Emmerich/Rees. Die neue Technik-Leiterin des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze, Carina Heisterkamp, erklärt wie es mit den Deichsanierungen weitergeht.
„Aktuell geht es mit den Genehmigungen und vorbereitenden Maßnahmen für die Deichsanierung gut voran“, so die Einschätzung von Carina Heisterkamp. „Mal schauen“, sagt die 31-Jährige. Sie ist seit März beim Deichverband Fachbereichsleiterin Technik mit insgesamt neun Mitarbeitern. Zu ihren Aufgaben zählt unter anderem die Deichsanierung. Und in diesem Zusammenhang wurde gerade auch ein Haus an der Kreisstraße 7 abgerissen, auf dessen Areal künftig der neue Deich in Haffen stehen wird. Doch bis der Hochwasserschutz wirklich gebaut wird, fließt noch viel Wasser den Rhein herunter.
„Von den vier großen Abschnitten der Deichsanierung, die noch anstehen, ist das 2,5 Kilometer lange Stück zwischen Haffen und Bergswick bei Rees wohl mit Abstand am kompliziertesten“, weiß die Raumplanerin. Denn dort lauern aus Sicht der Deichverbands-Verantwortlichen die meisten Konflikte: „Hier haben wir es mit Naturschutz, Denkmalschutz, auch Bodendenkmalschutz und der Kreisstraße 7, die es ja auf der Deichkrone gibt, und vielem mehr zu tun“, erläutert die Fachfrau.
Drei Hofstellen wurden für die geplante Deichrückverlegung bei Rees-Haffen abgerissen
So steht beispielsweise das gut 100 Jahre alte Schöpfwerk unter Denkmalschutz, auch die Schleuse. Das Schöpfwerk wird übrigens künftig, wenn gleich daneben ein neues gebaut wurde, als Informationsstelle genutzt. Es soll dann öffentlich zugänglich sein, etwa am Tag des Denkmals. Zuschüsse seitens des Landes NRW zum Erhalt des Denkmals sind schon geflossen.
„Der Antrag für das Planfeststellungsverfahren wird gerade vorbereitet“, sagt Carina Heisterkamp. Sie hofft, dass er Anfang 2024 gestellt werden kann. Übrigens wurden für die geplante Deichrückverlegung bereits drei Häuser beziehungsweise Hofstellen abgerissen. „Der neue Deich wird sich wohl wegen der besonderen örtlichen Gegebenheiten dort durch die Landschaft schlängeln und nicht etwa eine Linie bilden“, sagt die Mitarbeiterin des Deichverbandes.
Auch die Zufahrt von der K7 für den Marissa-Ferienpark wird neu gebaut
Der Deich zwischen Haffen und Rees-Bergswick, der heute größtenteils direkt am Strom steht und wirklich in keinem guten Zustand ist, soll zurückverlegt werden, da wo es möglich ist, und zwar maximal bis zu 70 Meter. Er wird abschnittsweise saniert. Und im Zuge der Arbeiten soll auch eine neue Zufahrt zum künftigen Marissa-Ferienpark von der K7 gebaut werden. Mit dem Baustart für den Deich wird wegen des aufwendigen Genehmigungsverfahren in etwa vier Jahren gerechnet.
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Abriss-Arbeiten für eine weitere anstehende Deichsanierung gibt es derzeit übrigens auch im Bereich Bislich-Vahnum, die im März 2023 erörtert wurde. „Es geht voran“, findet Carina Heisterkamp, gerade mit Blick auf den Bauabschnitt Dornick-Emmerich. Für dieses Teilstück liegen bereits Angebote von vier Unternehmen vor, in den nächsten Wochen soll der Auftrag vergeben werden. Heisterkamp spricht hier von einem „Meilenstein“, was den Fortgang der Hochwasserschutzlinie zwischen Bislich und Landesgrenze betrifft. Wobei man davon ausgeht, dass die Umsetzung der Hochwasserschutz-Maßnahme bis zu fünf Jahre dauern kann. Kosten soll das 2,1 Kilometer lange Teilstück 16 Millionen Euro.
>>>Als nächstes wird das Teilstück Dornick-Emmerich saniert
Als nächstes dürfte das Teilstück Dornick-Emmerich in die Bauphase gehen. Vorbereitende Maßnahmen wird es schon 2023 geben. Danach wird wohl der Bereich Bislich-Vahnum folgen, dann das Stück Rees-Bienen – das 2018 erörtert wurde und dieses Jahr dann endlich die Genehmigung erwartet wird, so der Deichverband.