Haffen. Die Eintöpfe von Andreas Hager waren bei der Premiere schnell ausverkauft. Deswegen hat der Haffener direkt in einen größeren Topf investiert.
Die Premiere der Eintopfgerichte von Andreas Hager war ein voller Erfolg. Schon nach kurzer Zeit waren alle Portionen verkauft. „Ich musste so viele Leute wegschicken, das war mir sehr unangenehm“, so der Haffener, der deswegen gleich in einen zusätzlichen 40 Liter Topf investierte.
Am kommenden Samstag gibt es also mehr als doppelt so viele Portionen, wenn er dann seinen Möhreneintopf zum Preis von drei Euro anbietet. Am 19. November wird es dann wieder Erbsensuppe geben.
>>> So berichtete die NRZ zuvor
Ein Schild am Kathenweg 2 in Haffen lädt jetzt schon ein: Am Samstag, 5. November 2022, von 11 bis 13 Uhr gibt es für 2,50 Euro Erbsensuppe. Unter der Bezeichnung „Mücke’s Eintöpfe“ wird Andreas Hager dort samstags immer wechselnd ein Möhren-, Bohnen-, Grünkohl- und Wirsing-, Erbsen- oder Linseneintopf anbieten.
Jeder Eintopf ist mit Einlage
Die Zutaten werden frisch und lokal eingekauft. Jeder Eintopf ist mit Einlage, da sind dann Mettwürstchen oder Kassler drin. Für die 2,50 Euro gibt es einen halben Liter Eintopf. Liegen die Gemüsepreise saisonbedingt höher, kann der Preis auch schon mal drei Euro betragen.
Am nächsten Samstag wird Hager mit einer Erbsensuppe beginnen, eine Woche später steht jetzt schon der Möhreneintopf fest.
Freitags schwingt Andreas Hager den Kochlöffel
Andreas Hager will immer freitags mit dem Kochen beginnen. In seiner Küche wird der große 30-Liter-Topf aufgesetzt, der reicht für rund 50 Portionen: „Dann kann es die ganze Nacht durchziehen, am Samstagmorgen mache ich das dann alles wieder heiß. Die Ausgabeder Eintöpfeerfolgt dann unter dem Carport. Sollte etwas übrigbleiben, wird es eingefroren und später verkauft.
Der Koch würde sich freuen, wenn die Käufer ihre eigenen Behälter oder Töpfe mitbringen. Ansonsten müssten sie einen der wiederverwendbaren Behälter für 0,50 Euro erwerben.
Der halbe Liter für 2,50 Euro
Wo überall die Preise steigen, möchte Hager etwas entgegensetzen und insbesondere den älteren Menschen in der Nachbarschaft eine leckere Alternative bieten. „Eigentlich ist das ganze aus einer Bierlaune heraus entstanden“, erzählt Hager, „alle haben gesagt das geht nicht. Sein Hauptmotto lautet: „Alle reden davon, dass es teurer wird, aber ich mach’ es günstiger – ein halber Liter für 2,50 Euro, frisch gekocht mit frischen Zutaten.“
Wie ist Andreas Hager überhaupt zum Kochen gekommen? „Ich habe früher meiner Mutter viel über die Schulter gesehen. Ich koche alles von Eintöpfen bis zu Wildgerichten“.
Kochen ist ein Hobby
Das Kochen sei für ihn aber lediglich ein Hobby, „Ich habe nicht das Ziel, das große Geld zu machen. Ich mach’ das nur, weil ich da gerade Bock darauf habe“, so Hager.
In der Nachbarschaft ist die Qualität seiner Eintöpfe schon bekannt, denn er kocht seit jeher nur große Portionen. Von Woche zu Woche wird er entscheiden, was gekocht wird. Dabei will er bei den Zutaten auf die aktuellen Angebote achten, um die Preise dauerhaft niedrig zu halten.
Eintopf kann nicht in kleinen Mengen gekocht werden
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„Wir haben hier viele alte Leute, die sich immer nur kleine Mengen kochen“, so Hager, „da brauchst du bei einem Eintopf gar nicht mit anfangen. Bei einem kleinen Töpfchen kriegst du keinen Geschmack rein, das funktioniert einfach nicht. Das kann man dann zwar essen, aber vom Schmecken bist du da weit weg.“
Wenn Andreas Hager nicht gerade für 50 Personen Eintöpfe kocht, ist er im Blumengroßhandel als Ein- und Verkäufer tätig. Der 54-jährige hat zwei Töchter im Alter von 17 und 14 Jahren.
>>> Die Geschichte des Eintopfs
Weltweit gibt es passend zu jeweils landestypischen Kulinarik Gerichte, die in nur einem Topf gekocht werden. In Deutschland handelt es sich bei Eintöpfen vielfach um Gerichte die bäuerlichen Ursprungs sind und eine komplette Mahlzeit darstellen. Zu Zeiten, wo über einer offenen Feuerstelle gekocht wurde, konnte nur ein Kochkessel aufgehängt werden, in dem dann alle Zutaten zusammengarten.
Interessanterweise ist die Bezeichnung Eintopf noch recht jung. Denn diese bäuerlichen Gerichte wurden bis ins 20. Jahrhundert als Durcheinander oder Untereinander bezeichnet. Erst im Ersten Weltkrieg wird der Begriff Eintopf populär. Seine erste Erwähnung im Duden erfolgt in der Ausgabe des Jahres 1934.