Emmerich. Im Dezember schlossen sich die Musik- und Kulturinitiative und Am Brink Events zusammen. Erstaunlicher Effekt für die Mitgliederzahl.

In den vergangenen Monaten ereignete sich bei der Musik- und Kulturintiative Emmmerich, Mukie, eine sehr erfreuliche Entwicklung: Nachdem es zuletzt mangels Nachwuchses und fehlender Vereinsräume ruhiger um den Verein geworden war, ergab sich Ende September ein Treffen zwischen Marcel Janßen, Am Brink Events (ABE), und Oliver Kretschmann-Tück (Mukie), in dem der Zusammenschluss beider Gruppen unter dem Dach des bestehenden Vereins besprochen wurde. Nach einigen Sondierungsgesprächen wurde das Vorhaben im Dezember in einer schnell einberufenen Mitgliederversammlung im Vrasselter Pfarrheim offiziell besiegelt und markiert ein neues Vereinskapitel.

Marcel Janßen ist neuer Vorsitzender

Mit Marcel Janßen wurde ein erfahrener und gut vernetzter neuer Mukie-Vorsitzender gefunden. Neuer Kassenwart ist Henry Smeenk. Den 2. Vorsitz übernimmt Oliver Kretschmann-Tück vom alten Team für die Übergangszeit und Neuausrichtung. Durch die große Welle an Beitritten hat sich die Mukie binnen kürzester Zeit von den Mitgliedern her mehr als verdoppelt: von 31 auf 77 Personen, mit viel Know-how und Erfahrung im Bereich der Live-Musik.

Am Brink Events wurde 2019 von Mitarbeitern und Praktikantn des Jugendcafés am Brink als Projekt ins Leben gerufen, um ein musikkulturelles Angebot zu schaffen bzw. auszubauen, bei dem die eigenen Musikschüler unmittelbar einen Weg auf die Bühne und in die lokale Szene finden. Mit der Zeit wuchs das Team kontinuierlich auf zuletzt über 40 Ehrenamtler*innen, davon größtenteils Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren. „Wir beschweren uns immer, dass in Emmerich nichts geht. Es fühlt sich gut an, dem aktiv entgegenzuwirken“, sagt Henry Smeenk, der seit der ersten Stunde dabei ist.

Immer größere Events sind möglich

Die ersten, noch kleinen Formate wie Rock am Brink oder das Coverstival im ehemaligen Jugendcafé am Brink, vor dem Neubau der Gesamtschule, waren der Starschuss. Mit dem neue Veranstaltername traf man den Nerv eines Publikums, dessen Nachfrage nach Ausgehmöglichkeiten seit Jahren Dauerthema ist. Mit steigender Wo*Man-Power, Erfahrung sowie die Verbindung zur Wirtschaftsförderung wurden größere Events möglich, bis hin zu Open Air-Events im Rheinpark mit über 600 Besucher*innen.

„Talent- und Jugendförderung ist dabei immer ein wichtiger Bestandteil. Es ging aber nie darum, Konzerte ausschließlich nur für Jugendliche zu machen, sondern eben diese Zielgruppe mitzunehmen und zu motivieren, sich ehrenamtlich zu engagieren.“, so Janßen, der seine ersten Erfahrungen in Sachen Veranstaltungen ebenfalls im Juca sammelte.

Das Erbe von Rainer Heuser

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„Früher war Rainer [Heuser] immer da. Der gab uns die Möglichkeit, uns im Proberaum auszutoben. Damals durfte ich immer beim Aufbau der Anlage für Konzerte helfen. Das war eine wichtige und prägende Zeit, deshalb liegt mir viel daran, dass weiterzugeben und sowas zu ermöglichen“.

Tobias Portugall, 17 Jahre, sagt: „Ich habe mich schon immer für Technik interessiert und durfte als DJ bei den Schülerdiscos im Juca erste Technik-Luft schnuppern. Mittlerweile kann ich ganze Lichtsysteme installieren und fahre sogar mit Bands auf Tour. Das würde ich ohne Am Brink Events jetzt wahrscheinlich nicht.“

Von der Stadtverwaltung ein stückweit emanzipiert

2023 wuchs der Wunsch, einen eigenen Verein zu gründen, immer mehr. „Wir mussten merken, dass dieses kleine Projekt plötzlich sehr groß geworden ist. Zuletzt ließ sich die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung nur noch schwer mit den eigenen Vorstellungen vereinen, was teilweise auch sehr verständlich ist. Auf eigenen Beinen stehen, das schien die logische Konsequenz. Wir bleiben aber bei den Wurzeln und halten Kontakt zum Juca, denn auch künftig sollen Musikinteressierte einen leichten Weg in unser Musikernetzwerk finden und Live auftreten können“, so Janßen.

Passender Weise ereignete sich der Zusammenschluss mit dem Am Brink Events-Team 35 Jahre nach Vereinsgründung. David Krings, Vorsitzender von 1996 bis 98, kam auf Einladung zur Jahreshauptversammlung und gab einen Einblick in die Zeit in der ehemaligen Schokoladenfabrik Lohmann (heute PAN), wo es mit dem Café Hades und einem teils monatlichen Konzert hoch her ging.

Neue Mukie organisiert Emmerich Live mit

Die Generation rund um Oliver Kretschmann-Tück und Alexander Pooth, zuletzt 2. Vorsitzender, kam zu Beginn der 00er-Jahre in die Mukie. Damals hatte man die Vereinsräume auf der Wollenweberstraße 21, das besagte alte Jugendcafé am Brink auf dem Innenhof der ehemaligen Hauptschule sowie die Pinte. Ab 2014 fiel dann eins nach dem anderen weg und wird seither schmerzlich vermisst. In den Folgejahren wurden neue Veranstaltungsorte bespielt, wie bspw. der Strandabschnitt am westlichen Ende der Rheinpromenade, das Haus im Park samt umliegender Rheinparkwiesen oder zuletzt die neue Kulturscheune beim Schlösschen Borghees. Am 16. März präsentiert sich die neue Mukie erstmals im Rahmen von Emmerich Live!“ als Mitveranstalter: Man hilft bei den Einlasskontrollen der Lokale und organisiert das Abschlusskonzert im PAN.