Emmerich. Das Multitalent aus Emmerich: Maik Schugt ist Vater, Erzieher, Ballonkünstler und Zauberer. Kein Wunder, dass sein Terminkalender immer voll ist.

Manchen Menschen sieht man an, dass sie das, was sie tun, lieben. Der Emmericher Maik Schugt ist so einer. Sein ganzes Gesicht strahlt, wenn er von seiner nebenberuflichen Selbstständigkeit als Zauberer und Ballonkünstler erzählt.

Im Hauptberuf Erzieher in Vollzeit für die Katholische Waisenhausstiftung Emmerich

Der dreifache Vater ist im Hauptberuf Erzieher in Vollzeit für die Katholische Waisenhausstiftung Emmerich. Als Ballonkünstler und mit seinen Magie-Shows ist er so erfolgreich, dass Interessierte ihn rund ein halbes Jahr im Vorfeld buchen müssen. Der Terminkalender des Vielbeschäftigten ist voll. Schugt: „Natürlich stehen an erster Stelle Familie und Hauptberuf. Aber ich werde gut unterstützt. Meine Frau und meine Kinder begleiten mich oft und helfen bei den Events mit. Wir sind sozusagen ein Familienunternehmen.“

Beruf des Konditors erlernt

Als Ballonkünstler hat sich Maik Schugt einen Namen gemacht. 
Als Ballonkünstler hat sich Maik Schugt einen Namen gemacht.  © NRZ | Anke Gellert-Helpenstein

Eines, das sich aber auch erst über lange Zeit zu dem entwickelt hat, was es jetzt ist. Im Haus seines Vaters, der selber Musik studiert hat und von dem Maik Schugt offensichtlich seine Kreativität geerbt hat, trifft der Ballonkünstler die NRZ und erzählt aus seinem Leben. Der gebürtige Emmericher hatte nach seinem Realschulabschluss noch keine Ahnung, dass ihn sein Lebensweg einmal auf die Showbühne führen würde. Denn als erstes erlernte er den Beruf des Konditors. „Ich habe eine Schwäche für gutes Essen“, gibt der sympathische Mann zu, der ganz und gar nicht danach aussieht. Eher sportlich durchtrainiert. „Früher habe ich Fußball gespielt und mein Trainer, der Konditor war, brachte köstlichen Bienenstich mit. Den habe ich probiert und wollte das auch können. Gesagt getan.“

Schlagzeuger in vier Bands

Aber schon damals hatte er einen Nebenjob im Kinderrestaurant Elten, den er sehr mochte. Außerdem gab er als begabter Schlagzeuger mit seinen vier (!) Bands in Sachen Jazz, Rock-Cover, Pop und Fusion an jedem Wochenende Konzerte. „Das passte mit dem Konditorberuf nicht zusammen. Ich hab mich dann ganz für die Musik entschieden“, erinnert er sich nur zu gut.

Außerdem hat er seine Erzieherausbildung absolviert und jahrelang im Kindergarten gearbeitet. „Und danach war ich sogar für vier Jahre in einer Werbeagentur im Vertrieb und als Prokurist tätig.“ Ein Mann mit vielen Talenten eben. Das Talent in Sachen Musik legte er allerdings auf Eis, als sein drittes Kind geboren wurde. Da passten die bis tief in die Nacht dauernden Auftritte einfach nicht mehr ins Lebensmodell.

Dreimal täglich Hans Klok

Maik der Ballonkünstler und Zauberer vom Niederrhein entwickelte sich sozusagen in der ganzen Zeit nebenher. Entdeckt hat der junge Maik seine Begeisterung für diese Sparte schon sehr früh: Als er als Kind viele Wochen im Jahr in einem niederländischen Freizeitpark verbrachte. Die dortige Zaubershow hatte es ihm angetan: „Da habe ich sechs Wochen lang täglich dreimal Hans Klok und seine Vorführung besucht und mir gemerkt, wie das funktioniert.“

Die Zauberschuhe von Maik Schugt. 
Die Zauberschuhe von Maik Schugt.  © NRZ | Anke Gellert-Helpenstein

Außerdem standen vor dem Theater, in dem die Show ablief, stets Ballonkünstler. Die hatten es ihm schon damals genauso angetan. Schugt: „Aber dennoch habe ich erst einmal mit dem Feuerspucken angefangen. Nicht wirklich erfolgreich, denn ich habe mir dabei die Lungen verbrannt und musste drei Wochen im Krankenhaus verbringen.“

Noch während seine Lungen sich langsam erholten, bestellte er sich Luftballons und trainierte das Formen von bunten Ballontieren. Auch die erste Zaubershow entwarf er. „Doch das war ein Reinfall. Das kindliche Publikum war nicht gut drauf und brachte meinen ganzen Zaubertisch durcheinander. Da habe ich den Zauberkoffer zugeklappt und mir geschworen: Das mach ich nie wieder.“

Seit Corona den Zauberkoffer wieder ausgepackt

Er trainierte die Ballonkunst weiter und feiert noch heute mit seinen kreativen Ideen große Erfolge. Aber seit Corona hat er dann auch den Zauberkoffer wieder ausgegraben und Shows entwickelt. Die neueste wird Maik Schugt am 1. Juli im Rahmen der Reihe Emmerich im Sommer von 15 bis 16 Uhr im Rheinpark präsentieren. Ein ganzes Jahr hat er dafür geprobt, getüftelt, ein Programm und Tricks erarbeitet. Vorher gibt’s seine beliebte Ballonkunst und danach auch noch einmal eine Stunde ein „Meet and Greet“ mit bunten luftigen Kreationen.

Volles Programm für den Mann, der stets in Aktion, aktiv und beschäftigt ist. „Aber nur äußerlich. Ich bin innen drin ganz ruhig und entspannt. Das, was ich tue, macht mich einfach zufrieden.“

Ballonkünstler leisten Schwerstarbeit

Übrigens: Ballonkünstler leisten Schwerstarbeit. „Nach so einer Präsentation bin ich ausgelaugt, wie ein Rockmusiker nach einem Konzert“, gibt der 38-jährige zu. Warum er es dennoch immer wieder macht? „Seit 15 Jahren bin ich nun dabei“, dabei strahlt er wieder sein fröhliches Lachen, „und ich mache es noch genauso gerne wie am ersten Tag. Auch die Zauberei. Kinder sind ein tolles Publikum, so grundehrlich und direkt. Da kriegst du sofort ein echtes Feedback. Und ich nehme die Reaktionen der Kinder in den Präsentationen auf und interagiere mit ihnen. Das ist einfach toll.“

Ein Traumjob eben. Einer, dem der magische Maik und kreative Ballonkünstler noch ganz lange treu sein möchte.

Weitere Infos im Netz unter Ballonkünstler Maik vom Niederrhein (auch auf Facebook): www.ballonkünstler-niederrhein.de