Rees. Zu einer Führung durchs Reeser Stadtbad hatte die Wirtschaftsförderung eingeladen. Rund 20 interessierte Bürger kamen. Was sie alles erfuhren.
Die fünfte Unternehmensführung der Reeser Wirtschaftsförderung führte die über 20 Teilnehmer ins Reeser Hallenbad. Dort faszinierte besonders die umfangreiche Technik, die notwendig ist, um das Bad zu betreiben. Auch bei dieser Veranstaltung ging es der Wirtschaftsförderung Sandra Kimm-Hamacher um die UNO-Nachhaltigkeitsziele. Das elfte Ziel „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ stellte sie besonders heraus.
Bei der Führung durch den Technikbereich erklärte Tobias Fleuth, technischer Leiter der Stadtwerke, das Blockheizkraftwerk, mit dem dort Strom und Wärme erzeugt wird: „Zwei Drittel des erzeugten Stroms verwenden wir im Bad, der Rest wird ins Energienetz eingespeist.
2015 wurde das Reeser Stadtbad in Betrieb genommen
2015 wurde das neue Reeser Hallenbad in Betrieb genommen. Während die meisten Teilnehmer dort schon schwimmen waren, ging es dieses Mal auch eine Etage tiefer zu den technischen Anlagen. Rund um das Edelstahlbecken ist die gesamte notwendige Technik für das Stadtbad angeordnet. Tobias Fleuth und die Badleiterin Luise Weißenbach brachten der Gruppe die komplizierte Technik näher.
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Mehrere Filter, wie Vorfilter, Ionen-Austauscher, Trommelfilter und weitere, reinigen das Wasser. Die Qualität wird ständig mehrfach kontrolliert und bei Bedarf der Chlor- und der PH-Wert des Wassers durch Zugabe von Chlor oder Schwefelsäure angepasst. Zudem muss das Wasser noch auf die gewünschte Temperatur von 28 Grad erhitzt werden.
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Früher gab es auch einen Warmbadetag
Früher gab es einen Warmbadetag. Aufgrund der Energiekrise wurde der jedoch abgeschafft. „Alleine für die kurzfristige Erhöhung auf 30 Grad wurden 25 Prozent der Heizkosten aufgewendet“, erklärte Weißenbach, „das Aufheizen um zwei Grad nahm immer 18 Stunden in Anspruch“. Es wird dem Kreislauf ständig frisches Wasser zugefügt, 30 Liter pro Badegast. Einmal im Jahr, im Rahmen einer umfangreichen Revision, wird das Becken komplett entleert.
Die Wärme zum Erhitzen des Beckenwassers, aber auch für die Duschen, wird dem Blockheizkraftwerk entnommen. Neben rund 60 KW Wärme werden dort auch 30 KW Strom gewonnen, die im gesamten Schwimmbad verwendet werden. Unter anderem für die Hubbodenanlage, die den Boden von null bis zwei Meter absenken kann.
Im nächsten Jahr stehen im Reeser Stadtbad einige Erweiterungen
Im nächsten Jahr stehen im Bad einige Erweiterungen an. Es soll im Außenbereich der Wasserspielplatz, ein Volleyballfeld, ein Kinderspielplatz und eine Liegewiese sowie ein Kiosk angelegt werden. „Dazu muss auch die Technik im Hallenbad umfangreich saniert und teilweise erneuert werden“, erklärte Mareike Linsenmaier, die Geschäftsführerin der Stadtwerke.
Die vorhandenen Filteranlagen sind nicht in der Lage, Sand, Sonnenmilch oder andere Verunreinigungen, die aus dem Außenbereich hereingetragen werden, ausreichend zu filtern. „Das Bad wird im Rahmen der Umbaumaßnahmen im nächsten Jahr für mindestens zwei Monate schließen müssen“, erklärte die Geschäftsführerin.