Vrasselt. Der Spielmannszug Vrasselt ist ein Urgestein im musikalischen Leben Emmerichs. Die Musiker sind auch über die Grenzen des Ortsteils bekannt.
Wenn sich Vrasselt lautstark Gehör verschaffen will, dann sind sie die erste Wahl: die über 30 aktiven Mitglieder des Spielmannszuges Vrasselt. Sie alle üben immer wieder eifrig die bekannten Märsche, damit auch in Zukunft der Spielmannszug Vrasselt (laut)-stark in Vrasselt und natürlich auch in der Umgebung vertreten sein kann.
Denn traditionsreich und modern musizieren die Spielleute auf den Schützenfesten in ganz Emmerich. So wurde bereits 1926 das damalige Trommler- und Pfeiferkorps Vrasselt zum Beispiel für die musikalischen Mitgestaltung des Schützenfestes bei der St. Sebastian Schützenbruderschaft Emmerich verpflichtet.
1923 gegründet
Der Vrasselter Spielmannzug besteht seit nunmehr fast 100 Jahren. Die acht Herren Franz Amting, Alois Bott, Alfons Epping, Gerhard Giltjes, Josef Giltjes, Willy Giltjes, Alois Schneiders und Theodor Wachtberger gründen im Jahre 1923 das Trommler- und Pfeiferkorps Vrasselt – heute natürlich besser bekannt als Spielmannszug Vrasselt. Tambourmajor war zur damaligen Zeit Alois Bott.
Auch wenn die Musik das Bindeglied der Gruppe ist: Das gemeinsame Musizieren steht nicht allein im Mittelpunkt. Vielmehr sei es die Gemeinschaft und langjährige Freundschaften, die den Spielmannszug auch außerhalb der Spieltermine miteinander verbinde.
Musikalischer Nachwuchs liegt am Herzen
Wie so viele der Musikzüge aus Emmerich, investieren natürlich auch die Vrasselter viel Zeit und Fleiß auf die Förderung und Ausbildung neuer Spielleute. Der größtenteils sehr junge Nachwuchs ist den Musikern wichtig und deswegen will der Spielmannszug auch immer wieder vor allem den Spaß am Musizieren vermitteln.
Vor allem die Jugendtage sollen ein Anlaufpunkt für junge Spielleute sein, damit der Vrasselter Spielmannszug auch in Zukunft mit viel Sang und Klang zu den Schützenfesten antreten kann. Dass die Jugend auch daran Spaß hat, beweist allen voran der jüngste Tambourmajor der langen Geschichte, Sascha Zwiekhorst. Mit Mitte 20 leitet er die Spielleute mit viel Freude an der Musik.
Bestandteil des Dorflebens
Über die Jahre ist der Spielmannszug zu einem festen Programmpunkt auf Schützenfesten, Martinsumzügen und im Karneval geworden. Apropos Karneval: Ihre erste Elferratssitzung veranstalteten die Spielleute am 14. Januar 1951. Theodor Wachtberger fungierte damals als Karnevalspräsident.
Natürlich hat der Spielmannszug schon einige Jubiläen gefeiert. So etwa auch 1983 sein 60-jähriges Bestehen. Dieses hat der Spielmannszug mit den Frauen und den Ehrenmitgliedern im Vereinslokal Slütter würdig gefeiert. Und mehr noch: Aus Anlass der 750 Jahr-Feier der Stadt Emmerich wurde damals auch der Transport der historischen Kanone vom Probatgelände zum Geistmarkt in Emmerich vom Spielmannszug Vrasselt selbstverständlich musikalisch begleitet. Zum 85-jährigen Jubiläum beschenkten sich die Musiker dann selbst. Es gab neue Uniformen, die auch sogleich auf der Feier präsentiert wurden.
>>Ein besonderes Ereignis
Ebenfalls hat ein wichtiges Ereignis Platz in der Chronik des Spielmannszuges. Denn die Musiker aus Vrasselt schafften es sogar mal ins Fernsehen: Das Geburtstagsständchen der Spielleute für Oma Böcker, die am 6. Januar 1958 103 Jahre alt wurde, wurde teilweise übertragen.
Apropos Böcker: Dieser Familienname ist schon seit Jahrzehnten fest mit dem Spielmannszug verbunden. Erster Vorsitzender des Vereins ist so auch momentan Torben Böcker.