Emmerich. Das PAN Plakatmuseum feiert am 24. September erst mit einem offiziellen Festakt, dann mit umfassendem Programm für alle Bürger. Neue Ausstellung.
Dieses Jubiläum kann nur süß werden. Das Plakatmuseum am Niederrhein – kurz PAN – feiert in diesem Jahr das 20-jährige Jubiläum in der ehemaligen Schokoladenfabrik Lohmann. Seither heißt es PAN Kunstforum. Davor war die umfassende Plakatsammlung von Ernst und Ursula Müller im Rathaus, im Foyer des Stadttheaters, im Krankenhaus oder sonst wo zu sehen, wo die Kunst willkommen war. Aber 20 Jahre bei Lohmann, das wird am Sonntag, 24. September, gefeiert – eben auch mit Schokolade.
Ministerin Ina Brandes hält die Festansprache
Es wird ein großes Kulturfest mit viel Schokolade – nicht nur von Lohmann. Die zentrale Jubiläumsfeier ist zweigeteilt. Zunächst gibt es um 11 Uhr einen offiziellen Empfang mit geladenen Gästen. Hier wird NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) zu Gast sein und die Festansprache halten: „Wir freuen uns riesig, dass sie das PAN für so wichtig hält und persönlich zum Jubiläum kommt“, sagt Irene Möllenbeck, Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung PAN Kunstforum.
Von 14 bis 18 Uhr können dann alle Emmericher mit der ganzen Familie vorbei schauen. Ein umfassendes Programm sorgt für Unterhalt. „Die Band Jazz im Glück wird Musik ins ganze Haus bringen“, so Möllenbeck. Sie spielen kurze Sets an mehreren Orten. Pan wird persönlich anwesend sein. Theaterpädagoge Janis Krebbers wird den Hirtengott mimen und Flöte spielen.
Ausstellung zeigt Höhepunkte aus 50 Jahren Plakatkunst in Emmerich
Eine Jubiläumsausstellung, die noch bis zum 12. Dezember 2023 zu sehen sein wird, soll „alle Aussteller zeigen, die hier waren“, so Kuratorin Christiane van Haaren, die auch Führungen anbieten wird. Hier wird es sogar Höhepunkte aus den kompletten 50 Jahren PAN zu sehen geben.
Ob Tagungen, Konzerte, Kino oder Lesungen – viel findet im Verlaufe des Jahres im PAN statt. Das soll beim Jubiläum auch gezeigt werden. So werden zwischen 12 und 15 Uhr zwei deutsche Kurzfilme gezeigt, die jeweils mit einem Oscar prämiert wurden. Zum einen „Der Schwarzfahrer“: ein Film für Demokratie und gegen Rassismus. Und in „Spielzeugland“ geht es um die Judenverfolgung. „Das schlägt dann wieder eine Brücke zu unserem Jüdischen Kulturraum hier im PAN“, erklärt Möllenbeck.
Kinderprogramm im Souterrain
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Im Souterrain steht das Kinderprogramm im Mittelpunkt. Ballonkünstler Maik Schugt wird die Kinder verzaubern. Das Team Raumstation bereitet eine spannende Malaktion vor. „Die Kinder bemalen eine lange Papierrolle. Diese wollen wir als Fahnen von der Terrasse hängen lassen“, berichtet Möllenbeck.
Übrigens: Wer Unikate sammelt, sollte sich das Jubiläumsplakat ansehen, das Uwe Loesch zum 20-Jährigen gestaltet hat. Hier ist der Hirtengott Pan zu sehen, der Daphnis aber nicht eine Panflöte sondern eine Tafel Ma-Mi-Nu reicht. Die bekannte Lohmann-Schokolade Mandel-Milch-Nuss, die einst in Emmerich hergestellt wurde. Zudem fällt Daphnis durch ein weibliches Gesicht auf – Loesch bringt also auch eine gewisse Genderfreiheit ins Spiel. Das Plakat ist für zehn Euro zu kaufen.
>> Wie das mit der Plakatsammlung anfing
Die Plakatsammelleidenschaft von Ernst und Ursula Müller begann eigentlich damit, dass sie die Flure der Martini-Grundschule verschönern wollten. Eben mit Plakatkunst, berichtet Gabriele Krafft, Beisitzerin im Kuratorium der PAN Stiftung. So knüpften sie beste Kontakte zu den renommiertesten Plakatsammlern Europas, zu Paul Peter Piech, Hap Grieshaber, Erhard Grüttner und Klaus Staeck. „Diese Plakatsammler haben den Müllers dann unaufgefordert ihre neuesten Entwürfe zugeschickt“, so Möllenbeck.
1993 starb Ernst Müller recht plötzlich. Aber die umfangreiche Plakatsammlung wächst noch heute.