Rees. Die Stadt Rees sucht nach einem neuen Pächter für die Gastronomie im Bürgerhaus. Jörg und Peter Brune wollen ihren Vertrag nicht verlängern.

Mit einer Zeitungsanzeige hat sich die Stadt Rees vor einigen Tagen auf die Suche nach einem neuen Pächter für die Gastronomie im Bürgerhaus gemacht. Bisher liegt diese noch in den Händen von Jörg und Peter Brune vom Parkhotel Wasserburg Anholt, die schon vor einigen Monaten Kontakt mit der Stadt aufgenommen haben, um mitzuteilen, dass sie zum Ende des Jahres den Pachtvertrag nicht verlängern wollen. „Wir hatten schon einige Gespräche, aber sind noch immer auf der Suche“, sagt Jörn Franken, Pressesprecher der Stadt Rees.

Dabei richtet sich der Aufruf vor allem an Gastronomen, die das Bürgerhaus quasi als Nebenbetrieb übernehmen wollen. „Das kann man nicht machen, um alleine davon zu leben“, erklärt Jörn Franken. Das Angebot wäre vor allem für Restaurantbetreiber oder Catering-Unternehmer interessant. „Uns ist es nicht wichtig, dass wir da groß Geld verdienen“, sagt Jörn Franken. „Wir möchten vor allem ein verlässliches Angebot für unsere Veranstaltungen haben.“

Fehlendes Personal in der Gastronomie könnte ein Problem sein

Und Veranstaltungen gibt es im Bürgerhaus nun wahrlich genug. Rund 200 sind es in normalen Jahren – von Versammlungen von Vereinen bis hin zu größeren Konzerten. „Man hat dort ein verlässliches Einkommen und eigentlich kein Risiko“, erklärt Jörn Franken. „Da gibt es auch viele Veranstaltungen, die viele Besucher anziehen und entsprechend für Umsatz sorgen.“ Der große Knackpunkt, erklärt er, sei das Thema Personal. „Wenn es einen Betrieb gibt, der das entsprechende Personal dafür hat, dann ist das sicherlich attraktiv.“

Das könnte aber auch für eventuelle Interessenten ein Problem sein. Denn viele Gastronomen, dass weiß man auch bei der Stadt Rees, wären zur Zeit vor allem damit beschäftigt, ihre bestehenden Betriebe am Laufen zu halten, da durch die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns für die Gastronomie auch einiges an Personal aus dem Gastrobereich abgewandert ist.

Dass bis zum Auslaufen des Pachtvertrages mit den Gebrüdern Brune ein neuer Pächter gefunden sein muss, ist eigentlich klar. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die Bewirtung mit Personal aus dem Rathaus machen“, sagt Jörn Franken. Wobei es für den ein oder anderen Reeser Bürger vielleicht einen gewissen Charme hätte, ein Bier von Bürgermeister Christoph Gerwers serviert zu bekommen.

Das Bürgerhaus lag den Brüdern Brune am Herzen

Doch warum ziehen sich die Brüder Brune aus dem Bürgerhaus zurück? Ihr Vater Heinz Brune war 1999 als Pächter ins Reeser Bürgerhaus eingestiegen und hatte es im Sommer, zusammen mit dem Restaurant der Wasserburg Anholt, an seine Söhne übergeben. „Wir waren schon mit dabei, als unser Vater den Pachtvertrag unterschrieben hat“, erzählt Jörg Brune. „Wir haben das immer gerne und mit Leidenschaft gemacht.“

Allerdings fehlt dem Betrieb der Brüder momentan das Personal, um die Gastronomie im Bürgerhaus weiter so zu betreiben, wie bisher gewohnt. „Wir können den Personalbedarf zur Zeit nicht abdecken“, sagt Jörg Brune. Das Personal werde für den Betrieb im Parkhotel und Restaurant am Schloss Anholt gebraucht und es gestalte sich derzeit schwierig, neues Personal zu finden. „Es ist nicht unsere Art, mit halben Herzen Gastronomie zu machen“, sagt Jörg Brune.

Deshalb die Entscheidung, das Engagement im Bürgerhaus nicht weiter fortzuführen. „Wir sind der Stadt Rees sehr dankbar, dass wir das die ganze Zeit über machen konnten“, sagt Jörg Brune. Er und sein Bruder Peter sind in Rees zur Schule gegangen, haben deswegen eine besondere Beziehung zur Stadt. Und hoffen natürlich auch darauf, dass die Stadt Rees einen neuen Pächter für die Gastronomie im Bürgerhaus findet.