Vrasselt. Das Haus Slütter in Emmerich-Vrasselt wird bald abgerissen. Schützen und Karnevalisten benötigen eine neue „Bleibe“. Diese ist auch gefunden.
Ein Stück Vrasselter Geschichte wird es bald nicht mehr geben. Das Haus Slütter soll in den kommenden Tagen abgerissen werden. Denn bekanntlich haben die Antonius-Schützen den Komplex veräußert. Neben dem Gebäude mit Saal, Kneipe, weiteren Gesellschaftsräumen und Toilettenanlagen wird auch der Schießstand für die geplante Wohnbebauung weichen.
Slütter – das war in Vrasselt ein fester Anlaufpunkt der Dorfgemeinschaft. Dieser ist nun aber fast leergeräumt. Die St. Antonius-Schützenbruderschaft jüngst einen Lkw mit allerlei Hab und Gut beladen.
Schützen haben den Saal tatkräftig leergeräumt
Tatkräftig haben die Mitglieder des Schützenvereins ihren Saal Slütter ausgeräumt, damit er den neuen Eigentümern übergeben werden kann. „Ganz geschafft ist es noch nicht“, sagt Brudermeister Simon Terhorst. Die letzten Dinge sollen gegen Ende der Woche verräumt und dann der Schlüssel final abgegeben werden.
In See-Containern haben die Schützen nun vieles eingelagert. „Einen Großteil der Einrichtung haben wir aber auch verkauft oder gar verschenkt“, so Terhorst auf Nachfrage der NRZ. So etwa Geschirr und auch Baumaterialien, die noch in der Wohnung oberhalb des Saales lagen.
Tische und Stühle werden in Containern eingelagert
„Tische und Stühle des Saals für Sitzungen werden vornehmlich eingelagert. Die Container sollen dann, wenn alles soweit geklärt ist, auf dem Gelände des SV Vrasselt abgestellt werden.“ Und bei Bedarf das Inventar dann genutzt werden.
Denn: In einem eigenen Zelt werden die Vrasselter Schützen an dieser Stelle fortan ihr Schützenfest feiern – und so neue Geschichten an einem anderen Ort im Dorf schreiben. Und nicht nur sie.
Karnevalisten feiern weiterhin in Vrasselt
Denn der Saal Slütter war auch ein Anlaufpunkt in Sachen Karneval. Das VCK Vrasselt etwa hielt unter anderem seine Sitzungen dort ab. „Wir haben Gespräche geführt, unsere Sitzungen eventuell an anderen Orten durchzuführen“, erklärt Simon Terhorst, der auch Präsident des VCKs ist.
Doch letztlich habe die Versammlung entschieden, dass Karneval weiterhin in Vrasselt gefeiert werden soll – und nicht etwa andernorts in der Stadt. Ergo wollen auch die Karnevalisten das Zelt der Schützen nutzen, um darin ihre Sitzung abzuhalten. „Wie genau, das steht noch nicht fest“, sagt Terhorst. Klar ist aber: Am 7. Januar wird es Karneval im Zelt in Vrasselt geben.
Zelt ist da – was fehlt ist der Boden
Teilweise angeschafft seitens der Schützenbruderschaft sei das Zelt zumindest. Was noch fehle, sei etwa der Boden. „Doch auch hier wird es eine Lösung geben. Wir sind in Gesprächen“, so Terhorst.
Der Abschied von Vrasselts guter Stube sei vielen nicht leicht gefallen. „Das hat man eindeutig beim letzten Königsball gemerkt“, so Terhorst als Brudermeister der Schützenbruderschaft. Lange hätten alle gemeinsam die letzte Feier im Saal genossen.