Emmerich. Weitere Gruppen, neue Einrichtungen: In Emmerich fehlen Kitaplätze. Die Stadt will Abhilfe schaffen. Doch es gibt auch noch ein weiteres Problem.
Wenn beide Elternteile wieder arbeiten gehen wollen, ist eines essenziell: die Kinderbetreuung. Doch: Nicht immer gelingt es einen entsprechenden Betreuungsplatz im Kindergarten, in der Kindertagesstätte oder bei einer Tagesmutter zu bekommen. So auch in Emmerich.
Wie nun jüngst die Stadtverwaltung Emmerich der Politik im Jugendhilfeausschuss mitteilen musste, waren (Stand: 6. März 2023) 65 Kinder unter drei Jahren und 68 Kinder über drei Jahren unversorgt.
Fachkräftemangel ist in den Kindergärten zu spüren
Immer wieder, so machte Gaby Niemeck vom zuständigen Fachbereich deutlich, gebe es zwar auf der Liste Bewegung, aber es bliebe generell dabei: „Wir haben Kinder auf der Warteliste“. Stadt und Kitas stünden aber immer in Gesprächen. „Die Kitas tun wirklich was geht. Und schauen auch, wo eventuell eine Überbelegung möglich ist, um unversorgte Kinder doch noch betreuen zu können“.
Und dennoch: Die fehlenden Betreuungsplätze aktuell seien das eine Problem. Das andere sind die fehlenden Erzieher. Personal für die Kitas zu bekommen, sei schwer. Zumindest aktuell. So können die Verantwortlichen der Stadt, die Träger und auch die Eltern nur hoffen, dass sich dies noch ändern wird. Denn die Stadt Emmerich hat in nächster Zeit – und bereits auch jetzt schon – einiges vor, um die angespannte Kitaplatz-Situation zu entzerren.
Das ist der Kita Polderbusch geplant
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In der Kindertageseinrichtung Polderbusch wird es etwa weiterhin eine fünfte Kita-Gruppe als Überhanggruppe geben. Diese fünfte Gruppe ist bereits sehr gut in die Kita eingebunden, so dass es Überlegungen gibt, diese Gruppe ab dem Kindergartenjahr 2024/2025 dauerhaft zu installieren.
Und das ist auch notwendig: Durch die voranschreitende Wohnbebauung auf dem angrenzenden ehemaligen Kasernengelände erfolgten, so die Stadt, weitere Zuzüge von Familien. Die Kita Räuberhöhle sei bereits ausgelastet.
So ist die Betreuungslage in Elten
Das „Nestchen“ der Kita Rappelkiste konnte mit 1,5 U3-Kita-Gruppen an den Start gehen. Die Baumaßnahme an dem Familienzentrum St. Martinus konnte derzeit noch nicht beginnen, so dass die Kita-Plätze weiterhin im Rahmen der Überhanggruppe betrieben werden. Bisher gab es für den Bezirk Elten nur eine Tagespflegeperson. Derzeit liefen Gespräche und Planungen dahingehend, dass zwei weitere Tagesmütter ab dem 1. Januar 2024 an den Start gehen könnten.
In Praest soll die Kita einen Neubau erhalten
Die Kindertageseinrichtung St. Johannes in Praest soll bekanntlich durch einen Neubau ersetzt werden. 2021 wurde dazu auch beschlossen, dass die Kita im Neubau durch eine dritte Kita-Gruppe erweitert werden soll. Eventuell kann die dritte Gruppe schon vorher realisiert werden. Wenn auch provisorisch durch eine Betreuung in Containern.
Weitere Gruppen für das Familienzentrum Arche Noah
An dem Familienzentrum Arche Noah werden bekanntlich zwei weitere Kita-Gruppen installiert. Nach der Erweiterung des Familienzentrums erfolgt eine umfangreiche Sanierung des Bestandsgebäudes. Es ist geplant, die Kinder aus dem Bestandsgebäude für die Dauer der Sanierung zunächst im Neubau zu betreuen. Die Inbetriebnahme der gesamten Gruppen ist für das Kindergartenjahr 2024/2025 geplant.
Kita Heilig Geist mit einer Gruppe mehr
In der Kita Heilig Geist wird eine sechste Kita Gruppe als Überhanggruppe in dem Mehrzweckraum der Kita betrieben. Die Einrichtung der Überhanggruppe war für die Dauer der Bauphase der Erweiterung des Familienzentrums Arche Noah geplant. Nach einem erfolgreichen Gespräch mit dem Träger, der Kita-Leitung, dem LVR und dem örtlichen Jugendamt kann diese im Kindergartenjahr 2023/2024 fortgeführt werden. Die Einbindung der Überhanggruppe in die Kita Heilig-Geist laufe sehr gut und erhielt von allen Seiten viel Lob. Eine dauerhafte Installierung könnte allerdings nur mit einem Anbau realisiert werden.
Eine neue Kita für die Innenstadt
Für den Bereich Innenstadt ist bekanntlich eine neue Kita geplant – und zwar auf dem Grundstück der ehemaligen Kita Gasthausstraße. Bis das soweit ist, laufen aktuell Planungen das Gebäude der ehemaligen Kita-Gasthausstraße für zwei bis drei Kita-Gruppen vorübergehend wieder in Betrieb zu nehmen.
Das Gebäude und die Außenflächen sind im Eigentum der Evangelischen Kirchengemeinde und sollen veräußert werden. Die evangelische Kirchengemeinde hat sich aktuell grundsätzlich bereit erklärt, das Bestandsgebäude zu vermieten. Allerdings: Erst wenn feststeht, wer zukünftig Eigentümer und Investor für die neue Kita werden soll, kann an dieser Möglichkeit der Schaffung von Übergangsplätzen in dem ehemaligen Gebäude weitergearbeitet werden.
Weitere Kitaplätze werden an der Wassenbergstraße geschaffen
Einen weiteren Neubau gibt es auch an anderer Stelle: Hinsichtlich des Wohnausbaugebietes an der Wassenbergstraße wurden Gespräche mit dem Investor geführt. Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums in diesem Bereich erfordert ebenfalls die Schaffung neuer Kita-Plätze. Der Eigentümer des Grundstücks hat sich bereit erklärt, als Investor dort eine neue Kita zu bauen.
Die Stadt Emmerich am Rhein sieht hierfür den entsprechenden Bedarf. Auf dem vorgesehenen Grundstück kann in Bezug auf die Größe des vorgesehenen Grundstücks maximal eine viergruppige Einrichtung entstehen. Aufgrund der Planungs- und Bauzeit ist mit einer Inbetriebnahme der neuen Einrichtung nicht vor dem 1. August 2024 zu rechnen.