wie berichtet sollen in diesem Zuge ein zweiter Trinkwasserspeicher und ein Pumpenhaus für 2,5 Millionen Euro sowie zwei Brunnen für 350.000 Euro durch die Stadtwerke Emmerich errichtet werden.
Da mehr Hitze- und Trockenperioden im Klimawandel prognostiziert werden, gilt es in Emmerich Spitzen des Wasserbedarfs besser abdecken zu können.
+++ Das hatte die NRZ zuvor berichtet +++
Die Ausgangssituation: Einen Appell wie im vergangenen Jahr soll es nicht mehr geben. Da mussten die Stadtwerke Emmerich zum Wassersparen aufzurufen. „Das war eine ganze besondere Situation“, erinnert sich Stadtwerke-Geschäftsführer Steffen Borth. „Aus einer Schlechtwetterphase ging es in eine Hitzeperiode.“
Die Folge
Die Folge: Pools wurden befüllt, die Gärten oft gewässert. Alles zusammen in einer sehr kurzen Zeitspanne. „Da sind unsere technischen Anlagen an eine Grenze gestoßen“, gibt Borth zu. Nach einigen Tagen beruhigte sich die Situation dann auch wieder.
Die Abhilfe
Die Abhilfe: Die Stadtwerke werden zwei weitere Trinkwasserbrunnen errichten. Der erste befindet sich bereits im Bau und soll im Sommer dieses Jahres den Betrieb aufnehmen. Beim zweiten Brunnen ist der Baubeginn um den Jahreswechsel 2024/25 geplant, so dass er dann ab Sommer 2025 einsatzbereit ist.
Der Ist-Zustand
Der Ist-Zustand: Aktuell gibt es im Helenbusch sechs Trinkwasserbrunnen. Die drei ältesten Brunnen stammen aus dem Jahr 1960. Die weiteren drei Brunnen wurden in den Jahren 1986, 2008 und 2021 errichtet.
Die Prognose
Die Prognose: Durch den Klimawandel wird es mehr Hitze- und Trockenperioden geben. Ganz allgemein wird es eine erhöhte Wasserabnahme geben. Das gilt schon mal ganz allgemein über das ganze Jahr gesehen, aber vor allem in Spitzenzeiten „gibt es einen signifikant höheren Bedarf“, sagt Borth.
Die Aufbereitung
Die Aufbereitung: Aus den Tiefbrunnen im Helenbusch wird sogenanntes Rohwasser gefördert, das erst durch eine entsprechende Aufbereitung mithilfe von Belüftung und Filtration zu Trinkwasser wird. Beim Enthärtungsprozess werden Kalkhydrat und Quarzsand eingesetzt. Dies geschieht im Wasserwerk am Kapellenberger Weg.
Die Wasserqualität
Die Wasserqualität: Das Emmericher Trinkwasser ist mikrobiologisch unbedenklich und entspricht der Trinkwasserverordnung. Es muss deshalb nicht gechlort werden. Nur in Ausnahmefällen wird Chlor zur Desinfektion eingesetzt. Der Nitratwert liegt mit 12,9 mg/l deutlich unter der vorgeschriebenen Grenze von 50 mg/l. Der Analysewert auf Pflanzenbehandlungs-/Schädlingsbekämpfungsmittel liegt unter dem Summengrenzwert von 0,0001 mg/l.
Die Wasserspeicherung
Die Wasserspeicherung: In Emmerich gibt es drei Trinkwasserspeicher. Jeweils einen am alten und am neuen Wasserwerk sowie einen in Elten. Damit Elten mit Trinkwasser versorgt werden kann, gibt es am Abergsweg eine Druckerhöhungsanlage sowie noch eine weitere, kleinere Anlage, die speziell zur Versorgung von Hochelten benötigt wird.
Der Notverbund mit Rees
Es gibt auch eine Übergabe nach Rees, die dazu dient, falls es einen Ausfall im Wasserwerk Kapellenberger Weg geben sollte, um über diese Notverbundleitung das erforderliche Trinkwasser nach Emmerich transportieren zu können.
Umgekehrt kann die Leitung auch genutzt werden, sollte es Probleme mit der Trinkwasserversorgung in Rees geben. Oder auch wenn es Baumaßnahmen auf Reeser Seite gibt, so dass die Nachbarstadt dann mit Trinkwasser aus Emmerich versorgt wird.
Die Planung
Die Planung: Der Trinkwasserbehälter am alten Wasserwerk Helenenbusch ist aus dem Jahr 1971. „Die Lebensdauer für solch eine Anlage liegt bei ungefähr 60 Jahren“, weiß Steffen Borth. Daher wird hier in absehbarer Zeit ein Ersatz nötig sein. Es ist geplant, neben dem Trinkwasserbehälter am Kapellenberger Weg einen zweiten Speicher mit einem Volumen von 2000 Kubikmetern zu errichten. Damit beide Trinkwasserbehälter unabhängig voneinander funktionieren, soll der neue Trinkwasserspeicher ein eigenes Pumpenhaus bekommen.
Die Kosten
Die Kosten: Für den zweiten Trinkwasserspeicher und das Pumpenhaus ist eine Investition von etwa 2,5 Millionen Euro geplant. Die Kosten für die beiden neuen Brunnen belaufen sich auf 350.000 Euro.
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