Emmerich. Am 1. Juli 2022 beginnt die Kirmes in Emmerich. Diese Attraktionen werden dann erwartet und so hilft die Stadt Emmerich den Schaustellern.

Im Sommer des ersten Pandemie-Jahres erhielt Bürgermeister Peter Hinze einen Brief eines kleinen Jungens. Der junge Emmericher fragte, ob das Stadtoberhaupt nicht dafür sorgen könnte, dass doch die Kirmes stattfinden kann. Konnte er nicht.

Zwei Jahre gab es keine Kirmes in Emmerich

Und der Briefschreiber musste sich pandemiebedingt dann sogar ganze zwei Jahre gedulden, bis der Rummel in die Stadt zurückkehren konnte. Nun ist es ab Freitag, 1. Juli, wieder soweit. Und Hinze steht in der Pflicht. Denn er hatte versprochen, mit dem kleinen Kirmesfreund eine Karussellfahrt zu machen. „Und der Vater hat mir schon mitgeteilt, welche Attraktion es werden wird, da kann ich mich auf einiges gefasst machen“, gibt der Bürgermeister offen zu, dass sein Magen mit einer allzu wilden Fahrt auf Kriegsfuß steht.

Der X-Factor kommt nach Emmerich.
Der X-Factor kommt nach Emmerich. © IKZ | Markus Wassmuth

Wie auch immer, wer Spaß an rasanter Action hat, kommt auf der Kirmes nicht zu kurz. So wird erstmals der X-Factor der Schaustellerfamilie Deinert in Emmerich Station machen. Ebenfalls Premiere in Emmerich haben das Geisterdorf – eine klassische Geisterbahn – und das Fahrgeschäft Hip Hop Dancer.

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Darüber hinaus dürfen natürlich Klassiker nicht fehlen wie Autoscooter, Losbude („Gewinne, Gewinne, Gewinne“), Musikexpress (auch als Raupe bekannt), zwei Kinderkarussells oder das Vierertrampolin. Dass es klassische kulinarische Kirmes-Köstlichkeiten zum Kauf gibt, versteht sich von selbst.

Schausteller-Chef Dirk Janßen spricht über aktuelle Lage

Das Geisterdorf wird in Emmerich dabei sein.
Das Geisterdorf wird in Emmerich dabei sein. © Archiv | NRZ

„Ich finde, dass ist eine tolle Mischung für Emmerich“, sagt Dirk Janßen. Der Sprecher der Schausteller im Verband Kleve-Geldern wünscht sich, dass der positive Trend nach der zwangsbedingten Corona-Pause anhält: „Die Besucherzahlen und Umsätze waren in den vergangenen Wochen sehr gut. Es scheint so, dass sich die Leute wieder auf Feste besinnen, die es schon immer gab.“

Stadt Emmerich verzichtet dieses Jahr auf Standgebühren

Um den Schaustellern auch entgegenzukommen, verzichtet die Stadt Emmerich in diesem Jahr auf Standgebühren. Das gilt übrigens nicht nur für die Kirmes in Emmerich, sondern auch für den kleinen Ableger in Elten im weiteren Verlauf des Jahres.

Federführend kümmert sich Gabi Tebaay im Rathaus um die Durchführung der Kirmes. 143 Bewerbungen hat es in diesem Jahr insgesamt um einen Standplatz gegeben. 60 Zusagen konnte sie schließlich geben.

Der Wochenmarkt fällt zweimal in Emmerich aus

Bis zum kommenden Montag, 27. Juni, können Geistmarkt und Rathausvorplatz noch als Parkflächen genutzt werden. Ab Dienstag übernehmen die Schausteller das Kommando. Das bedeutet auch, dass die Wochenmärkte am Mittwoch, 29. Juni, und am Samstag, 2. Juli, nicht am Geistmarkt stattfinden können. Einen alternativen Ort gibt es nicht – unter anderem weil auch der Neumarkt noch eine Baustelle ist. „Wir haben gemeinsam mit den Marktbeschickern entschieden, die beiden Markttage ausfallen zu lassen“, erklärt Stadtsprecher Tim Terhorst auf Nachfrage der NRZ.

Ein auf Kirmes spezialisiertes Unternehmen aus Hagen wird sich nächste Woche dann um die Stromversorgung auf dem Gelände kümmern.

Feuerwerk zum Abschluss

Zum Abschluss des viertägigen Kirmestreibens am Montag, 4. Juli, wird es von 22.45 bis 23 Uhr ein Feuerwerk im Bereich der Martini-Kirche geben, dass von einer Firma aus Herten abgeschossen wird.

Um allen Sicherheitsaspekten für solch eine Veranstaltung zu genügen, werden an den Einfahrten Zugmaschinen quer gestellt. Dennoch wird immer gewährleistet sein, dass die Rettungswege frei sind. Darüber hinaus wird auch das Deutsche Rote Kreuz einen Pavillon zwischen Post und Orthopädietechnik Hendricks aufstellen. Unterstützung gibt es dabei vom Malteser Hilfsdienst.

Die Schausteller werden ihre Wohnwagen auf dem Schotterplatz am Kleinen Wall aufstellen, der dann ebenfalls nicht als Parkfläche zur Verfügung steht.

>> Der Ablauf der Kirmes

Am Freitag, 1. Juli, spielt von 14.30 bis 14.45 Uhr das Emmericher Blasorchester ein Ständchen auf der Kirmes. Es folgt der obligatorische Fassanstich durch den Bürgermeister. Um 15 Uhr beginnt das Kirmestreiben mit zunächst ermäßigten Preisen. Am Freitag kehrt um 24 Uhr Ruhe auf dem Geistmarkt ein. Am Samstag, 2. Juli, wird die Kirmes von 13 bis 24 Uhr, und am Sonntag, 3. Juli, von 12 bis 23 Uhr geöffnet sein. Am Montag ist Familientag mit günstigeren Preisen. Die Kirmes hat von 14 bis 24 Uhr geöffnet.