Rees. Über 180 Bilder wurden auf der Gemäldebörse im Koenraad Bosman Museum in Rees angeboten. Es gab auch moderne Kunst zu erwerben. Wie es lief.

60 Personen versuchten am Wochenende über 180 Bilder bei der Gemäldebörse im Koenraad Bosman Museum an den Mann oder die Frau zu bringen. Mit Preisen von 40 bis 3500 Euro gab es etwas für fast jeden Geldbeutel. Von der Auswahl her waren meist ältere Gemälde und Zeichnungen in opulenten Rahmungen dabei. Modernere Kunst oder abstrakte Werke gab es nur vereinzelt, wie beispielsweise ein Portrait von Johann Wolfgang von Goethe nach Andy Warhol.

Am oberen Ende der Preisskala befand sich mit 3500 Euro das Bild „Zirkuskinder“ eines unbekannten Künstlers. Das farbenfrohe Gemälde mit drei Kindern im Zirkuswagen wurde zwar vom Künstler signiert, aber die Unterschrift ließ sich wohl nicht zuweisen. Das Bild „Hubertusjagd“ von Max J. wurde zum Preis von 2000 Euro angeboten. Den gleichen Preis wollte der Eigentümer für eine Weltansicht „Mappemonde“ von 1783, umrahmt mit kunstvoller Malerei, erzielen. Bei dem „Schnapper“ von 40 Euro handelte es sich um die Darstellung einer Blume.

Über 180 Bilder wurden auf der Gemäldebörse zum Kauf angeboten.
Über 180 Bilder wurden auf der Gemäldebörse zum Kauf angeboten. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Gemälde mit Motiven aus Rees angeboten

Neben den Kunstfreunden kamen auch geschichtsinteressierte Reeser auf ihre Kosten. Es wurden zahlreiche Gemälde mit Motiven aus Rees und vom Niederrhein angeboten. Allein 22 Bilder, gemalt von Willi Angenendt, sollten verkauft werden. Auf diesen Gemälden konnten alte Ansichten vom Reeser Rathaus, Weißen Turm, Wächtertürmchen, Rheintor, Marktplatz oder Rheinansichten bestaunt werden.

Ein großformatiges Gemälde des Malers Jürgen Kirchhoff zeigt zwar eine interessante Ansicht der Reeser Stadtmauer mit Mühlenturm, mit 180 Euro auch ein Schnäppchen, aber durch die fortschreitende Oxidation von Ölfarben und Bindemitteln, sowie Staub ist das Bild extrem gedunkelt und muss erst einmal aufwendig restauriert werden.

Vor vier Wochen gab es eine Gemäldebewertung im Koenraad Bosman Museum. Der renommierte Sachverständige und Galerist Heinz Janssen nahm an diesem Tag Gemälde „unter die Lupe“ und schätzte deren Wert. Viele haben das Angebot genutzt und die Bilder zu dem dort ermittelten Preis auf der Gemäldebörse angeboten.

Preise wurden im Vorfeld auf Verhandlungsbasis festgesetzt

Wer wollte, konnte ein gekauftes Gemälde direkt mitnehmen. Viele Preise wurden im Vorfeld auf Verhandlungsbasis festgesetzt. Rita Betancor und ihre Kolleginnen von der Stadt Rees nahmen bei Preisverhandlungen telefonisch Kontakt zu den Eigentümern auf und übermittelten die Kaufangebote.

Für eine Anmeldegebühr von fünf Euro pro Gemälde könnte jeder fünf Gemälde aus Privatbesitz zum Verkauf anbieten. Sofern ein Bild bei der Börse verkauft wurde, wird die Anmeldegebühr auf die fälligen zehn Prozent des Verkaufserlöses angerechnet.