Emmerich. Der Jugendhilfeausschuss befasst sich mit der Planung der Kindergartenplätze in Emmerich. Es gibt Erweiterungsbedarf. Stadt erklärt es im Detail.

Die Stadt Emmerich sieht Bedarf für weitere Kita-Plätze. Der Trend setzt sich fort. Ein entsprechender Bericht wird dem Jugendhilfeausschuss für die öffentliche Sitzung am Donnerstag, 11. März, 17 Uhr, in der Aula der Gesamtschule, Paaltjessteege, vorgelegt. Die Politik soll in dem Ausschuss 15 Detailbeschlüsse fassen, die Kinderbetreuung in Emmerich regeln.

Beim Blick auf die demografische Entwicklung kommt die Stadt zu dem Schluss, dass im Laufe der nächsten Jahre dauerhaft mehr Kita-Plätze nötig sind. Auch die Nachfrage nach U3-Plätzen steigt.

Gruppen verkleinern für Kinder mit Behinderungen

Nach dem neuen Bundesteilhabegesetz werden Kita-Gruppen reduziert, wenn mehr Kinder mit (drohender) Behinderung betreut werden. Die übliche Gruppenstärke von 25 kann auf 17 Kinder reduziert werden. Alternativ kann man Zuschüsse für mehr Personal bekommen, das aber im Fachkräftemangel kaum zu finden ist. Deshalb setzt Emmerich auf die Reduzierung. Hierdurch fallen Kita-Plätze weg. Zum Teil werden diese Reduzierungen durch Überbelegungen in anderen Gruppen aufgefangen, so die Stadt.

Die Kitas können zudem aktuell nur so viele Kinder aufnehmen, wie künftige Erstklässler die Einrichtung verlassen. Nicht alle Kinder können in der Wunschkita einen Platz bekommen. Der Rechtsanspruch ist erfüllt, wenn die Stadt überhaupt einen Platz in Emmerich anbieten kannt. Einige Eltern warten lieber, bis ein Platz in der Wunschkita frei ist.

Entwicklung der Baugebiete für neue Planung Kita-Bezirke abwarten

Die Verwaltung rechnet damit, dass für kommende Kindergartenjahre vermehrt mit Rückstellungen vom Schulbesuch gerechnet werden müsse. Diese Kinder bleiben dann ein Jahr länger in der Kita.

Eigentlich wollte die Verwaltung die Kita-Bezirke neu planen. Aber dies mache erst Sinn, wenn die Baugebiete Zur alten Taufabrik (Klimaschutzssiedlung Wassenbergstraße) und auf dem Kasernen-Areal fortgeschritten sind, sodass verlässliche Informationen über Familienansiedlungen vorliegen.

>> Die Details zu den einzelnen Kitas und Familienzentren

  • Die Kita Räuberhöhle wird seit 2021 mit fünf Gruppen betrieben. Werden andere Kitas ausgebaut, dann werden hier Kapazitäten frei, weil Kinder dann wieder in ihre Bezirke wechseln könnten.
  • Beim Familienzentrum Arche Noah wird die Planung der Erweiterung um zwei Gruppen fortgeführt.
  • In den Kitas Polderbusch und Heilig-Geist wurden zum 1. August 2020 je eine Überhanggruppe eingerichtet, um den Bedarf zu decken, bis andere Kapazitäten geschaffen wurden. Bei der Kita Heilig-Geist könnte eine sechste Gruppe geprüft werden.
  • Im Verlauf des Jahres 2021 werden die Planungen für eine Ausbau der Innenstadt-Kitas angestoßen. Es gibt erste, nicht-öffentliche Ideen, die Umsetzung würde umfangreich werden.
  • In Elten sei davon auszugehen, dass ein Ausbau für insgesamt 1,5 Gruppen notwendig wird, um Überhangplätze dauerhaft einzurichten. Angedacht ist eine ganze Gruppe am Familienzentrum St. Martinus anzusiedeln. Ein Anbau werde geprüft. Schwieriger gestaltet sich eine Erweiterung an der Kita Rappelkiste. Im Idealfall würde hier eine halbe U3-Gruppe dazu kommen. Die Elterninitiative möchte einen Antrag auf einen freiwilligen städtischen Zuschuss stellen.
  • Die Erweiterung der Kita St. Johannes in Praest um eine dritte Gruppe befinden sich noch in der Abstimmung. Ausgang offen. Insgesamt sieht die Verwaltung vor allem Bedarf an U3-Plätzen in den „Südstaaten“ Praest, Vrasselt, Dornick.
  • Bei der Kita St. Josef in Speelberg soll das Konzept angepasst werden, weil mehr Kinder mit Behinderung und mehr Kinder in 45-Stunden-Betreuung hier betreut werden. Dies bedarf es einer räumlichen Anpassung.

>> Der Stand bei der Kindertagespflege

Bei der Kindertagespflege kann die Stadt Emmerich derzeit 22 Kindertagespflegepersonen vorhalten. Vier weitere könnten dazu kommen. Gerade neue Kindertagespersonen zeigen ein Interesse daran, Kinder in externen Räumlichkeiten zu betreuen. Zwei Interessentinnen verfolgen dieses Ziel.

Die Verwaltung möchte insgesamt auf 30 Kindertagespflegepersonen kommen, die dann durchschnittlich vier bis fünf Plätze anbieten. Das würde rund 140 Betreuungsplätze vor allem für Kinder unter drei Jahren bedeuten. Dazu zwölf Plätze für Über-Drei-Jährige.