Emmerich/Kalkar. Antonia Kliner und Luise Umbach sind angehende Pflegefachfrauen – und haben den Arbeitsplatz in Emmerich mit einer Klinik auf Sansibar getauscht.
Für Antonia Kliner und Luise Umbach, Auszubildende zur Pflegefachfrau im dritten Jahr, dauerte die Reise zum nächsten Arbeitsplatz zwölf Stunden. So lange waren die beiden nach Sansibar unterwegs sein. Sie bleiben vier Wochen in dem ostafrikanischen Teilstaat von Tansania und machen dort ein vierwöchiges medizinisches Praktikum in einem Krankenhaus. Aktuell sind sie im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung im St. Willibrord-Spital in Emmerich im Einsatz – Antonia auf der Intensivstation, Luise in der Zentralen Notaufnahme.
„Meine Schwester war bereits für ein Praktikum auf Sansibar, so entstand die Idee zu unserer Reise“, sagt Luise Umbach aus Kalkar. Antonia Kliner, die in Emmerich wohnt, ist nicht nur ihre Kurskollegin, sondern auch eine gute Freundin, und so machten sich die jungen Frauen nun gemeinsam auf den Weg von Düsseldorf über Doha nach Stone Town, der Hauptstadt von Sansibar. Sie sind die ersten Pflege-Azubis des Emmericher Krankenhaus, die diesen Schritt gehen.
Unterkunft bei einer Familie
Ihr Arbeitsplatz bis Ende November ist ein Krankenhaus mit 600 Betten. „Wir werden da eingesetzt, wo wir am besten helfen können und der größte Bedarf ist“, sagt Antonia. Das Hospital verfügt unter anderem über Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Kardiologie und Kindermedizin – an Arbeit dürfte also kein Mangel sein.
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Vor Ort werden Antonia und Luise von Rainbow Garden Village (München) betreut. Nach eigenen Angaben bietet diese gemeinnützige Organisation jungen Leuten ein Programm von 250 Projekten in weltweit über 30 Ländern – von Freiwilligenarbeit über Auslandspraktika und Sabbaticals bis zu Abenteuer-Touren. Die künftigen Pflegefachfrauen sind privat in einer Familie untergebracht, Essen inklusive. Von ihrer Schwester weiß Luise: „Brötchen zum Frühstück wird es eher nicht geben, dafür aber viel Reis.“ Zwar ist Suaheli die Landessprache auf Sansibar, aber mit guten Englischkenntnissen ist die Verständigung kein großes Problem.
Für das Praktikum haben sie unbezahlten Urlaub genommen
Für das vierwöchige Praktikum haben Luise und Antonia Urlaub (auch unbezahlten) genommen beziehungsweise wurden vom Arbeitgeber freigestellt. Am 29. November geht es zurück, und die beiden sind sich sicher: Sie werden viel zu erzählen haben und wertvolle Erfahrungen machen für ihren weiteren Berufsweg. Ihr nächstes Ziel ist dann das erfolgreiche Ende der Ausbildung zur Pflegefachfrau im August 2024.