Emmerich. . Die Emmericher CDU-Fraktion besichtigte die Wasserwerk-Baustelle. Im Frühjahr 2017 soll Emmerich weicheres Wasser bekommen.
- Das Investitionsvolumen von 10,5 Millionen Euro wird wohl nicht überschritten
- Die Eröffnung des Wasserwerkes am Helenbusch ist im März/April 2017 vorgesehen
- Die CDU-Fraktion ließ sich über die Baustelle führen und hinterfragte etwa die Sichherheit
Er ist wohl der „Mr. Wasserwerk“. Schließlich begleitet Günter Uphaus das Projekt „Neubau“ bereits seit Beginn seiner Stadtwerke-Tätigkeit vor fast zehn Jahren. Er kennt jede Ecke, jeden Winkel, jedes Rohr, jeden Trichter im Inneren. Der Technische Leiter lebt sozusagen für das kühle Nass.
Sonderlob für Landwirte
Das wurde mehr als einmal beim Besuch der CDU-Fraktion an der Baustelle Kapellenberger Weg deutlich. Wo andere nur die großen Kräne im Laufe der letzten Monate von der A 3 kommend sahen, entstand inzwischen ein „verschachteltes“ Gebäude, das im Juni Rohbaufertigstellung feierte. „Das fügt sich hier in die Landschaft gut ein“, erläuterte der Fachmann und wusste auf die Frage vom Fraktionsvorsitzenden Matthias Reintjes direkt zu antworten: „Ja, wir liegen im Zeitplan, und der Kostenrahmen wird eingehalten.“ Das Investitionsvolumen von 10,5 Millionen werde nicht überschritten, und im März/April 2017 könne das Wasser dort sprudeln.
Irmgard Kulkas Bedenken, dass der geplante Härtegrad 12, immerhin eine stolze Verbesserung von derzeit 17,8, erst nach einiger Zeit erreicht werde, teilte der Stadtwerke-Prokurist nicht: „Wenn die Anlage zum ersten Mal durchläuft, ist es soweit, dass wir den Härtegrade 12 haben werden.“ Kern in der Mitte des Gebäudes ist die Enthärtungsanlage. Damit die Christdemokraten ein besseres Bild davon bekamen, führte der Stadtwerke-Mann die Politik in den Keller. „Das ist das Herzstück, damit das Wasser weich wird.“ Trichter, die irgendwann mit Sand gefüllt werden und Rohre bestimmen in den angenehm kühlen Räumen der Katakomben das Bild.
Albert Jansen wollte bei Anlagenteilen wissen, ob viele aus Deutschland kämen. „Zu 90 % ist das so.“ Ebenfalls setze man großteils auf Unternehmen der Region, die das neue Wasserwerk bauen.
Ein Sonderlob hatte Uphaus für die Landwirte parat. Zu ihnen bestünde eine enge Kooperation, wie sie nicht überall vertraglich geregelt sei. Folge: Die Nitratwerte im Wasser seien äußerst gering.
Eine Frage brannte Emmerichs Vize-Bürgermeister Herbert Ulrich unter den Nägeln: „Was machen Sie gegen terroristische Angriffe?“ Ein ziemlich ausgetüfteltes IT-System, das im nächsten Jahr geprüft und zertifiziert werden soll, sorge für die nötige Sicherheit, wusste Uphaus. Zudem gebe es eine Videoüberwachung, Bewegungsmelder, und der Einlass wird nur demjenigen gewährt, der eine Karte habe, die ihn überhaupt das Gebäude betreten lasse: „Das Wasserwerk wird stark automatisiert sein.“
Nicht weit entfernt vom Flachbettlüfter, der die Kohlensäure aus dem Wasser entfernt und den drei Behältern, die Eisen und Mangan rausholen, befindet sich beim Blick durch die große Fensterfront im ersten Obergeschoss, gut sichtbar gelegen, eines der großen 2000 Liter fassenden Trinkwasserbecken. Noch ist es gut erkennbar. Schon bald wird es genauso wie viele andere Gebäudeteile des neuen Wasserwerks unter Tonnen Sand verschwinden. Dann wird’s nicht mehr lange dauern, bis es heißt: Wasser marsch!
Vor Ort auf der Baustelle haben die Stadtwerke Emmerich eine Zeitraffer-Kamera aufgestellt. Vom Spatenstich bis zur Fertigstellung wird nämlich alles per Film festgehalten.
Nach der Inbetriebnahme 2017 sind Führungen durchs neue Wasserwerk geplant