Emmerich. Das beliebte Eiscafé am Alten Markt wird am Freitag zum letzten Mal öffnen. Warum Inhaber Yener Gül nach gut einem Jahr die Reißleine zieht.
Das beliebte Eiscafé am Alten Markt in Emmerich wird am Freitag zum letzten Mal öffnen. Inhaber Yener Gül zieht damit nach über einem Jahr die Reißleine. Obwohl das Café gut laufe, müsse er aufgeben: „Ich habe von Beginn an kein Personal gefunden“, sagt er im Gespräch mit der NRZ. Gül sucht nun einen Nachmieter.
Ohne Personal geht es nicht
Die Einrichtung der Gelateria gehört zu den schönsten, die Emmerichs Gastronomie zu bieten hat. Die bunten Stühle, die geschmackvollen Tische und die stylische Bar - Yener Gül hat 170.000 Euro in das Café investiert und einen echten Hingucker geschaffen. „Allein die Eismaschine kostet schon so viel wie ein Kleinwagen“, sagt er. Im Keller stehen noch zig Möbel für die Außengastronomie.
Trotzdem muss er sich eingestehen, dass er es alleine nicht schafft. Das Personal, welches bislang bei ihm anheuerte, war entweder nicht richtig ausgebildet, war zeitlich nicht flexibel einsetzbar oder hatte zu hohe Gehaltsvorstellungen. Von Beginn an, sei es nicht rund gelaufen: „Ich hatte fünf Personen eingestellt und die haben drei Tage vor der Eröffnung abgesagt“, berichtet er. Die Eröffnung habe er nur mit der Hilfe der Familie stemmen können. Die Weinlounge sei mangels Personal nie angelaufen.
Das Café hat Gül kein Glück gebracht
Sein Bruder, der zu Beginn auch involviert war, erkrankte frühzeitig und musste das Handtuch werfen. Und auch Gül selbst hat nach 19 Monaten sichtbar Nerven gelassen: „Ich mache jetzt erst einmal Urlaub“, sagt er. Das Café habe ihm kein Glück gebracht.
Gül hatte das Café im Januar 2022 eröffnet. Zuvor war eine Shisha-Bar am Alten Markt. Das Café bot verschiedene Eis- und Kaffeesorten und auch etwas für den kleinen Hunger. Die Politik habe das Geschäft nie einfach gemacht, sagt er und nennt den Mindestlohn und mehrere Auflagen.
Eissorten werden am Freitag abverkauft
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Am Freitag wird Gül seine handgemachten Eissorten abverkaufen – ins Café kann man sich schon nicht mehr setzen. Jede Kugel wird dann einen Euro kosten: „Solange der Vorrat reicht“, sagt er. Gül legte Wert darauf, dass das Eis aus „echter“ Milch und 33 Prozent Sahne gemacht wird. Die Sahnepreise hätten sich allerdings im letzten Jahr verdoppelt.
Der überwiegende Teil der Kunden kommt aus den Niederlanden. 90 Prozent hätten Niederländisch gesprochen. Weitere sieben bis acht Prozent seien Touristen gewesen. Die Emmericher hätten gerne häufiger sein Café besuchen können.
Interessierte Nachmieter können sich ab dem 17. Oktober bei Gül melden: 0179/4988833.