Emmerich. Jugendamtsleiterin Nadine Bremer und die Stadt Emmerich lösen einvernehmlich Arbeitsvertrag auf. Warum die Nachfolge-Lösung noch dauern könnte.

Die Stadt Emmerich muss sich eine neue Leitung für den Fachbereich 4 – Jugend, Schule und Sport – suchen. Einvernehmlich haben sich Nadine Bremer und die Verwaltung auf eine Auflösung des Arbeitsvertrages geeinigt. Interimsweise übernimmt die Stellvertreterin Gaby Niemeck die Leitung.

Denn bis eine Nachfolge geregelt ist, könnte es noch eine Weile dauern. Aktuell läuft bei der Stadt Emmerich eine Organisationsuntersuchung durch die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA). Es wurde gemunkelt, dass die anstehende Trennung von Nadine Bremer auch damit zusammenhängen könnte. Aber Stadtsprecher Tim Terhorst stellt klar: „Die Trennung und die Organisationsuntersuchung der Gemeindeprüfungsanstalt haben nichts miteinander zu tun.“

Mehrfach Kritik aus der Politik

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Was die Hintergründe der Trennung sind, dazu sagt die Stadt nichts: „Wir äußern uns zu den Inhalten nicht.“ Nach NRZ-Informationen muss sich Nadine Bremer, die am 1. April 2016 ihren Dienst antrat, im Bewerbungsverfahren sehr gut verkauft haben und setzte sich gegen 39 Konkurrenten durch. Aber in der Praxis soll die Westfälin oftmals überfordert gewesen sein.

Auch in den politischen Sitzungen zog sie ein paar Mal die Kritik der Fraktionen auf sich. Meist, weil sie recht allgemein gehaltene Ausschussvorlagen (oder auch mal keine Vorlagen) zu Tagesordnungspunkten vorlegte. Als die Politik dann für die folgende Sitzung um genauere Informationen bat, verkaufte Bremer die selben dünnen Informationen nur anders verpackt, was bei manchen Politikern für pulsierende Halsschlagadern sorgte. Nicht selten war es Bürgermeister Peter Hinze, der sich vor Bremer stellte und sich bemühte, die Lage zu beruhigen.

Gaby Niemeck musste auch vor Nadine Bremers Dienstantritt schon interimsweise die Leitung des Fachbereiches Jugend, Schule und Sport übernehmen. Nun ist sie erneut Interimsleitung.
Gaby Niemeck musste auch vor Nadine Bremers Dienstantritt schon interimsweise die Leitung des Fachbereiches Jugend, Schule und Sport übernehmen. Nun ist sie erneut Interimsleitung. © Funke Foto Services | DIANA ROOS

Ergebnisse der GPA-Organisationsuntersuchung abwarten

Nichtsdestotrotz wirkt sich der laufende Prozess der Organisationsuntersuchung auf die Stellenausschreibung aus. Denn: „Wir haben den Abschlussbericht noch nicht vorliegen. Den wollen wir abwarten und die Erkenntnisse aus dem Bericht berücksichtigen“, erklärt Terhorst. Denn auch die Struktur des Fachbereiches 4 sei Gegenstand der Untersuchung. Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Zuschnitt sich ändere. Entsprechend könne man dies in der Ausschreibung für eine neue Leitung einfließen lassen. „Der Zeitplan ist noch offen. Wir wollen das Verfahren aber so schnell wie mögliche beenden“, sagt Tim Terhorst.

Die Leitungsstelle war vor Bremers Start ein Jahr vakant. Auch damals waren es unruhige Zeiten für den Fachbereich, denn der Vorgänger musste nach Mobbing-Vorwürfen einer ehemaligen Mitarbeiterin seinen Posten räumen und wechselte nach einer Mediation auf die damals neu geschaffene Stabsstelle Demografie.