Emmerich-Hüthum. Markus Holtkamp ist neuer Brudermeister der Hüthumer Schützen. Der junge Familienvater ist im Dorf stets engagiert. Darum liebt er das Ehrenamt.

Das große Haus an der Clemens-Auguststraße ist hell und freundlich. Von Grund auf renoviert, modernisiert und mit einem einladenden Garten versehen haben hier Christiane (36) und Markus (33) Holtkamp für sich und ihre beiden kleinen Kinder ein wohnliches Zuhause geschaffen. Dem Besucher fällt in der guten Stube gleich das große Gemälde mit zwei Holsteiner-Kühen an der Wand ins Auge.

Und natürlich die sehenswerte Ansammlung von Spielsachen – Landmaschinen, die der Traum eines jeden Landkindes sind. Landkinder im wahrsten Sinne des Wortes sind hier nicht nur Sohn Theo und Tochter Clara, sondern auch die Eltern selbst.

Ein Leben für das Landleben

Während Markus Holtkamp gebürtiger Emmericher ist, der in Hüthum groß wurde und im Verwandtenkreis landwirtschaftliche Luft geschnuppert hat, kommt seine Frau von der anderen Rheinseite von einem Landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchkühen. Und die Liebe zum dörflichen Leben, dem Land hat beide verbunden. Und das Schützenwesen.

Markus Holtkamp verweist auf die Fotowand am Esszimmertisch. Sie zeigt Familienangehörige der Familien in Schützenuniformen, zu Fuß und zu Pferd. Keine große Überraschung also, dass die St. Georg-Schützenbruderschaft Hüthum-Borghees sich jüngst für Markus Holtkamp an der Spitze entschied. Soll heißen: Er ist neuer Brudermeister. Der 33-Jährige wurde auf der Jahreshauptversammlung von den über 90 anwesenden Mitgliedern einstimmig gewählt (die NRZ berichtete). Ein junger Meister mit reichlich Schützenerfahrung.

Mit zehn Jahren bereits bei den Jungschützen aktiv gewesen

Bereits mit zehn Jahren war Markus Holtkamp im Jahr 2000 zu den Jungschützen gekommen. Fünf Jahre später entschied er sich für aktives Engagement in der Jugendarbeit. Es folgten bis heute stets aktive Schützenjahre – unter anderem war er auch Jungschützenmeister. Holtkamp weiß, was ihn erwartet.

Die nun auf ihn zukommenden Termine in Sachen Brudermeister wird er gut unter einen Hut bekommen. Daran zweifelt kaum jemand. Unterstützt wird er dabei bedingungslos von seiner ganzen Familie und seinen Freunden.

Das Ehrenamt ist ihm eine Herzensangelegenheit

Seine Frau und die Kinder sind ebenfalls Mitglieder im Verein. Und sein Beruf als gelernter Servicetechniker (ursprünglich in Sachen Land- und Baumaschinen) und heutiger Kundendienstleiter bei GEA Westfalia in Sachen Melk- und Hoftechnik kann er damit ebenfalls gut vereinbaren. Denn es ist ihm neben Beruf und Familie eine Herzensangelegenheit: das Ehrenamt.

„Ich möchte dazu beitragen, dass die Bruderschaft bleibt, was sie ist, eine lebendige Gemeinschaft. Ich sehe es als Teil meiner Aufgabe an, dass ich das Schützenwesen attraktiv mitgestalte und Jungschützen dafür begeistere.“ Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man in der Dorfgemeinschaft ehrenamtlich aktiv ist.

Das Einbinden ins Dorfleben wird bei Holtkamps groß geschrieben

Ob nun in der Landjugend, in der Kirche (hier war der junge Holtkamp Messdiener und heute ist er im Pfarreirat aktiv) oder eben als Schütze: „Mit den Fähigkeiten, die man hat, sollte man versuchen das Gemeinwesen mit Leben zu füllen, aktiv daran mitzuwirken“, betont er. Deswegen ist er auch Sprecher aller Hüthumer Gruppen und Vereine und in der Stadtgemeinschaft, wo alle Emmericher Schützengemeinschaften zugehören, aktiv.

Ihm und seiner Frau ist allerdings auch klar, dass viele Termine auf sie warten. „Aber wir sind so groß geworden“, erklärt Holtkamp, „das Einbinden ins Dorfleben wurde bei uns immer groß geschrieben. Wer sich früh in Vereinen engagiert, der weiß den Zusammenhalt zu schätzen. Alle packen mit an, alle sind da füreinander.“

Begeisterung für die Bruderschaft weiter ausbauen zum Jubiläum

Und um das auch an ihre Kinder weiter zu geben, das Gemeinschaftsgefühl, leben beide es vor. „Schützen stehen ja auch für das Miteinander von Jung und Alt. Den sozialen Aspekt darf man nicht unterschätzen. Unsere 350 Mitglieder beweisen es – es sind Kinder und Erwachsene, vom Kindergartenalter bis über 90 Jahre alt.“

Diese Begeisterung der Dorfbewohner für die Bruderschaften gilt es zu halten, noch mehr zu wecken und für 2024, wenn die Bruderschaft ihr 100-jähriges Bestehen feiert, auch weiter auszubauen. Kein kleines Ziel für den hochgewachsenen Holtkamp. Aber wenn es einer schafft, dann er. Dem geduldigen, zielstrebigen und extrem engagierten Mann ist das zuzutrauen. „Was er sich in den Kopf setzt, das zieht er auch durch“, bestätigt seine Frau.

Hüthum im Herzen

„Nur im Team“, widerspricht der Brudermeister, „alleine geht da gar nichts. Ohne die anderen in der Bruderschaft und ohne meine Familie wäre das alles nichts.“ Aber gemeinsam sind sie stark. Und Holtkamp versucht „Tradition in die Moderne zu holen, beides zu verbinden.“ So ganz fort vom Land und seinem Dorf kommt er übrigens nie. Zumindest nicht im Herzen. Zwar macht die Familie ab und zu Urlaub in den Bergen oder an der See – aber der bodenständige Holtkamp gibt zu: „Wenn ich dann den Hüthumer Kirchturm wieder sehe und auch den Rhein – dann bin ich zuhause.“