Emmerich. Einweihung: Im ehemaligen Martini-Pfarrheim in Emmerich haben die Tagespflege und die Mobile Pflege der Caritas eine neue Heimat gefunden.
Eigentlich sollte die neue Caritas Tagespflege sowie die Mobile Pflege im ehemaligen Pfarrheim St. Martini bereits im Mai eröffnet werden. Aber der pauschale Verzögerungsgrund für alles im Moment lautet bekanntlich: Corona. Am Donnerstag wurde die umgebaute Einrichtung nun endlich feierlich eingeweiht, wenn auch im kleineren Rahmen, als es sonst sicherlich passiert wäre.
Schmuck ist es geworden. Herrlich hell im Vergleich zum früheren Zustand. Die Aussicht auf den Rhein wird noch besser genutzt. Peter Hinze war schon fast etwas neidisch, dass sein Bürgermeisterbüro nicht hierhin verlegt wurde.
Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1978
Caritas-Vorstand Rainer Borsch fasste die Historie knapp zusammen. Das Bistum Münster hatte auch der Kirche in Emmerich vorgegeben, dass man sich von Flächen trennen müsse. „Daraus entstand die Idee, dass die Caritas sich hier einrichten könnte“, so Borsch. Der Neubau am Neumarkt, wo eine Sozialstation geplant ist, ließ zudem auf sich warten. So wurde 2019 besiegelt, dass die Tagespflege und die Mobile Pflege im Schatten der Martinikirche unterkommen sollten. „Das Objekt ist schön geworden“, freute sich der Vorstand.
Architekt Johannes Peeters schilderte, was gemacht wurde. So war es vor allem ein Innen-Ausbau. Das Gebäude aus dem Jahr 1978 an sich konnte so bleiben. Unter anderem sind barrierefreie Zugänge entstanden und zwei rollstuhlgerechte Toiletten. Ein Büro, eine Küche und ein Medikamentenraum mussten neben den Aufenthaltsräumen her. Die 100 m2 große Terrasse bietet – natürlich Rheinblick. Die Mitarbeiter der Mobilen Pflege sind meist außer Haus im Einsatz. Hier waren Büros, Lagerräume und ein Besprechungsraum nötig, die im Keller entstanden sind.
Baukosten um sechs Prozent überschritten
„Die Baukosten belaufen sich auf 695.000 Euro – zuzüglich zirka 35.000 Euro für die Einrichtung der Räume“, erklärte Peeters. Das entspreche einer nur geringen Steigerung gegenüber der Planung von sechs Prozent.
Alexia Meyer, Leiterin Fachbereich Pflege und Gesundheit bei der Caritas und für Rainer Borsch „der Motor für das Projekt“, sprach über die Verortung der Tagespflege. Idealerweise befinde sich diese in zentraler Lage, wo sich das normale Leben widerspiegele. Bestenfalls können die Besucher in ineinandergreifenden Bereichen betreut werden. Denn schon die Beobachtung des Alltags habe Unterhaltungswert: „All das können wir hier vorfinden“, sagte Meyer.
Entlastung für pflegende Angehörige
Bürgermeister Peter Hinze freut sich über „ein Haus, dass allen offen steht“. Die zusätzlichen Tagespflege-Angebote für Emmerich böten pflegenden Angehörigen Entlastung.
Dechant Bernd de Baey, der bisherige Hausherr, segnete die neu gestalteten Räumlichkeiten ein. Ja, das Haus sah etwas abgewohnt aus: „Es wurde auch intensiv genutzt. Ich freue mich, dass es von der Gemeinde aus einen so guten Übergang gegeben hat.“ Es seien stets Brücken zur Pfarrgemeinde gebaut worden.
>> Am 7. Oktober kommen die ersten acht Tagesgäste
Die Tagespflege bietet auf 310 m2 Platz für 16 Besucher und die Betreuenden. Wenn ab dem 7. Oktober die ersten Gäste kommen, werden es coronabedingt erstmal acht sein. Im Keller kommt die Mobile Pflege auf 335 m2 unter. Die Leitung des Hauses übernimmt Petra Meiners. Die kommissarische Leitung der Tagespflege hat Julia Lamers übernommen.
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