Emmerich. Beim Rock am Brink überzeugten lokale Bands mit eigenen Songs. Die 300 Karten waren ausverkauft, die Stimmung in der Gesamtschule-Aula mega gut.

Von verlorenen Generationen und „Scheiße mit Erdbeeren“: Beim Rock am Brink überzeugten lokale Bands mit eigenen Songs. Das Indoor-Festival füllte die Aula der Emmericher Gesamtschule am Samstagabend mit allem, was die Ohrmuschel begehrt. „Von Pop bis Hardrock ist alles dabei, natürlich in einem angenehmen Maß für jedermann“, erklärte Veranstalter Marcel Janßen, der das Festival mit „Am Brink Events“ nun zum dritten Mal auf die Beine stellte.

„Nachdem wir im August das Coverstival organisierten und es so positiv angenommen wurde, waren wir motiviert und optimistisch, gleich die nächste Veranstaltung zu planen“, offenbarte Janßen die Beweggründe. Das Coverstival lockte damals hunderte Musikfreunde in den Rheinpark, wo lokale Bands täuschend echt berühmten Rock´n´Roll spielten. Auch die 300 Karten des Rock am Brink waren restlos ausverkauft.

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Auftakt beim Rock am Brink machte die Gruppe Pop2Go Streetmusic

„Der Unterschied ist aber, dass wir hier kaum Cover spielen, sondern viele selbstgeschriebene Songs. Die Künstler sollen endlich nicht mehr nur für sich selbst proben müssen“, so Janßen. Den Auftakt machte die Rockschulformation „Pop2Go Streetmusic.“ Mit ihrem eigenem Song „Lost Generation“ bot die Band einen akustischen Vorgeschmack und heizte die Menge ordentlich ein. Darauf folgte eine echte Prämiere: Die Schülerband „Bad Project“ feierte mit der instrumentalen Selbstkomposition „Scheiße mit Erdbeeren“ Debüt.

Auch die Band „Kombi Ticket“ rockte bei Rock am Brink den Saal.
Auch die Band „Kombi Ticket“ rockte bei Rock am Brink den Saal. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Jubelrufe, gepaart mit schallendem Applaus, ließen darauf schließen, dass das zwar der erste, aber lange nicht der letzte Auftritt der Newcomer war. Wer bis dahin noch vor einem Ohrwurm bewahrt blieb, erntete den Parasiten spätestens als „Kombiticket“ auf der Bühne stand. Fabelhafte Fingerakrobatik entlockte den Gitarren Klänge mit Suchtpotenzial. Diese unterstrichen einschlägige Songtexte über Liebe und Einsamkeit. In einen Zustand der Ekstase versetzte „True Voodoo“ das Publikum. Getreu dem Bandnamen verfolge die Gruppe das Ziel, nicht allein gehört, sondern erlebt zu werden.

Auftritt der Gruppe Verge O.D. in Emmerich sorgte für eine gewaltige Überraschung

Mit Erfolg. Die Rhythmen schienen nicht nur durch den Raum zu schallen, sondern tatsächlich durch das Blut der Zuhörer zu fließen. Ob Kopfnicken oder wildes Tanzen: Niemand hielt mehr still. Der nächste Act gehörte einer Gruppe, die auch außerhalb Emmerichs Berühmtheit genießt. „Stay Kingpin“ brachte die Wände der Aula mit deutschem Pop und rollenden Bässen zum beben. Darunter auch Lieder aus ihrem neusten Album „Die letzte Band der Stadt“, das das Leben schrieb.

Für eine gewaltige Überraschung sorgte der Auftritt der Indie-Rock Gruppe „Verge O.D.“ Der Grund: Vor über 20 Jahren wurde es plötzlich still um die damals aufstrebende Band. Umso willkommener begrüßte das Publikum deren ersehntes Live-Comeback, das klang, als hätten die Mitglieder die Bühne nie verlassen. Die Ehre des Headliners wäre eigentlich der Kölner Punk-Band „KMPFSPRT“ zuteil geworden. Da diese jedoch krankheitsbedingt ausfiel, sprang „R.A.T“ ein.

Saal war bis zum Schluss mit tanzenden Körpern gefüllt

Der Saal, bis zum Schluss mit tanzenden Körpern gefüllt, schien wenig enttäuscht über die Planänderung. So bildete die Band ein explosives Schlusslicht klassischen Rocks. „Wie ein Traum für jeden Musiker! Unser Ziel, jenen eine liebevolle, professionelle Bühne zu geben, ist erreicht“, freute sich Marcel Janßen mit Blick auf das erfolgreiche Festival.

>>>Nächste geplante Veranstaltung ist am 30. Juli 2022

„Am Brink Events“ ist eine Institution des Jugendcafés am Brink. Die Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Musikszene Emmerich weitgehend zu fördern. Die nächste geplante Veranstaltung ist das zweite OpenAir Coverstival am 30. Juli 2022.