Emmerich. Die Johanniter aus Emmerich haben seit zwei Jahren das Projekt Sternstunden. Schwerstkranken werden Herzenswünsche erfüllt. Diese waren es 2022.

Noch einmal an die See, ein letztes Mal das Elternhaus besuchen oder an der Promenade ein Eis essen, einmal noch in den Freizeitpark oder auf das Konzert der Lieblingsband gehen. Verhältnismäßig kleine Wünsche, die jedoch größer und wichtiger werden, wenn klar ist: Es bleibt nicht mehr viel Zeit, diese wahr werden zu lassen.

Mit dem Projekt Sternstunden der Johanniter werden diese Wünsche oftmals Wirklichkeit. Schon mittlerweile seit zwei Jahren erfüllen die Johanniter Emmerich immer wieder schwerstkranken Menschen ihren letzten Herzenswunsch – zumeist im Kreis Kleve und im Kreis Wesel.

Emmericher Spital übergab eine Spende

Und das geht nur mit Spendengeldern. Eine schöne nachweihnachtliche Bescherung gab es jetzt für das Projekt. Dr. Alexander Schmithausen, Krankenhausdirektor des St. Willibrord-Spitals, übergab 850 Euro an Pascal Wieners, Standortleiter der Johanniter. Das Geld hatten Besucher im Laufe des Jahres für Corona-Schutzmasken gespendet.

Zu den Initiatoren des Projektes Sternstunden der Johanniter zählt im Übrigen Prof. Dr. Joachim van Alst, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am St. Willibrord-Spital.

In diesem Jahr 24 Fahrten mit sterbenskranken Menschen

Für die „Sternstunden“ setzen die Johanniter einen über Spenden finanzierten Krankenwagen ein, der mit ein paar Extras ausgestattet ist, um die Patienten gut transportieren und versorgen zu können. So gibt es eine speziell gefederte Trage und ein Sauerstoffgerät mit der doppelten Kapazität wie in einem üblichen Krankenwagen. Auch an eine Anhängerkupplung wurde gedacht, damit Angehörige samt Gepäck mitfahren können.

„In diesem Jahr haben wir 24 Fahrten unternommen“, berichtet Pascal Wieners. Die Ziele lagen vor Ort in Emmerich, es gab aber auch Reisen mit Übernachtungen nach Friesland, Berlin und zur See. Überall dort wurden letzte Wünsche erfüllt.

Ehrenamtlicher Einsatz mit viel Herzblut

Die Johanniter organisierten im Rahmen der Sternstunden 2022 auch einen geselligen Nachmittag.
Die Johanniter organisierten im Rahmen der Sternstunden 2022 auch einen geselligen Nachmittag. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Mit dabei sind stets zwei Johanniter aus der 20 Mitglieder starken Ortsgruppe. Sie engagieren sich ehrenamtlich und mit viel Herzblut für das Projekt, betont Pascal Wieners. So werden für jede Fahrt individuelle Verpflegungskörbchen gepackt, und nach der Rückkehr gibt es Fotos vom Ausflug.

Melden sich Angehörige mit einem Herzenswunsch für einen sterbenskranken Menschen, kommen Johanniter zu einem „Hausbesuch“, um den Ausflug detailliert zu besprechen und alle Fragen zu klären.

Weitere Ausflüge können finanziert werden

Für medizinische Belange steht Prof. van Alst als Palliativmediziner zur Verfügung. Auch das Palliativ-Netzwerk Rhein-Maas ist in das Projekt eingebunden.

„Wir werden die 850 Euro zur Finanzierung weiterer Ausflüge nutzen“, sagt Pascal Wieners. Bei der Spendenübergabe dankte er dem St. Willibrord-Spital für die Unterstützung der „Sternstunden“ mit Aushängen, Handzetteln und Spendendosen, die im Krankenhaus zu finden sind.

Wer den Wunsch eines schwerstkranken Menschen erfüllen möchte, kann sich bei Bianca Wieners melden, 02822/7159614.