Rees/Emmerich. . Der Notverbund zwischen den Wassernetzen Rees und Emmerich ist fertig. Jetzt können sich die Wasserwerke mit Trinkwasser gegenseitig aushelfen.
- 320 Meter lang ist die Leitung, die auf Kosten der Emmericher Stadtwerke gebaut worden ist
- Die Trinkwasserversorgung für Emmerich ist jetzt auch bei Verbrauchsspitzen sicher, sagt Udo Jessner
- Durch die Rohre können jährlich 200 000 Kubikmeter Wasser zwischen Emmerich und Rees fließen
Die Behörden haben es wohl schon lange angemahnt – einen Notverbund zwischen den beiden Wassernetzen von Rees und Emmerich. Denn etwa bei extremer Trockenheit müssen sich benachbarte Wasserwerke aushelfen können, so wie es etwa die Wasserwerke Wittenhorst mit Wesel tun. Jetzt gibt es diesen Notverbund aber auch mit Emmerich.
Gut 320 Meter lang ist die Leitung, die auf Kosten der Emmericher Stadtwerke entlang der Reeser Straße (L7) bereits gelegt worden ist. „Die Arbeiten sind abgeschlossen, die Lücke ist geschlossen“, bestätigt Udo Jessner, Geschäftsführer der Stadtwerke Emmerich.
Die Trinkwasserversorgung ist gesichert
Das mehr als 60 Jahre alte Wasserwerk Helenbusch bei Vrasselt wird eingestellt, stattdessen baut Emmerich ein neues an der Autobahn am Kapellenberger Weg. Deshalb musste ein neues Versorgungskonzept her – das eben den Notverbund mit Rees vorsieht.
Durch den Verbund der beiden Wassernetze ist jetzt die Trinkwasserversorgung für Emmerich auch bei Verbrauchsspitzen sicher, sagt Jessner. Durch die Wasserrohre, die einen Durchmesser von 200 Millimeter haben, können jährlich etwa 200 000 Kubikmeter Wasser in die jeweiligen Netze geleitet werden.
Emmerich fördert rund 1,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser im Jahr
„Grundsätzlich dient der Notverbund dazu, Emmerich auszuhelfen, wenn es nötig wäre“, erklärt Gerd Meyboom von den Stadtwerke Rees. Im Falle eines Falles könnte aber eben auch Wasser von Emmerich in Richtung Rees geleitet werden.
Emmerich fördert übrigens im Jahr rund 1,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser, die Wasserwerke Wittenhorst, die u.a. für Rees in zwei 28 Meter tiefen Brunnen Trinkwasser fördern, pumpen etwa 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser an die Erdoberfläche, sagt Günter Elting, Betriebsleiter der Wasserwerke Wittenhorst, die ihre Verwaltung in Mehrhoog haben.
Die Einweihung erfolgt Anfang 2017
Zum Hintergrund: Die Stadt Rees bezieht ihr Trinkwasser komplett von den Wasserwerken Wittenhorst, seit vielen Jahren. Eigenes Wasser wird schon lange nicht mehr gefördert. Während aber die Wasserwerke Wittenhorst etwa das Netz in Haldern betreiben, sind die Stadtwerke Rees selbst fürs Stadtgebiet, sowie die Ortsteile Esserden und Bienen zuständig. Das komplette Netz gehört aber den Reesern.
Offiziell eingeweiht ist der jetzt geschaffene Notverbund zwischen Rees und Emmerich noch nicht. „Das geschieht Anfang kommenden Jahres, wenn auch unser neues Wasserwerk in Betrieb genommen worden ist“, sagt Udo Jessner.