Rees. Vier neue Ladesäulen für Elektroautos sollen in Rees aufgestellt werden. An diesen Stellen sollen sie stehen und soviel sollen sie kosten.

Immer mehr Menschen setzen bei der Mobilität auf das Elektroauto. Gerade die steigenden Treibstoffpreise in den vergangenen Monaten dürften weitere Menschen zum Nachdenken darüber gebracht haben, ob ein Umstieg auf den Elektroantrieb nicht sinnvoll sein könnte. Für mehr Elektroautos werden aber auch mehr Ladesäulen gebraucht. Die möchte sich die Stadt Rees nun gönnen.

Bereits im Januar hatte die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, insgesamt vier Ladesäulen in der Innenstadt aufzustellen – verteilt auf Markt, Parkplatz Brauhof oder den Parkplatz des Schulzentrums. „Wir versprechen uns durch die Ladesäulen eine Steigerung der Kaufkraft sowie der Attraktivität der Innenstadt“, hatte Peter Friedmann für die Fraktion den Antrag begründet – und außerdem auch die Prüfung der Installation von Ladesäulen in den Ortsteilen angeregt.

Verwaltung sieht mehr Ladesäulen als notwendig an

Die Verwaltung hat den Antrag der SPD-Fraktion aufgegriffen, allerdings in leicht modifizierter Form. In einer Vorlage schlägt die Verwaltung vor, jeweils zwei neue Ladesäulen am Parkplatz Stadtbad und am Parkplatz Westring zu schaffen.

Die Verwaltung sehe einen Bedarf für den Ausbau der Ladeinfrastruktur, da nach Studien des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr der Anteil der Elektroautos in Deutschland von derzeit rund drei Prozent bis 2030 auf 30 Prozent ansteigen könnte. „Um dieser Entwicklung sowohl in der Stadt Rees selber, als auch den umliegenden Ortschaften Rechnung zu tragen, wurden vielerlei Standorte auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur überprüft“, heißt es in der Vorlage.

Das waren die Kriterien für die Auswahl der Standorte

Dass die Wahl auf die beiden vorgenannten Standorte gefallen ist, hängt mit mehreren Kriterien zusammen. Zum einen waren dies das Vorhandensein einer entsprechenden Versorgung über das Stromnetz. Zum anderen nahm die Verwaltung auch Einwohnerzahl, Nähe zu Gemeindegebäuden, Einzelhandel, Freizeitmöglichkeiten, Gewerbe und Bildungseinrichtungen in den Blick. Danach wurde bewertet, wo in Zukunft wohl vermehrt Ladestationen gebraucht werden könnten. „Die Stadt Rees ist zu dem Ergebnis gekommen, dass eine weitere Ausstattung im Stadtgebiet zweckmäßig ist“, heißt es in der Vorlage.

Aus den gleichen Gründen erachtete die Verwaltung weitere Standorte in den Ortsteilen für den nächsten Schritt eines Ausbaus der Ladeinfrastruktur als „nicht geeignet“. Zudem seien die Kosten für die Einrichtung einer Ladestation für Elektroautos ohne Förderung so hoch, dass in den Ortsteilen die Nutzung einschließlich der Gebühr fürs Laden die laufenden Unterhaltungskosten wahrscheinlich nicht decken würden.

So viel sollen die neuen Ladesäulen kosten

Apropos Kosten: Die Verwaltung geht davon aus, dass für die Einrichtung der vier neuen Ladesäulen in der Innenstadt am Ende rund 55.000 Euro ausgegeben werden müssen. Diese sollen jeweils zur Hälfte von der Stadt und vom Bäderbetrieb getragen werden.

Ob die Politik diesem Plan zustimmt, wird sich in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe, die am 2. Juni um 17 Uhr im Saal des Bürgerhauses stattfinden soll, zeigen. Dann darf nämlich die Politik über die Idee aus der Verwaltung abstimmen.

>>>Zahl der E-Autos steigt immer weiter an

Am Jahresbeginn 2022 waren in Deutschland 618.450 Elektroautos zugelassen. Damit hatte sich ihre Zahl im Vergleich zum 1. Januar 2021 (309.083) fast genau verdoppelt. Einen ähnlichen Sprung hatte es schon von 2020 auf 2021 gegeben. 2020 waren erst 136.617 Elektroautos zugelassen.

Der Anstieg der Zahl der Elektroautos dürfte auch mit den Förderungen zu tun haben. Derzeit gibt es bis zu 9000 Euro Zuschuss beim Kauf eines E-Autos. Auch Wallboxen, um das Auto Zuhause laden zu können, werden gefördert. Dazu kommen steigende Treibstoffpreise.

Den Abschied vom Verbrennungsmotor haben einige Länder schon mit einem Datum versehen. So dürfen in den Niederlanden ab 2030 nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge neu zugelassen werden. Auch in Frankreich, England und Schottland sollen Verbote kommen. Bereits 2025 soll es in Norwegen keine Neuzulassungen für Verbrenner mehr geben.