Rees/Haldern. Ein Vertreter der Bezirksregierung informierte Reeser Sozialausschuss über die zwei Zentralen Unterbringungseinrichtungen. Wie er sie beurteilt.
Was passiert eigentlich in den beiden Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) des Landes in Rees, und zwar der ZUE I am Groiner Kirchweg, sowie der ZUE II im ehemaligen Bundeswehr-Depot in Haldern? Darüber informierte jetzt im Sozialausschuss der Einrichtungsleiter der Bezirksregierung, Denis Kolakovic. Die Ausschuss-Vorsitzende hatte ihn eingeladen.
Frauencafé, Kleiderkammer, ein Raum für religiöse Betätigung, eine Kita und vieles mehr: So sieht die Einrichtung am Groiner Kirchweg aus, in der es auch Bildungsangebote gibt. Untergebracht sind hier Menschen, die besonders schutzbedürftig sind, erläuterte Kolakovic. Die meisten hätten in ihren Heimatländer sexuelle Gewalt erlebt. Maximal 160 Personen könnte die Einrichtung aufnehmen, aber voll sei sie eigentlich mit 140 Menschen. „Es ist eine wirklich ruhige Einrichtung. Sie hat schon etwas von einem Kurort“, bemerkte der Mann aus Düsseldorf.
Bisher hat es in der ZUE II in Haldern keine besonderen Probleme gegeben
Die ZUE II in Haldern sei eine andere Hausnummer. Hier sind über 400 Geflüchtete untergebracht, davon die meisten alleinreisende Männer. Privatsphäre gebe es hier kaum. Die Aufenthaltsdauer betrage zwischen sechs und 18 Monate. Es gebe tagesstrukturelle Maßnahmen, etwa Bildungsangebote, ein Fitnessstudio, auch eine Kita sowie Frauen- und Männer-Café, auch eine Beschwerde-Einrichtung. „Bisher hat es keine nennenswerte Probleme gegeben. Toi, toi, toi“, betonte Kolakovic.
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Besucher empfangen dürfen die Menschen nicht ohne Voranmeldung. „Es ist eine geschlossene Liegenschaft“, erklärte der Mann aus Düsseldorf. Der die Stadt darum bat, sich für eine Bushaltestelle vor dem Haupteingang einzusetzen – für die Menschen, die dort untergebracht sind, und die gut 40 Mitarbeiter der Einrichtung.
Der Bedarf für die ZUE in Rees-Haldern wird wohl weiter bestehen
Dass der Vertrag zwischen der Stadt Rees und der Bezirksregierung, der für fünf Jahre geschlossen wurde, nach seinem Auslaufen nicht verlängert wird, glaubt Kämmerer Andres Mai eher nicht. „Der Bedarf wird bleiben“, meinte er mit Blick auf Kriege und den Klimawandel. Es werde sicher eher eine Dauer-Einrichtung werden.