Emmerich. Bei Rheinpark Total wechselte das Publikum im Laufe der Konzerte durch. Stay Kingpin zelebrierten Heimspiel. Wem Sängerin Caro ein Lied widmete.
Der Emmericher Rheinpark war am Samstag wieder Bühne für drei Bands aus Emmerich und Umgebung. Sie lockten mit ihren verschiedenen Stilrichtungen viele Besucher an.
Selbst Heavy Metal geht sanft
Als JuMa um 17 Uhr die Bühne betraten, schien Rheinpark total ein Familienfest zu sein. Kinder tobten vor der Bühne, spielten, fingen Seifenblasen und manche versuchten auch kleine Tanzschritte. Eltern und Großeltern hatten sich gemütlich an den Tischen platziert und folgten Musik und munterem Treiben der Kleinen bei kühlen Getränken. Das akustische Cover-Duo mit Juli an der Gitarre und Manu als Sängerin bot Songs von den 90ern bis heute. Selbst ursprüngliche Heavy Metal-Stücke oder ein Lied von Die Ärzte klangen sanft und eingängig.
Als ihr Auftritt endete, verließen viele der Familien den Park. Trotzdem wurde es voller im Bereich zwischen Haus im Park und Straße, denn der Act von Stay Kingpin aus Emmerich begann. „Wir freuen uns hier zu sein. Es ist nach langer Zeit mal wieder ein Heimspiel“, hieß es von der Band. Fans, Familie, Freunde und inzwischen auch die eigenen Kinder ließen sich gerne von der „letzten Band der Stadt“, die nur eigene Stücke spielt, mitreißen.
Ein Song für die Eltern
Die Texte von Sängerin Carolin Schippers, Mark Kneipp und Jens Heuser (Rap) waren überwiegend in deutscher Sprache. Caro entdeckte ihre Eltern. „Du bist mein Navi Richtung glücklich“ hatte sie ihnen gewidmet. Für ihre Aufforderung, die freie Fläche vor der Bühne zu füllen, war es vielleicht noch zu früh. Oder die Besucher wollten eher Musik hören und sich unterhalten.
Der Emmericher Neubürgerin Angela Matuszak gefiel das abendliche Rheinpark total Angebot richtig gut: „Ich finde diese Band toll. Und bin froh, dass das hier los ist, denn ich liebe Live-Musik in kleinem Rahmen.“ Dass Stay Kinpin nicht nur laut und rockig spielen kann, zeigten Carolin Schippers und Mark Kneipp zum Ausklang des etwa eineinhalb-stündigen Auftritts mit einem Akustik-Lied.
Tribal Voice animierten zum Mitsingen
Mit der Coverband Tribal Voice wechselten nicht nur die Bands die Bühne, sondern tatsächlich wechselten zum Teil auch die Zuhörer. Je später der Abend desto älter die Besucher, passend zum Repertoir von Tribal Voice. Hier reichten die Pop- und Rocksongs zurück bis in die 70er-Jahre. Aufgefordert zum Mitsingen der bekannten Hits vergnügten sich die Gäste, besonders wenn sich Männer am Frauenpart versuchten. Besonders sympathisch an den Bands war: Sie lobten sich auf der Bühne gegenseitig.
Irgendwann setzte ein kurzer leichter Regenschauer ein, den Sängerin Crissy Maas kommentierte „Wir haben Woodstock-Regen“ und damit Gelächter von den Besuchern erntete. Die schönen großen Bäume im Rheinpark boten genug Schutz vor den wenigen Regentropfen.
Regionales Craftbier oder vegane Currywurst
Das Angebot kleiner regionaler Craftbier-Brauereien bot die Gelegenheit neue Geschmacksrichtungen zu genießen. Auch mit diversen anderen Getränken konnte der Durst gelöscht werden. Gegen den kleinen Hunger gab es Pommes, vegane Currywurst oder viele Sorten gebrannter Nüsse. Manch einer brachte sich seine Partyverpflegung allerdings mit.
Sara Kreipe, Geschäftsführerin von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing und damit verantwortlich für die Organisation des Events, zeigte sich zufrieden mit der Besucherzahl. „Das abgesteckte kleine Terrain ist genau richtig. Aber das ungewisse Wetter und Parookaville ziehen natürlich Besucher ab.“
>> Das sind Stay Kingpin
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Die Emmericher Band Stay Kingpin (ehemals nur Kingpin) existiert bereits seit 2007. Beginnend mit englischsprachigen Lyrics, setzen sie heute überwiegend auf eigene deutsche Texte. Einige Tonträger wurden bereits herausgebracht. U.a. „Revolution EP“, „Klartext“ und „Die letzte Band der Stadt“. Die beiden letzten sind auf Spotify zu streamen. Zur Zeit ist ein neues Album in Vorbereitung.
Die aktuelle Besetzung ist: Mark Kneipp (Gründer, Gesang, Leadgitarre), Carolin Schippers (Sängerin), Alexander Teusz (Keybord), Marc Matz (Schlagzeug), Martin Steinvoort (Bassist), Jens Heuser (Rap-Gesang).
2014 kam die Band, damals noch in anderer Besetzung, beim RTL-Format „Das Supertalent“ bis ins Finale.