Rees. Nicht ein Kunsthistoriker, sondern der TV-Garten-Guru Ralf Dammasch sprach zur Ausstellungs-Eröffnung von Nicole Peters in Rees. Was er sagte.
Zur Eröffnung ihrer Ausstellung „Kulturlandschaft“ im Reeser Koenraad Bosman Museum verzichtete die Künstlerin Nicole Peters auf eine Einführung durch einen Kunsthistoriker. Stattdessen hatte sie den aus dem Fernsehen bekannten Garten-Guru Ralf Dammasch eingeladen, der gärtnerisch in die Ausstellung einführte. „Für eine Ausstellung mit dem Titel Kulturlandschaft hätten Sie, Frau Peters, keinen besseren Ort finden können. Wir haben nämlich in Rees viel Kultur und wir haben viel Landschaft. Böse Zungen behaupten Gegend, aber es ist Landschaft“, begrüßte der Stellvertretende Bürgermeister Bodo Wißen die rund 120 Gäste der Eröffnungsveranstaltung.
Den Garten von Nicole Peters und ihrem Lebensgefährten Waldemar Kowalewski in Goch-Asperden, der den Großteil der Motive der Kunstwerke lieferte, würde es ohne Ralf Dammasch nicht geben. Seit 2014 ist der Landschaftsgärtnermeister als Garten-Guru in den TV-Formaten „Ab ins Beet“, „Ab in die Ruine“ und „Die Beet-Brüder“ bei VOX bekannt. Der 57-Jährige aus Bedburg-Hau stellt sich in den Garten-Dokus regelmäßig der Aufgabe, innerhalb einer Woche fremde Gärten zu verschönern.
Kunst soll bewahren und aufrütteln
„Die Kunst hat für mich zwei Aufgaben, einmal bewahren und einmal aufrütteln“, erklärte Dammasch. Das Bewahren sah er in den schönen Blütenbildern mit Insekten erfüllt: „Es ist das Idealbild, was man gerne hätte, die Schönheit der Natur eingefangen im Bild. Die zweite Aufgabe stellt die Frage, was passiert eigentlich mit unserer Welt“, sagte er. Wir hätten noch alle Schätze in der Natur, die wir wirklich schätzen könnten, aber es gebe auch Bilder, die zum Nachdenken anregen würden.
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Sie zeigten die Vergänglichkeit und vor allen Dingen die Veränderung in der Welt durch Klimaveränderungen, durch Einsatz von Pestiziden, durch die Änderung in der Lebenshaltung der Menschen. Da sei die Versiegelung an oberster Stelle. „Wir verlieren einfach täglich nicht nur Flächen, wir verlieren auch das Leben rund um uns“, fügte er an. Nicole Peters sagte zu ihrer Arbeit: „Ich male ausgewählte Fotos. Dabei geht es mir darum, die Pflanzen und Insekten so sehr zu vergrößern, dass man das Gefühl hat, sich selbst wie das Insekt durch den Garten zu bewegen“.
Ausstellung in Rees zeigt zwölf großformatige Bilder
Wer sich die Bilder genau ansehe, finde heraus, so Dammasch, dass es der Künstlerin nicht nur um Blumenporträts und Naturaufnahmen gehen würde. Ein Gewässer, das durch den Kiesabbau entstanden sei oder ein ausgetrocknetes Feld, das die Malerin an Dürre, Ukrainekrieg und unterbrochene Nahrungsmittelströme erinnert, zeigten eine andere Sichtweise als nur eine schöne Natur.
Die Ausstellung zeigt zwölf großformatige Bilder sowie den Nachbau eines Gewächshauses mit einer überdimensionalen Kartoffel. Den musikalischen Rahmen der Veranstaltung setzte Thomas Ruffmann mit verschiedenen Musikstücken auf der Geige.
>>>Ausstellung geht noch bis zum 30. April
Die Kunstwerke können noch bis zum 30. April 2023 im Reeser Koenraad Bosman Museum, Am Bär 1, besichtigt werden. Das Museum ist samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr geöffnet.